AUGSBURG (dpa) — In den aller­meis­ten Fällen, in denen mit Corona infizier­te Menschen sterben, ist das Virus dem Chef-Patho­lo­gen der Unikli­nik Augsburg zufol­ge auch Grund für ihren Tod. «Die meisten könnten noch leben, wenn sie sich nicht mit dem Corona­vi­rus infiziert hätten», sagte der Direk­tor des Insti­tuts für Patho­lo­gie und Moleku­la­re Diagnos­tik, Bruno Märkl der «Augsbur­ger Allge­mei­nen» (Mittwoch).

Das Klini­kum hat bereits mehr als 100 verstor­be­ne Covid-19-Patien­ten obduziert, wie dort bestä­tigt wurde. Die Annah­me, tödli­che Verläu­fe träfen nur ältere Menschen mit schwe­ren Vorer­kran­kun­gen, die ohnehin bald gestor­ben wären, «das sehen wir überhaupt nicht», sagte Märkl der Zeitung. «Ich wünsch­te, ich könnte dieje­ni­gen, die an der Gefähr­lich­keit lauthals zweifeln, einla­den, mir bei einer solchen Obduk­ti­on über die Schul­tern zu schau­en — sie würden schnell verstum­men.» Letzten Endes sei es ein «inneres Ersti­cken», an dem die Patien­ten sterben.