KIEW (dpa) ‑Als «Horror» beschreibt der Kiewer Bürger­meis­ter Vitali Klitsch­ko in einem Inter­view die Situa­ti­on in seiner Stadt und appel­liert eindring­lich an die deutsche Solidarität.

Kiews Bürger­meis­ter Vitali Klitsch­ko hat Deutsch­land aufge­for­dert, im Krieg gegen Russland weiter eng an der Seite der Ukrai­ne zu stehen.

«Bleiben Sie bitte mit uns, weil wir kämpfen auch für deutsche Werte», sagte er in einem Inter­view des ARD-«Morgenmagazins», das am Donners­tag­nach­mit­tag aufge­zeich­net und am Freitag ausge­strahlt wurde. Grund für den Krieg sei, dass die Ukrai­ne ein Teil der europäi­schen Familie sein wolle.

Klitsch­ko beschrieb, die aktuel­le Heraus­for­de­rung in Kiew sei die Versor­gung der Bürger mit Wärme, Elektri­zi­tät und Wasser. Die Logis­tik sei zusam­men­ge­bro­chen. Zugleich gebe es Anschlä­ge und russi­sche Scharf­schüt­zen in der Stadt. «Ein Horror», sagte Klitsch­ko. Er habe nie gedacht, dass so etwas in seiner Stadt passie­ren könne.

Sein Bruder Wladi­mir Klitsch­ko berich­te­te in dem Inter­view, tagsüber höre man in Kiew Geschos­se, in der Nacht aber sei es richtig schlimm. «Der Krieg herrscht meistens in der Nacht», sagte er. Klitsch­ko wies darauf hin, wie nah Kiew an Deutsch­land liege. «Hier ist das Champi­ons-League-Finale (2018) gewesen, wo viele Deutsche auch dabei waren.» Die Welt müsse zusam­men­rü­cken und die Zusam­men­ar­beit mit Russland stoppen, sonst werde es der Ukrai­ne sehr schlecht ergehen.