BINZWANGEN — In den Steilwänden der Uferabbrüche der Donau bauen Uferschwalben seit der Renaturierung des Flusses 2011 ihre Niströhren und ziehen dort ihre Jungen auf. Der derzeit hohe Wasserstand hat die Brut allerdings vernichtet: Die etwa vier Meter hohe Steilwand wurde unterspült. In der Folge sind etwa 300 Brutröhren abgebrochen.
Durch die natürliche Erosion ergab sich für die Schwalben ein idealer Brutplatz, ähnlich den Verhältnissen in Kiesgruben, in denen sie auch gerne brüten.
Wenn die Vögel im April aus ihrem afrikanischen Winterquartier nördlich des Äquators zurückkehren, graben sie jedes Jahr neue Röhren, mit Längen von einem halben bis dreiviertel Meter. In die am Ende erweiterte und mit Gräsern und Wurzeln gepolsterte Nistkammer legt das Weibchen Ende April bis Ende Juni vier bis sieben Eier, die 14 bis 17 Tage lang bebrütet werden. Nach 20 bis 24 Tagen fliegen die Jungen aus. Ein Teil der Uferschwalben brütet je nach Legebeginn und Witterung auch ein zweites Mal, wie auf der Homepage des Nabu nachzulesen ist.
So lange die Donau Niedrig- oder Mittelwasser führt, ist das Wasser für die brütenden Tiere keine Gefahr. Allerdings stieg der Pegel in diesem Jahr durch den Starkregen stärker als gewöhnlich an, unterspülte die Steilwand und riss die Brut mit sich, erklärt Armin Bochtler. Der Vogelexperte betreut mehrere Uferschwalbenkolonien im Landkreis Biberach.