RAVENSBURG – Die Oberschwa­ben­kli­nik hat einen weite­ren Profes­sor in ihren Reihen. Die Eberhard-Karls-Univer­si­tät Tübin­gen hat Prof. Dr. Andre­as Straub, den Chefarzt der Klinik für Anästhe­sie, Intensiv‑, Notfall- und Schmerz­me­di­zin am St. Elisa­be­then-Klini­kum Ravens­burg und am Kranken-haus Bad Waldsee, zum außer­plan­mä­ßi­gen Profes­sor ernannt. Der 48 Jahre alte Straub, der in der OSK ein Team von 64 Ärzten leitet, sieht in der Ernen­nung eine Bestä­ti­gung für seine bishe­ri­ge Arbeit in der medizi­ni­schen Forschung und Lehre. In Tübin­gen müssen Kandi­da­ten nach der Habili­ta­ti­on mindes­tens sechs Publi­ka­tio­nen in inter­na­tio­nal anerkann­ten medizi­ni­schen Fachzeit­schrif­ten vorwei­sen, zudem regel­mä­ßi­ge Lehrleis­tun­gen und konti­nu­ier­li­che wissen­schaft­li­che Koope­ra­ti­on mit Einrich­tun­gen der Medizi­ni­schen Fakultät.

Die beiden OSK-Geschäfts­füh­rer Prof. Dr. Oliver Adolph und Micha­el Schul­er gratu­lier­ten dem frisch ernann­ten Profes­sor. „Wir freuen uns, dass ein so hochka­rä­ti­ger Medizi­ner wie Prof. Dr. Andre­as Straub bei uns in der Oberschwa­ben­kli­nik tätig ist“, sagte Adolph.

2015 hatte Prof. Dr. Straub seine Habili­ta­ti­on in Tübin­gen abgelegt und dadurch die Lehrbe­fug­nis für das Fach Anästhe­sio­lo­gie und Inten­siv­me­di­zin erlangt. Titel seiner Habili­ta­ti­on aus dem Forschungs­be­reich Herz-Lungen-Maschi­ne: „Pharma­ko­lo­gi­sche Strate­gien zur Inhibi­ti­on prothrom­bo­ti­scher und proin­flamm­a­to­ri­scher Ereig­nis­se während extra­kor­po­ra­ler Zirku­la­ti­on und Hypother­mie.“ Seither forsch­te er an mehre­ren Themen wie der periope­ra­ti­ven Gerin­nungs­ana­ly­se und ‑thera­pie und am Effekt der extra­kor­po­ra­len Membran­oxy­ge­nie­rung (ECMO) auf die Throm­bo­zy­ten­funk­ti­on und die plasma­ti­sche Blutge­rin­nung. Zu-dem unter­such­te Prof. Dr. Straub die mecha­nis­ti­sche Rolle der Throm­bo­zy­ten bei syste­mi­scher Inflamm­a­ti­on und Sepsis. 

Prof. Dr. Straub, der in Saarbrü­cken zur Welt kam und in Nordba­den aufwuchs, hat in Heidel­berg Human­me­di­zin studiert und dort Ende 2000 die Doktor­wür­de erteilt bekom­men – magna cum laude. Danach wechsel­te er an das Univer­si­täts­kli­ni­kum Tübin­gen, wo er die Facharzt­aus­bil­dung zum Anästhe­sis­ten durch­lief. Außer­dem absol­vier­te er Zusatz­wei­ter­bil­dun­gen in der Notfall‑, Pallia­tiv- und Inten­siv­me­di­zin. Anfang des Jahrtau­sends absol­vier­te Prof. Dr. Straub auch einen zweijäh­ri­gen Forschungs­auf­ent­halt am Baker IDI Heart and Diabe­tes Insti­tu­te in Melbourne/Australien, geför­dert durch die Deutsche Forschungs­ge­mein­schaft. In der anästhe­sio­lo­gi­schen Klinik in Tübin­gen war Straub später Geschäfts­füh­ren­der Oberarzt in den Berei­chen Inten­siv­sta­ti­on und OP. Im Mai 2020 wechsel­te Prof. Dr. Straub als Chefarzt nach Ravens­burg. Der Vater dreier Kinder hat zahlrei­che Auszeich­nun­gen erhal­ten, die promi­nen­tes­te war bis dato der Forschungs­preis der Deutschen Inter­dis­zi­pli­nä­ren Verei­ni­gung für Inten­siv- und Notfall­me­di­zin, den er 2014 in Hamburg erhielt.

Seine Verbun­den­heit mit der Univer­si­tät Tübin­gen werde bleiben, kündig­te Prof. Dr. Straub an. „Unsere Forschungs­ko­ope­ra­ti­on wie auch die enge Abstim­mung im klini­schen Alltag werden auch in Zukunft Bestand haben“, sagte der Chefarzt.