BERLIN (dpa) — Als langjäh­ri­ger Freund Wladi­mir Putins gerät Gerhard Schrö­der immer stärker in die Kritik. Nun steht eine Forde­rung nach finan­zi­el­len Konse­quen­zen für den Ex-Kanzler im Raum.

Der CDU-Politi­ker Micha­el Brand dringt auf Sanktio­nen gegen Altkanz­ler Gerhard Schrö­der wegen dessen Russland-Verbindungen.

Bundes­kanz­ler Olaf Scholz (SPD) müsse dafür sorgen, dass «auch Schrö­der sanktio­niert wird, der von Putin höchst­per­sön­lich in führen­de Positio­nen im russi­schen Energie­sek­tor platziert wurde und der hundert­tau­sen­de Euro dafür kassiert, die Inter­es­sen des Kriegs­trei­bers Putin zu vertre­ten», sagte der menschen­rechts­po­li­ti­sche Sprecher der CDU/C­SU-Bundes­tags­frak­ti­on dem «Tages­spie­gel».

Schrö­der «auslän­di­scher Agent von Putin»

Es sei dem Steuer­zah­ler und dem deutschen Rechts­staat nicht länger zumut­bar, «dass ein deutscher Staats­bür­ger, der an der Finan­zie­rung des bruta­len Krieges in der Ukrai­ne betei­ligt ist, nur deshalb nicht auf der Sankti­ons­lis­te steht, weil er einmal SPD-Vorsit­zen­der und Bundes­kanz­ler war.» Schrö­der sei für ihn heute weniger Ex-Kanzler «als vielmehr ein auslän­di­scher Agent von Putin, zumin­dest inhalt­lich. Und so muss er dann auch behan­delt werden.»

Schrö­der gilt als langjäh­ri­ger Freund des russi­schen Präsi­den­ten Wladi­mir Putin. Er ist zudem Aufsichts­rats­chef beim staat­li­chen russi­schen Energie­kon­zern Rosneft. Infol­ge des Angriffs Russlands auf die Ukrai­ne geriet der Altkanz­ler immer stärker in die Kritik. Zwar hatte er die Regie­rung in Moskau aufge­for­dert, den Krieg schnellst­mög­lich zu beenden. Von persön­li­chen Konse­quen­zen war aber nicht die Rede.