AUGSBURG (dpa/lby) — In Augsburg soll von 2023 an ein elektri­sches Flugta­xi des chine­si­schen Herstel­lers Autof­light getes­tet werden. Bis zu hundert Testflü­ge des ersten Proto­typs soll es pro Jahr am Augsbur­ger Flugha­fen geben, wie der Geschäfts­füh­rer der Autof­light Europe GmbH, Mark Henning, der «Augsbur­ger Allge­mei­nen» (Diens­tag) sagte. Ziel ist demnach, bis 2025 eine Zulas­sung bei der Europäi­schen Agentur für Flugsi­cher­heit (EASA) zu bekom­men und den Markt­ein­tritt zu schaffen.

Der elektrisch angetrie­be­ne Senkrecht­star­ter bietet nach Angaben des Herstel­lers Platz für einen Piloten und drei Passa­gie­re, hat eine Reich­wei­te von rund 250 Kilome­tern und soll bis zu 180 Stunden­ki­lo­me­ter schnell fliegen können. Autof­light war eigenen Angaben zufol­ge bislang auf unbemann­te Lasten­droh­nen spezia­li­siert. Eine davon soll nun zum Proto­typ «Prospe­ri­ty I» weiter­ent­wi­ckelt werden. Laut der Firma hätten Tests gezeigt, dass der Lärm bei Starts und Landun­gen deutlich unter dem von Hubschrau­bern bleibe. Im norma­len Flugbe­trieb soll das Flugge­rät nicht hörbar sein.

«Es muss möglich werden, einen Flug beispiels­wei­se von München nach Augsburg für 50 Euro pro Person oder darun­ter anzubie­ten», sagte Henning der «Augsbur­ger Allge­mei­nen». Bis sich die Technik tatsäch­lich für die Perso­nen­be­för­de­rung breit durch­set­ze, könnten jedoch noch 15 Jahre verge­hen. Das Unter­neh­men mit Sitz in Shang­hai hat eigenen Angaben zufol­ge rund 350 Mitar­bei­ter. In Augsburg soll die europäi­sche Zentra­le aufge­baut werden. Derzeit arbei­tet dort ein sechs­köp­fi­ges Team, das im Laufe des Jahres auf 30 bis 50 aufge­stockt werden soll.