BERLIN (dpa) — Die CDU feiert sich für ein «fantas­ti­sches Ergeb­nis» in Schles­wig-Holstein — und muss die Frage nach einem Kanzler­kan­di­da­ten Günther abweh­ren. Die SPD beteu­ert Zuver­sicht für die anste­hen­de Wahl in NRW.

Nach dem klaren Wahlsieg der CDU bei der Landtags­wahl in Schles­wig-Holstein hoffen die Christ­de­mo­kra­ten auch auf einen Wahler­folg am kommen­den Sonntag in Nordrhein-Westfalen.

Die CDU im Norden habe ein «fantas­ti­sches Ergeb­nis» erzielt, lobte General­se­kre­tär Mario Czaja im Deutsch­land­funk. Das wolle man auch in Nordrhein-Westfa­len errei­chen. Hendrik Wüst, Spitzen­kan­di­dat der CDU in NRW, sagte, der Wahler­folg in Schles­wig-Holstein zeige: «Die Volks­par­tei CDU ist voll da.»

Ganz anders sieht das erwar­tungs­ge­mäß die SPD. Im Norden habe Minis­ter­prä­si­dent Daniel Günther von der CDU als belieb­tes­ter Minis­ter­prä­si­dent Deutsch­lands viel Rücken­wind gehabt, sagte SPD-Chef Lars Kling­beil im ARD-«Morgenmagazin». In der Endpha­se des Wahlkamp­fes sei es auch um die Frage gegan­gen, wer Koali­ti­ons­part­ner der CDU sein soll. Das habe viele Wähler von der SPD zu den Grünen gebracht.

Kling­beil: Kutscha­ty hat «direk­ten Zugang zum Kanzler»

«Und jetzt kommt Nordrhein-Westfa­len. Da ist die Ausgangs­la­ge eine komplett andere», beton­te Kling­beil. Der dorti­ge Minis­ter­prä­si­dent Hendrik Wüst (CDU) habe ganz andere Popula­ri­täts­wer­te als Günther, sagte der SPD-Chef mit Blick auf Umfra­gen, die ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und SPD ausweisen.

Als Vorteil für den SPD-Spitzen­kan­di­da­ten Thomas Kutscha­ty nannte Kling­beil dessen Draht zur Bundes­re­gie­rung: «Thomas Kutscha­ty hat das, was Herr Wüst nicht hat: Einen direk­ten Zugang zum Kanzler, ins Kanzler­amt, in die Regie­rung rein. Und das wird Nordrhein-Westfa­len sehr helfen.»

Im bevöl­ke­rungs­reichs­ten Bundes­land finden am 16. Mai Landtags­wah­len statt. In Umfra­gen liefern sich hier CDU und SPD ein enges Rennen.

Kann Günther Kanzlerkandidat?

CDU-General­se­kre­tär Czaja lobte im Deutsch­land­funk und im ARD-«Morgenmagazin» die «verbin­den­de Art» von Schles­wig-Holsteins Minis­ter­prä­si­dent Günther. Hier habe er viel gemein­sam mit dem CDU-Bundes­vor­sit­zen­den Fried­rich Merz, sagte Czaja mit Verweis auf die Ukraine-Politik.

Mit wem die CDU künftig im Norden regie­ren wird, werde Günther an den Gegeben­hei­ten in Schles­wig-Holstein festma­chen. Gesprä­che mit Grünen und FDP hätten das Prä, es gebe aber auch andere Optio­nen. Bisher führt die CDU mit Grünen und FDP ein Jamai­ka-Bündnis, nach der Wahl vom Sonntag würde es aber auch für ein Zweier­bünd­nis reichen.

Angespro­chen auf die Frage, ob Günther auch Kanzler­kan­di­dat werden könnte, sagte Czaja, die Frage stelle sich momen­tan nicht. Die CDU habe gute Frauen und Männer. Günther habe um Vertrau­en in Schles­wig-Holstein geworben.