Autsch! Bei einem Weltre­kord­ver­such dürfte ein Ex-Fallschirm­sprin­ger aus Großbri­tan­ni­en sich zumin­dest hefti­ge Kopfschmer­zen einge­han­delt haben. Der waghal­si­ge Mann wollte mit seiner Aktion Gutes tun.

Beim harten Aufschlag ohne Fallschirm aufs Wasser — mit etwa 120 Stunden­ki­lo­me­tern — wurde John Bream (34) aber kurz bewusst­los und musste von Tauchern geret­tet werden. Ob die Aktion des Briten dennoch offizi­ell anerkannt wird, war noch unklar.

Helfer berich­te­ten von einem ungeschick­ten Sprung, bei dem sich der ehema­li­ge Fallschirm­sprin­ger den Kopf gesto­ßen habe. Auf dem Weg ins Kranken­haus habe er aber schon wieder geredet und gescherzt, berich­te­ten briti­sche Medien. Die waghal­si­ge Aktion fand vor der kleinen Insel Hayling nahe der südeng­li­schen Stadt Ports­mouth statt.

Ein Sprecher des Guinness Buchs der Rekor­de wünsch­te Bream nach dem Unfall am Montag «rasche Genesung», wollte aber einen Rekord noch nicht bestä­ti­gen. Bei solchen Aktio­nen berück­sich­ti­ge man nur erfah­re­ne Sprin­ger oder müsse im Nachhin­ein den Rekord ganz genau nachvoll­zie­hen können, sagte der Sprecher dem «Guardi­an».

Mit der Aktion will Bream, der den Spitz­na­men «The Flying Fish» (der fliegen­de Fisch) trägt, auch Geld für wohltä­ti­ge Zwecke sammeln. Das Geld soll Vetera­nen zugute kommen. Sein Mut beim Sprung sei nicht vergleich­bar mit dem Mut, den Solda­ten an der Front zeigten, so Bream. Die Spenden sollen an zwei Wohltä­tig­keits­or­ga­ni­sa­tio­nen gehen, die briti­sche Vetera­nen vor allem auch psychisch unterstützen.

Wie schwer es ist, aus großer Höhe aus einem Hubschrau­ber zu sprin­gen, erfuhr auch der deutsche Extrem­sport­ler Chris­ti­an Guth vor einigen Jahren. Bei einem Sprung aus 43 Meter Höhe kam er falsch auf und erlitt schwe­re Verlet­zun­gen. Guth ist sehr erfolg­reich bei Sport-Meister­schaf­ten im Splash­di­ving, wobei der Sprin­ger das Wasser zuerst mit dem Gesäß berührt — unter Laien auch als Arsch­bom­ben-Wettbe­werb bekannt.

Im Guinness Buch der Rekor­de sind viele waghal­si­ge Aktio­nen verzeich­net, darun­ter auch der höchs­te Sprung von einer Klippe ohne Hilfs­mit­tel: Der Deutsch-Brasi­lia­ner Laso Schal­ler sprang 2015 von einem knapp 59 Meter hohen Wasser­fall in der Schweiz herun­ter. Der Extrem­sport­ler hatte sich mehre­re Jahre lang darauf vorbereitet.

Zu den völlig verrück­ten Unter­neh­mun­gen, die ohne Verlet­zun­gen endeten, gehört auch ein Sprung des US-Ameri­ka­ners Luke Aikins, der sich vor vier Jahren aus 7 600 Metern Höhe über der kalifor­ni­schen Wüste ohne Fallschirm aus einem Flugzeug fallen ließ. Er musste auf ein riesi­ges gespann­tes Netz fallen, um zu überle­ben. Aber auch hier war viel Erfah­rung im Spiel: Aikins betreibt selbst eine Skydi­ving-Schule, ist Pilot, war schon Stunt­man in Filmen und berei­te­te sich einein­halb Jahre auf den Sprung seines Lebens vor.