LAUPHEIM — Die Lauphei­mer Bürger­stif­tung unter­stützt die Gründung einer „Demenz-WG“ in Laupheim mit 2.500 Euro für die Erstaus­stat­tung. Die vom Senio­ren­zen­trum Laupheim und der dazuge­hö­ri­gen Sozial­sta­ti­on Laupheim-Schwen­di getra­ge­ne Wohnge­mein­schaft soll ein Leucht­turm­pro­jekt für die ganze Region werden. 

Die Idee der Gründung einer solchen Wohnge­mein­schaft für Menschen mit Demenz kam von Monika Adolph, die als Pflege­dienst­lei­tung der Sozial­sta­ti­on Laupheim-Schwen­di bereits langjäh­ri­ge Erfah­rung mit der Betreu­ung von Menschen mit Demenz hatte. Schon seit länge­rer Zeit war sie gemein­sam mit Betti­na Michae­lis (Leite­rin des Senio­ren­zen­trum Laupheim) auf der Suche nach einem geeig­ne­ten Haus für die erste Wohnge­mein­schaft. Im jetzt angemie­te­ten Gebäu­de im Wohnge­biet Klausen­teich hatte die Sozial­sta­ti­on sogar vor einigen Jahren die Pflege der damali­gen Besit­ze­rin übernom­men, sodass bereits ein Bezug zum Haus bestand. 

Laut Monika Adolph soll in Demenz-WGs Wohnraum für Menschen geschaf­fen werden, die einen erhöh­ten Betreu­ungs­be­darf haben, jedoch auf Grund ihrer Erkran­kung nicht zwangs­läu­fig in ein Pflege­heim müssen. Jede der drei Bewoh­ne­rin­nen hat in den letzten Wochen ein eigenes Zimmer bezogen, welches mit Möbeln aus dem jewei­li­gen bishe­ri­gen Zuhau­se ausge­stat­tet wurde. „So nehmen unsere Bewoh­ne­rin­nen ein Stück Heimat mit in ihr neues Zuhau­se“, so Adolph. Küche, Esszim­mer, Wohnzim­mer, Badezim­mer und die schön einge­wach­se­ne Terras­se werden wie in einer klassi­schen WG von allen Bewoh­ne­rin­nen gemein­sam genutzt. Der einzi­ge Unter­schied: Hier wohnt zusätz­lich noch eine 24-Stunden-Pflege­kraft mit im Haus, die sich um die Bewoh­ne­rin­nen kümmert. 

Montags und freitags sind die Bewoh­ne­rin­nen tagsüber in der Tages­pfle­ge, Diens­tag bis Donners­tag vormit­tags in der Betreu­ungs­grup­pe Licht­blick, nach der auch das „Haus Licht­blick“ benannt wurde. Dr. Armin Kriegl­stei­ner vom Stiftungs­rat der Lauphei­mer Bürger­stif­tung hatte sich vor Ort ein Bild der Wohnsi­tua­ti­on gemacht und die ersten drei Bewoh­ne­rin­nen der Wohnge­mein­schaft kennen­ge­lernt. Auch Stiftungs­vor­stand Chris­ti­an Strie­bel war mit vor Ort und zeigte sich begeis­tert vom neuen Konzept: „Im Haus Licht­blick wird Menschen mit Demenz ermög­licht, ein Stück Heimat mitzu­brin­gen und in schöner Umgebung zu wohnen.“ 

Mit der Anschub­fi­nan­zie­rung in Höhe von 2.500 Euro für die Erstaus­stat­tung möchte die Lauphei­mer Bürger­stif­tung einen Beitrag leisten, dass dieses Pilot­pro­jekt zudem Vorbild für weite­re Wohngrup­pen für Menschen mit Demenz wird. Senio­ren­zen­trum-Leite­rin Betti­na Miche­lis schwebt bereits eine größe­re Wohngrup­pe mit bis zu zwölf Bewoh­nern vor. Eine länge­re Warte­lis­te an Inter­es­sen­ten gäbe es bereits, so Miche­lis, „wir sind noch auf der Suche nach passen­den Räumlichkeiten“.