BERLIN (dpa) — Er gilt als einzi­ger echter «Gangs­ter-Rapper» in Berlin. Musika­lisch war von ihm zuletzt weniger zu hören. Dafür umso mehr von seinem Privat­le­ben. Nun folgt eine Amazon-Doku.

Rapper Bushi­do ist einer der erfolg­reichs­ten Künst­ler der deutschen Rap-Szene. Doch seine Auszeich­nun­gen seien ihm egal, sagt der Musiker.

«Meine musika­li­schen Erfol­ge haben mich nie glück­lich gemacht», so der 43-Jähri­ge in einer neuen Amazon-Doku über sein Leben. Seine mehr als 30 Golde­nen Schall­plat­ten habe er nie aufge­hängt, sie hätten ihm nichts bedeu­tet — «weil mein Leben einfach beschis­sen gewesen ist».

In der sechs­tei­li­gen Serie «Unzen­siert – Bushi­dos Wahrheit», die am Freitag (26. Novem­ber) bei Amazon Prime Video in Deutsch­land und Öster­reich startet, gewährt Bushi­do, mit bürger­li­chem Namen Anis Mohamed Ferchi­chi, tiefe Einbli­cke in sein Familienleben.

Zwei Jahre — von Juni 2018 bis August 2020 — wurden der Rapper und seine Frau Anna Maria (40) beglei­tet. Nach der Drillings­ge­burt vor wenigen Tagen hat das seit 2012 verhei­ra­te­te Paar inzwi­schen sieben gemein­sa­me Kinder, Anna Maria hat außer­dem einen Sohn aus erster Ehe.

Die Frau an Bushi­dos Seite

Die jüngs­te Schwes­ter von Sänge­rin Sarah Connor (41) gilt als starke Frau an der Seite des Rappers. Sie hat wesent­li­chen Anteil daran, dass sich der Musiker 2017 von seinem frühe­ren Geschäfts­part­ner — einem Berli­ner Clanchef — getrennt hat. Eine Entschei­dung mit Folgen: Die Familie steht unter Perso­nen­schutz, und seit mehr als einem Jahr läuft am Landge­richt Berlin ein Verfah­ren gegen den langjäh­ri­gen Geschäfts­part­ner. Es geht um Belei­di­gung, Freiheits­be­rau­bung, versuch­te schwe­re räube­ri­sche Erpres­sung, Nötigung und gefähr­li­che Körper­ver­let­zung. Laut Ankla­ge soll es zu Straf­ta­ten gekom­men sein, weil der Clanchef die Trennung nicht habe akzep­tie­ren wollen.

Diese Geschich­te hat das Paar in den vergan­ge­nen Monaten mehrfach erzählt — und auch in der Serie steht sie im Mittel­punkt. Aller­dings gewährt die Doku auch tiefe Einbli­cke in das Famili­en­le­ben und zeigt den «Gangs­ter-Rapper» als liebe­vol­len Vater oder heraus­ge­putzt im elegan­ten Anzug bei der familiä­ren Party zu seinem 40. Geburts­tag. «Das ist das Einzi­ge, was ich habe — die Familie», sagt er.

Seinen musika­li­schen Werde­gang skizziert die Serie zum Auftakt. Davon erzäh­len etwa Wegge­fähr­ten wie Frauen­arzt, King Orgas­mus One oder Sido, mit dem Bushi­do früher befreun­det war. Zudem kommen wichti­ge Akteu­re aus der Musik­in­dus­trie, aber auch Kriti­ker des Rappers zu Wort. Zeitlich passend zum Start der Doku hat Bushi­do seinen neuen Song «Giftgrü­nes B» veröf­fent­licht und weite­re Songs angekün­digt, nachdem die Veröf­fent­li­chung eines neuen Albums mehrfach verscho­ben worden war.