STUTTGART (dpa/lsw) — Das Stutt­gar­ter Modeun­ter­neh­men Breunin­ger wird nach Einschät­zung von Firmen­chef Holger Blecker wohl in diesem Jahr zum ersten Mal mehr als eine Milli­ar­de Euro Umsatz machen. «Einschließ­lich des statio­nä­ren Geschäfts wird Breunin­ger zur Mitte des Jahrzehnts voraus­sicht­lich deutlich mehr als zwei Milli­ar­den Euro umset­zen», sagte Blecker der «Welt am Sonntag». Mehr als 1,5 Milli­ar­den Euro sollen bis 2025 allein über den Online-Verkauf in die Kassen fließen. Noch in diesem Monat will das Unter­neh­men Kundin­nen und Kunden in Polen mit einem Online-Shop errei­chen, hieß es in einer Mittei­lung vom Sonntag. Damit würden die Waren erstmals ins nicht-deutsch­spra­chi­ge Ausland gelie­fert. Angebo­te für Öster­reich und die Schweiz gibt es demnach seit 2017 bezie­hungs­wei­se 2019.

Nichts­des­to­trotz zählt Blecker das Filial­netz weiter zum Kern des Geschäfts­kon­zepts. «Ich bin fest überzeugt, dass die Menschen sich weiter treffen und mitein­an­der schöne Momen­te erleben wollen», sagte er der Zeitung. «Dabei spielt die Innen­stadt eine zentra­le Rolle.»

Breunin­ger hat rund ein Dutzend Waren­häu­ser. Ein weite­res Großkauf­haus sei für 2023 in Hamburg geplant, berich­te­te die «WamS». Wegen der coronabe­ding­ten Schlie­ßun­gen im Frühjahr habe das Unter­neh­men zwar einen dreistel­li­gen Millio­nen­be­trag an Umsatz verlo­ren, sagte Blecker. Das Online-Geschäft habe jedoch schon im vergan­ge­nen Jahr um mehr als 50 Prozent angezo­gen. Für 2021 sei mit einer ähnli­chen Entwick­lung zu rechnen.

Wenn das Zusam­men­spiel von Handel, Gastro­no­mie, Kultur und Politik stimme, hätten die Städte und Händler eine Riesen­chan­ce, sagte der Breunin­ger-Chef. Er forder­te eine Libera­li­sie­rung bei der Sonntags­öff­nung. Das Thema müsse dringend angepackt werden.