Noch sei die Lage nicht eskaliert, erklärt der Chef der Berli­ner Chari­té-Klinik. Doch sollten die Infek­ti­ons­zah­len weiter steigen, sieht er Deutsch­land am Ende seiner Intensivbetten-Kapazitäten.

«Von den insge­samt 442 Inten­siv­bet­ten der Chari­té sind 129 mit Inten­siv­pa­ti­en­ten belegt, die Covid-positiv sind. Davon werden etwa 70 Prozent beatmet», sagte der Vorstands­chef. «Wir sind schon sehr bald an der Grenze des Machba­ren. Diese Covid-Patien­ten müssen sehr inten­siv pflege­risch und ärztlich betreut werden.»

Für die Versor­gung der Covid-19-Patien­ten seien viele Ärzte und Pfleger von anderen Statio­nen abgezo­gen worden. Eine Reihe anderer Aufga­ben sei dadurch nicht mehr möglich. «Wir haben etwa unser opera­ti­ves Programm auf 65 Prozent der Normal­zah­len herun­ter­fah­ren müssen», sagte Kroemer.

«Die Zahl der freien Inten­siv­bet­ten, die in Deutsch­land häufig kommu­ni­ziert wird, sugge­riert meines Erach­tens einen falschen Tatbe­stand», sagte Kroemer. Ein Inten­siv­bett könne nur dann als frei gelten, wenn genügend Ausrüs­tung und Perso­nal für die Versor­gung der Patien­ten zur Verfü­gung stünden. «Davon gibt es nicht mehr sehr viele freie in der Bundesrepublik.»