BAD WALDSEE — Vier Busun­ter­neh­men aus dem bodo-Verkehrs­ver­bund präsen­tie­ren am Samstag, 9. Juli, in Bad Waldsee-Gaisbeu­ren den Beruf „Busfahrer/Busfahrerin“ auf ungewöhn­li­che Weise. Inter­es­sier­te können sogar selbst Probe fahren.

Elke Müller aus Bad Waldsee-Gaisbeu­ren, Bernd Grabherr aus Waldburg und Mario Sohler aus Wangen sind Inhabe­rin bezie­hungs­wei­se Inhaber von Busun­ter­neh­men, die im Linien­ver­kehr des bodo-Verkehrs­ver­bunds tagtäg­lich viele Menschen zur Schule, zum Arbeits­platz und wieder nach Hause bringen. Und sie sind auf der Suche nach Verstär­kung. Denn mit der Verkehrs­wen­de soll auch der Busver­kehr weiter ausge­baut werden. Aus diesem Grund laden sie am Samstag, 9. Juli, von 10.00 bis 13.00 Uhr auf das Betriebs­ge­län­de von Omnibus Müller in Bad Waldsee-Gaisbeu­ren (Indus­trie­stra­ße 1) ein, um allen Inter­es­sier­ten den Beruf des Busfah­rers bezie­hungs­wei­se der Busfah­re­rin zu präsen­tie­ren. Ebenfalls betei­ligt ist das Busun­ter­neh­men Ehrmann aus Bad Wurzach. Und auch das Jobcen­ter ist mit einem Infostand vertre­ten. Beson­de­res Highlight: Die Fahrschu­le Allgäuaka­de­mie Wild aus Bad Wurzach ermög­licht Probe­fahr­ten. „Wir laden ein zum Reinsit­zen, Schwät­zen und Anfas­sen, um den Beruf kennen­zu­ler­nen“, fasst Bernd Grabherr zusammen.

„Wer hat schon einen Dienst­wa­gen mit 300 PS und einen zukunfts­si­che­ren Arbeits­platz?“, so Grabherr weiter. „Unsere Busfah­re­rin­nen und Busfah­rer bringen die umwelt­freund­li­che Mobili­tät voran, sind Teil der Mobili­täts­wen­de“, nennt Elke Müller als einen weite­ren Aspekt. Sie sitzt selbst regel­mä­ßig ins Bus-Cockpit und möchte ihre Begeis­te­rung an andere Frauen weiter­ge­ben: „Man sollte sich nicht von Beden­ken entmu­ti­gen lassen, sondern es einfach auspro­bie­ren und schau­en, ob’s passt.“ Dank persön­li­cher Arbeits­zeit­mo­del­le lasse sich der anspruchs­vol­le Beruf in Teilzeit gut mit der Famili­en­ar­beit verein­ba­ren. Auch für Quereinsteiger/innen sei der Einstieg in den Linien- oder Reise­bus eine gute Gelegen­heit für eine beruf­li­che Verän­de­rung. „Wohnort­na­he Arbeits­ein­sät­ze“ sieht Mario Sohler als weite­ren Vorteil der priva­ten Busun­ter­neh­men. Eine langjäh­ri­ge Reini­gungs­kraft habe sich erst kürzlich aus diesem Grund umschu­len lassen, berich­tet der Wange­ner Busunternehmer.

„Ob Bodnegg, Wangen, Wilhelms­dorf oder Bad Waldsee – in vielen kleine­ren Orten sind Busun­ter­neh­men angesie­delt, die im bodo-Verkehrs­ver­bund im Linien­ver­kehr unter­wegs sind und darüber hinaus Ausflugs­fahr­ten in die nähere oder weite­re Umgebung anbie­ten“, sagt Bernd Grabherr. Kurze Wege zur Arbeit seien vor allem bei Teilzeit­kräf­ten gefragt. „Unsere Mitar­bei­ter und Mitar­bei­te­rin­nen schät­zen außer­dem das familiä­re Umfeld in unseren Betrie­ben“, spricht Elke Müller auch für ihre Kolle­gen, die allesamt Famili­en­un­ter­neh­men führen. „Einen beque­men und trocke­nen Arbeits­platz in schöner Landschaft“, nennen die Organi­sa­to­ren des Bewer­ber­tags als weite­ren Vorteil.

Was man – oder Frau – für den Beruf mitbrin­gen muss? „Freude am Umgang mit Menschen“, sind sie sich einig. „Die Arbeit am Steuer ist etwas für Menschen, die lieber mit Fahrgäs­ten im Austausch sind als mit dem Chef im Büro neben­an“, fügt Grabherr mit einem Augen­zwin­kern hinzu. Kraftfahrer/in, wie der Beruf offizi­ell heißt, sei mittler­wei­le die falsche Bezeich­nung, findet Mario Sohler. „Schließ­lich bewegen unsere Fahre­rin­nen und Fahrer ein vollau­to­ma­ti­sier­tes 300.000-Euro-Fahrzeug mit über 300 PS und haben einen klima­ti­sier­ten Arbeits­platz mit bester Aussicht.“