KEITUM (dpa) — Auftakt zu einem Hochzeits­ma­ra­thon: Finanz­mi­nis­ter Lindner und die Politik-Repor­te­rin Lehfeldt heira­ten standes­amt­lich auf Sylt. Zum Teil stunden­lang warten Schau­lus­ti­ge. Die Feier­lich­kei­ten gehen noch einige Tage weiter.

Sie haben «Ja» gesagt: Bundes­fi­nanz­mi­nis­ter Chris­ti­an Lindner und seine Lebens­ge­fähr­tin Franca Lehfeldt haben am Donners­tag auf Sylt standes­amt­lich gehei­ra­tet. Gegen 17.30 Uhr trat das Paar vor das Sylt-Museum, wo bereits Gäste warte­ten, um Blüten­blät­ter auf Lindner und Lehfeldt zu werfen.

Nach dem Hochzeits­kuss gingen der FDP-Politi­ker und die Journa­lis­tin durch das aus Kiefer­kno­chen eines Wals geform­te Tor des Museums auf die Straße zu ihrem Auto. Dabei winkten sie den zahlrei­chen Neugie­ri­gen und Journa­lis­ten zu, die auf das Paar gewar­tet hatten. Lindner trug einen hellblau­en Anzug, Lehfeldt einen creme­far­be­nen, schul­ter­frei­en Jumpsu­it mit engem Oberteil.

17 Grad und viel Wind

Bereits Stunden zuvor hatten sich bei etwa 17 Grad und viel Wind zahlrei­che Neugie­ri­ge auf der Straße und im Garten vor dem Museum versam­melt. Bis zur späten Mittags­zeit war das Museum geöff­net, anschlie­ßend wurde ein Schild an die Tür gehängt — der Museums­be­such sei wegen einer Trauung kurzzei­tig eingeschränkt.

Wer sich noch auf dem Gelän­de aufhielt, wurde gebeten, es zu verlas­sen. Auch die Straße davor musste freige­macht werden. Polizis­ten stell­ten sich vor die überwie­gend aus Urlau­bern bestehen­de Schar von Neugie­ri­gen. Dann hieß es warten. Von den zwischen­zeit­lich deutlich über 100 Menschen harrten mehre­re Dutzend aus.

Die Stimmung vor dem Museum war fried­lich — Diskus­sio­nen wie in den sozia­len Medien, beispiels­wei­se über Steuer­ver­schwen­dung und einen unpas­sen­den Zeitpunkt für die Feier, kamen hier eher nicht auf. Auch die befürch­te­ten und auch angekün­dig­ten Störer waren nicht zu sehen. Nur zum Teil äußer­ten Warten­de Unver­ständ­nis, etwa weil es keine Infor­ma­tio­nen über die Zeit der Feier gab und das Paar vor der vor der Trauung durch den Hinter­ein­gang ins Museum gegan­gen war.

Es wird mehre­re Tage gefeiert

Die standes­amt­li­che Hochzeit von Lindner und Lehfeldt war der Auftakt mehrtä­gi­ger Hochzeits­fei­er­lich­kei­ten auf Sylt. Am Freitag soll nach Infor­ma­tio­nen der Deutschen Presse-Agentur ein Polter­abend statt­fin­den. Am Samstag will sich das Paar in einer Kirche trauen lassen. Medien­be­rich­ten zufol­ge soll dann abends in der «Sansi­bar» gefei­ert werden. Auf der Gäste­lis­te sollen demnach zahlrei­che Promi­nen­te stehen — darun­ter Bundes­kanz­ler Olaf Scholz.

Für den 43-jähri­gen Lindner ist es die zweite Ehe. Er war bereits mit der Journa­lis­tin Dagmar Rosen­feld verhei­ra­tet. Die heuti­ge Chefre­dak­teu­rin der «Welt am Sonntag» und Lindner waren seit 2011 verhei­ra­tet, im April 2018 wurde ihre Trennung bekannt. Seit dem Sommer 2018 ist der FDP-Chef mit Lehfeldt zusammen.

Die 33-Jähri­ge arbei­tet als Politik-Repor­te­rin für den Nachrich­ten­sen­der Welt, der zum Medien­kon­zern Axel Sprin­ger gehört. Im vergan­ge­nen Oktober war bekannt­ge­wor­den, dass sie und Lindner sich verlobt hatten. «Wir sind überglück­lich», sagte Lehfeldt dem Sender RTL, für den sie damals noch arbeitete.

Gründung einer Familie

Im vergan­ge­nen Jahr hatte Lindner im Inter­view der Zeitschrift «Bunte» auch Priva­tes ausge­plau­dert. So sei ihm die Gründung einer Familie mit seiner Partne­rin Lehfeldt sehr wichtig. «Ja, den Wunsch haben Franca und ich», antwor­te­te er auf die Frage, wie es mit dem Thema einer eigenen Familie ausse­he. Sein größter Wunsch an das Leben sei es, «bald zwei, drei oder vier Mädchen oder Jungs zu haben».

Sylt ist als Hochzeits-Locati­on sehr beliebt — nicht nur bei den Insula­nern selbst, sondern auch bei vielen Gästen. Es gibt auf der Insel vier feste Standes­be­am­te sowie drei «Aushil­fen» — also Standes­be­am­te, die aber fest in einem anderen Fachbe­reich arbeiten.

Von Birgit­ta von Gylden­feldt (Text) und Axel Heimken (Fotos), dpa