BAIENFURT — In einer Video­kon­fe­renz des Vorstands­gre­mi­ums und der Frakti­on hat die CDU Baien­furt erneut dem Schutz des Trink­was­sers gegen­über einem mögli­chen Kiesab­bau im Altdor­fer Wald Priori­tät eingeräumt. 

Damit stellen sich die Vorstands­mit­glie­der um die Vorsit­zen­de Tina Schäd­ler und den Frakti­ons­vor­sit­zen­den Artur Kopka erneut an die Seite von Verwal­tung und Gemein­de­rat sowie des Zweck­ver­ban­des Wasser­ver­sor­gung Baien­furt-Baindt. Weite­re virtu­el­le Konfe­renz­teil­neh­mer neben den Vorstands­mit­glie­dern waren von der CDU-Frakti­on die Gemein­de­rä­te Andrea Arnhold, Werner Fürst und Chris­tof Kapler sowie der CDU-Landtags­ab­ge­ord­ne­te August Schuler.

Vorsit­zen­der Artur Kopka stell­te für die Gemein­de­rats­frak­ti­on unmiss­ver­ständ­lich klar: „Unsere kommu­na­len Trink­was­ser­quel­len in Weißen­bron­nen sind zu schüt­zen. Da gibt es für uns keine Kompro­mis­se. Wir erwar­ten vom Regio­nal­ver­band Boden­see-Oberschwa­ben, dass bei der aktuel­len Fortschrei­bung des Regio­nal­pla­nes der Trink­was­ser­schutz wesent­lich berück­sich­tigt und die Schutz­zo­nen erwei­tert werden.“ Weite­re kriti­sche Diskus­si­ons­punk­te der CDU-Gemein­de­rä­te waren die oberschwä­bi­schen Kies-Expor­te in die Ostschweiz und nach Vorarl­berg, die Erhöhung der Recycling­quo­te von Baustof­fen, der Einfluss der schüt­zen­den Deckschich­ten auf den Grund­was­ser­spie­gel. Ein Lösungs­an­satz, so Gemein­de­rä­tin Andrea Arnhold sei die Erwei­te­rung bestehen­der Kiesgru­ben im Altdor­fer Wald. Damit könne auf die Erschlie­ßung der Grube von „Vogt-Grund“ verzich­tet werden.

Abwägungs­pro­zess des Regionalverbandes
Zu Beginn hatte Landtags­ab­ge­ord­ne­ter und Kreis­rat August Schul­er das sachli­che Planungs­ver­fah­ren in der Region und die Diskus­si­on im Kreis­tag skizziert. Der Regio­nal­ver­band sei Verfah­rens­trä­ger und habe sich in seiner Regio­nal­plan-Fortschrei­bung bis 2035/2040 am Landes­pla­nungs­ge­setz zu orien­tie­ren. Der Verband sei im Teilre­gio­nal­plan verpflich­tet „Gebie­te für den Abbau oberflä­chen­na­her Rohstof­fe und Gebie­te zur Rohstoff­si­che­rung für einen Zeitraum von bis zu 40 Jahren festzu­le­gen.“ Ein mögli­cher Abbau von Rohstof­fen könne die Bevöl­ke­rung belas­ten, sei zudem ein Eingriff in Umwelt, Natur und Landschaft. Deshalb, so Schul­er fließen in einen sachli­chen, verant­wor­tungs­vol­len Abwägungs­pro­zess alle zu bewer­ten­den Fakten ein. Dazu zähle der Trink­was­ser­schutz ebenso wie ein schlüs­si­ges Verkehrs­kon­zept. Das Rechts­ver­fah­ren „Rohstoff­si­che­rung“ werde korrekt durch­ge­führt. Der Landtags­ab­ge­ord­ne­te: „Wir können dem Regio­nal­ver­band und seiner Verbands­ver­samm­lung absolut vertrau­en.“ Der Zweck­ver­band Baien­furt-Baindt lasse zudem für das laufen­de Antrags­ver­fah­ren die „Alters­be­stim­mung der Grund­was­ser-Vorkom­men“ prüfen.

Schutz­ge­biet „Altdor­fer Wald“
Der Kreis­tag habe nach einem Antrag und umfang­rei­chen Fragen­ka­ta­log der CDU- und FW-Fraktio­nen in seiner Sitzung am 20. Oktober die Verwal­tung beauf­tragt ein mögli­ches Landschafts­schutz­ge­biet „Altdor­fer Wald“ zu prüfen. Zwei Petitio­nen, so August Schul­er seien beim Landtags-Ausschuss anhän­gig, eine davon sei inzwi­schen entschie­den. Diese habe das Verfah­ren des Regio­nal­ver­ban­des für den „Teilre­gio­nal­plan Rohstoff­si­che­rung“ als gesetz­lich richtig bestä­tigt. Das Umwelt­mi­nis­te­ri­um sehe in seiner Antwort auf die Petiti­on die Kreis­ver­wal­tung als „Untere Natur­schutz­be­hör­de“ in der Verant­wor­tung der Verfah­rens­prü­fung. Der Kreis müsse die „unter­schied­li­chen gesell­schaft­li­chen und politi­schen Inter­es­sen“ auswer­ten und in die Auswei­sung eines Schutz­ge­bie­tes einbeziehen.