Wie weiter mit dem Lockdown? Die Corona-Zahlen steigen wieder — und trotz­dem soll es Locke­run­gen geben. Die Südwest-CDU hält bestimm­te Öffnun­gen bei Einzel­han­del und Angebo­ten im Freien für möglich.

STUTTGART (dpa/lsw) — Baden-Württem­bergs CDU-Spitzen­kan­di­da­tin Susan­ne Eisen­mann fordert eine konkre­te Öffnungs­per­spek­ti­ve für den Einzel­han­del, weite­re körper­na­he Dienst­leis­tun­gen und die Gastro­no­mie im Freien. Kurz vor der Bund-Länder-Runde zur Corona-Krise sagte die Kultus­mi­nis­te­rin der Deutschen Presse-Agentur in Stutt­gart: «Es ist klar, dass wir nicht alles auf einmal öffnen können. Aber wir brauchen Perspek­ti­ven.» Beglei­tet werden sollen die Öffnun­gen durch den Ausbau von Test- und Impfmöglichkeiten.

Das schon angedach­te Einkau­fen nach Termin­ver­ga­be, also Click&Meet, sei für kleine­re Geschäft inter­es­sant, könne aber nur ein Teil der Lösung sein. «Denn für viele Einzel­händ­ler, die eine große Laden­flä­che haben, geht das «Click&Meet» an der Reali­tät vorbei», sagte die CDU-Politi­ke­rin. «Wir müssen deshalb dringend überle­gen, ob wir bei der schritt­wei­sen Öffnung des Einzel­han­dels zeitgleich nicht auch eine Quadrat­me­ter-Regelung aufstel­len. Da sollten dann eine Kunden­be­schrän­kung und bestimm­te Quadrat­me­ter-Zahl pro Kunde gelten.»

Eisen­mann und Touris­mus­mi­nis­ter Guido Wolf (CDU) machen sich auch für eine Öffnung der Außen­gas­tro­no­mie und weite­re Angebo­te an der frischen Luft wie Zoos, Gärten und Freilicht­mu­se­en stark. Zudem müsse kontakt­lo­se Sport­aus­übung wie etwa Tennis spielen wieder möglich sein. Wolf sagte der dpa, es sei an der Zeit, in Berei­chen, die keine Infek­ti­ons­trei­ber seien, mit verant­wor­tungs­vol­len Schrit­ten zurück zu mehr Norma­li­tät zu finden. «Mit Hilfe flächen­de­cken­der Schnell­tests könnten Außen­gas­tro­no­mie, Parks, Zoos oder Freilicht­mu­se­en eine konkre­te Perspek­ti­ve bekom­men, wenn es nach mir geht bereits für die dort wichti­gen Ostertage.»

Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) hatte zuletzt eine Kurskor­rek­tur vorge­nom­men und ebenfalls für vermehr­te Öffnun­gen mit Hilfe von Schnell­tests plädiert. So könnten Teile des Einzel­han­dels und der Gastro­no­mie sowie Museen wieder öffnen. Wie das genau ausse­hen soll, ist aber nicht noch klar.

Eisen­mann erklär­te, zentra­ler Maßstab für Locke­run­gen sei die «Verhält­nis­mä­ßig­keit einer jeden Maßnah­me gemes­sen am Infek­ti­ons­ge­sche­hen». Zudem erneu­er­te sie ihre Kritik an Gesund­heits­mi­nis­ter Manne Lucha (Grüne). Es brauche «ein entschie­de­nes Impfma­nage­ment im Land, das diesen Namen verdient». Zudem müsse bei jedem Öffnungs­schritt die Teststra­te­gie des Landes erwei­tert werden.

Die Kultus­mi­nis­te­rin hatte am Wochen­en­de schon die schritt­wei­se Öffnung der weiter­füh­ren­den Schulen ab 8. März gefor­dert. Ihr Kolle­ge Wolf hatte erklärt, er könne sich vorstel­len, dass Hotels an Ostern wieder öffnen können.