Der Kindes­miss­brauchs­kom­plex Bergisch Gladbach zieht weite­re Kreise: Unter Führung der zustän­di­gen Kölner Ermitt­ler stürm­ten Polizis­ten am Diens­tag­mor­gen erneut dutzen­de Wohnun­gen. Die Schwer­punk­te lagen in NRW, Bayern und Niedersachsen.

Polizei und Staats­an­walt­schaft sind mit einer bundes­wei­ten Razzia gegen 65 Verdäch­ti­ge vorge­gan­gen, die kinder­por­no­gra­fi­sche Inhal­te beses­sen und verbrei­tet haben sollen. Das teilte die Staats­an­walt­schaft Köln am Diens­tag mit.

Die Verfah­ren haben sich demnach aus den Ermitt­lun­gen rund um den Kindes­miss­brauchs-Komplex Bergisch Gladbach ergeben. Laut Mittei­lung waren auch Spezi­al­ein­satz­kom­man­dos (SEK) der Polizei im Einsatz.

Schwer­punkt waren nach Infor­ma­tio­nen der Deutschen Presse-Agentur Nordrhein-Westfa­len, Bayern und Nieder­sach­sen. Insge­samt waren zehn Bundes­län­der betrof­fen. Allei­ne in NRW sollen sich die Durch­su­chun­gen gegen 19 Beschul­dig­te richten. Die Einsatz­maß­nah­men liefen am Diens­tag­vor­mit­tag noch.

«Eine erste Sichtung und Bewer­tung sicher­ge­stell­ter Beweis­mit­tel in den am Einsatz betei­lig­ten Polizei­be­hör­den ist bereits angelau­fen», teilten die Ermitt­ler mit. Sie wollten um 14 Uhr in einer Presse­kon­fe­renz Details nennen.

Es handelt sich um den zweiten bundes­wei­ten Großein­satz der Ermitt­lungs­grup­pe im Fall Bergisch Gladbach. Vergan­ge­nen Septem­ber hatte die Polizei in zwölf Bundes­län­dern mit rund 1000 Einsatz­kräf­ten 60 Anschrif­ten von rund 50 Beschul­dig­ten durchsucht.

Die Beson­de­re Aufbau­or­ga­ni­sa­ti­on (BAO) «Berg» der Kölner Polizei ermit­telt seit Oktober 2019. Im Haus eines Mannes aus Bergisch Gladbach waren damals Unmen­gen kinder­por­no­gra­fi­scher Daten gefun­den worden. Über sein krimi­nel­les Netzwerk stießen die Ermitt­ler auf Hunder­te weite­re Verdäch­ti­ge. Die Polizei arbei­tet mit der Zentral- und Ansprech­stel­le Cyber­crime (ZAC) der Kölner Staats­an­walt­schaft zusammen.