BERLIN (dpa) — Sie wurden in der Hochpha­se der Corona-Pande­mie einge­kauft und wurden nie benutzt. Die Schutz­mas­ken haben nun ihr Haltbar­keits­da­tum überschritten.

Vier Bundes­län­der haben insge­samt über 17 Millio­nen abgelau­fe­ne Corona-Masken verbrannt. Dies geht aus einer Umfra­ge der «Welt» bei allen Ländern hervor.

So wurden in Baden-Württem­berg 6,1 Millio­nen, in Sachsen 5,5 Millio­nen, in Nordrhein-Westfa­len fünf Millio­nen und in Mecklen­burg-Vorpom­mern 656.000 Masken vernich­tet. Elf Bundes­län­der teilten mit, bisher keine Corona-Masken entsorgt zu haben, einige planten dies aber. Thürin­gen konnte über die Art der Verwer­tung keine Angaben machen. Auch das Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um in Berlin hat in den vergan­ge­nen Monaten Masken «energe­tisch verwer­tet». Die Zahl liege bislang «unter einer Milli­on Stück», teilte ein Sprecher auf Anfra­ge mit.

Die nun vernich­te­ten Masken wurden in der Hochpha­se der Pande­mie einge­kauft und hatten ihr Haltbar­keits­da­tum überschrit­ten. Mehre­re Landes­mi­nis­te­ri­en wollen künftig noch weite­re Masken vernich­ten lassen. Sie können aller­dings bisher nur Masken verbren­nen, die sie auch selbst einge­kauft haben. Für Masken, die der Bund beschafft und an die Länder verteilt hat, brauchen sie hierfür die Zustim­mung der Bundes­re­gie­rung. Auf die Frage, wann eine Zustim­mung erteilt werden kann, antwor­te­te ein Sprecher des Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­ums: «Das BMG steht im regel­mä­ßi­gen Austausch sowohl mit den Ländern als auch mit der Generalzolldirektion.»

Masken­tra­gen in Bussen und Bahnen? Bevöl­ke­rung gespalten

Anfang Febru­ar fällt bundes­weit die Masken­pflicht im Fernver­kehr — bei der Frage nach dem freiwil­li­gen Tragen einer Maske sind die Menschen in Deutsch­land gespal­ten. 43 Prozent der Befrag­ten gaben in einer aktuel­len Umfra­ge an, dass sie «sehr wahrschein­lich» oder «eher wahrschein­lich» weiter einen Mund-Nasen-Schutz in Bahnen und Bussen tragen wollen, wie das Meinungs­for­schungs­in­sti­tut YouGov am Freitag mitteil­te. 47 Prozent antwor­te­ten hinge­gen, dass sie das eher oder sehr wahrschein­lich nicht tun wollen.

Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD) hatte vor einer Woche das Ende der Masken­pflicht in Fernzü­gen und ‑bussen zum 2. Febru­ar angekün­digt. Im Nahver­kehr, für den die Bundes­län­der zustän­dig sind, soll bis Anfang Febru­ar auch das Masken­tra­gen keine Pflicht mehr sein. Mehre­re Bundes­län­der haben dies bereits umgesetzt, alle anderen ziehen nun nach. Lauter­bach warb dafür, zum Eigen­schutz weiter freiwil­lig eine Maske zu tragen.