Preise für Öl und Gas gehen nach oben — viele Verbrau­cher suchen deshalb Alter­na­ti­ven. Bei Brenn­holz brummt der Absatz — so sieht es zumin­dest der große Forst­be­trieb des Hauses Fürsten­berg.

Wegen steigen­der Energie­prei­se läuft beim großen Forst­be­trieb der Adels­fa­mi­lie Fürsten­berg Brenn­holz beson­ders gut. «Wir erleben einen regel­rech­ten Brenn­holz­boom», sagte der Leiter des Forst­be­triebs Fürsten­berg, Jens Borchers, der Deutschen Presse-Agentur in Donaueschingen.

Der Brenn­holz­preis habe sich inner­halb eines Viertel­jah­res verdop­pelt. Kunden werden demnach direkt belie­fert, es sind aber auch Händler einge­schal­tet. Über die Liefer­fä­hig­keit mache er sich keine Sorgen, sagte Borchers, denn der Wald habe ein «riesi­ges Potenzial».

Mit 180 Quadrat­ki­lo­me­tern (18 000 Hektar) Fläche ist das Haus zu Fürsten­berg nach eigenen Angaben Deutsch­lands zweit­größ­ter priva­ter Waldbe­sit­zer — und der größte in Baden-Württem­berg. Rund zwei Drittel der Flächen liegen im Schwarz­wald. Noch mehr Wald hat die Familie Thurn und Taxis.

Mit Blick auf von Unter­neh­men vielfach beklag­te Liefer­eng­päs­se sagte Borchers, eine Knapp­heit bei Holz gebe es aus seiner Sicht nicht. «Der Grund für Liefer­ver­zö­ge­run­gen waren logis­ti­sche Proble­me, die mit der Covid-Krise zusammenhingen.»

Händler hätten zurzeit volle Lager mit Schnitt­holz. Der Lager­ab­bau kombi­niert mit der unsiche­ren Wirtschafts­la­ge bewir­ke einen extre­men Nachfra­ge­ein­bruch bei den Händlern, sagte Borchers. Da die heimi­sche Nachfra­ge schwä­che­le, expor­tie­re der Forst­be­trieb nach China. «Es handelt sich um Fichte, die vom Borken­kä­fer befal­len ist. Das Rundholz wird in Contai­ner einge­la­gert, die sonst leer nach China zurück­ge­hen würden. Die Kunden in China haben entdeckt, dass für sie die Fichte aus Europa viel geeig­ne­ter ist als die Kiefer aus Neusee­land», resümier­te Borchers. Rundholz bezeich­net in der Regel rohes Holz mit rundem Querschnitt.