Auf dem Rückweg von der Karibik­in­sel Kuba nach Deutsch­land kolla­biert die CDU-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te Karin Strenz im Flugzeug und verstirbt. Die Staats­an­walt­schaft will die genau­en Todes­um­stän­de klären.

BERLIN (dpa) — Nach dem Tod der mecklen­bur­gi­schen CDU-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­ten Karin Strenz will die Schwe­ri­ner Staats­an­walt­schaft die genau­en Umstän­de über ein Rechts­hil­fe­er­su­chen an Irland klären.

Wie ein Sprecher der Schwe­ri­ner Behör­de am Montag der Deutschen Presse-Agentur sagte, wurde ein Todes­er­mitt­lungs­ver­fah­ren einge­lei­tet. Nach den bisher vorlie­gen­den Infor­ma­tio­nen sei die genaue Todes­ur­sa­che bei der 53-Jähri­gen noch unklar. «Wir gehen davon aus, dass es dann eine Obduk­ti­on der Toten in Irland gibt», sagte der Sprecher der Staats­an­walt­schaft. Mit dem in solchen Fällen üblichen Todes­er­mitt­lungs­ver­fah­ren und dem Ersuchen wolle man an die nötigen Infor­ma­tio­nen aus Irland kommen.

Strenz war am Sonntag auf dem Flug von Kuba nach Europa im Flugzeug kolla­biert, wie der Sprecher der Landes­grup­pe Mecklen­burg-Vorpom­mern im Bundes­tag, Eckhardt Rehberg, mitge­teilt hatte.

Strenz war offen­bar privat unter­wegs. Es habe sich um keine Dienst­rei­se im Auftrag des Deutschen Bundes­tags gehan­delt, sagte ein Parla­ments­spre­cher auf Nachfra­ge. Wie immer beim Tod eines Mitglieds des Bundes­tags würden die Fahnen einen Tag lang auf Halbmast gesetzt.

Die Christ­de­mo­kra­tin war seit 2009 Mitglied des Bundes­tags. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 gewann sie jeweils eines der sechs Direkt­man­da­te in Mecklen­burg-Vorpom­mern. Von 2002 bis 2006 sowie von 2007 bis 2009 war sie Abgeord­ne­te im Schwe­ri­ner Landtag. Im Bundes­tag saß sie zuletzt unter anderem im Verteidigungsausschuss.

Anfang 2020 gab es im Zusam­men­hang mit Geldflüs­sen aus der autori­tär regier­ten Kauka­sus­re­pu­blik Aserbai­dschan Durch­su­chun­gen bei der CDU-Politi­ke­rin und einem frühe­ren CSU-Parla­men­ta­ri­er. Damals sprach die Staats­an­walt­schaft Frank­furt von rund vier Millio­nen Euro, die zwischen 2008 und 2016 über briti­sche Brief­kas­ten­fir­men und balti­sche Konten geflos­sen seien. Ermit­telt wurde wegen Mandats­trä­ger­be­stechung und Geldwä­sche. Bei der Durch­su­chung im Januar 2020 wurden 16 Wohnun­gen und Geschäfts­räu­me in Berlin, Mecklen­burg-Vorpom­mern, Bayern und Belgi­en inspi­ziert, darun­ter ein Abgeord­ne­ten­bü­ro des Bundestags.

Strenz blieb trotz der Vorwür­fe Mitglied des Bundes­tags, bei der anste­hen­den Wahl im Septem­ber wollte sie aber nicht mehr kandidieren.