STUTTGART (dpa/lsw) — Während in Bayern bereits die dritten Sprit­zen gegen das Corona­vi­rus möglich sind, will Baden-Württem­berg mit den sogenann­ten Auffri­schungs­imp­fun­gen noch bis zum 1. Septem­ber warten. Zudem sollen sich die Angebo­te wie von den Gesund­heits­mi­nis­tern beschlos­sen auf Pflege­hei­me und beson­de­re Perso­nen­grup­pen wie Hochbe­tag­te und Pflege­be­dürf­ti­ge beschrän­ken, sagte ein Sprecher des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums am Donners­tag. Berech­tigt sind Menschen, die bei der Erst- und Zweit­imp­fung zur Priori­tä­ten­grup­pe eins gehört haben.

Es gehe darum, vorran­gig Menschen zu schüt­zen, die mit einer hohen Wahrschein­lich­keit den Impfschutz schnel­ler wieder verlie­ren als andere, sagte der Sprecher. «Nach den bishe­ri­gen Erkennt­nis­sen der Wissen­schaft sind das insbe­son­de­re die genann­ten Risiko­grup­pen.» Daher kämen andere Gruppen zunächst auch nicht infra­ge für die Auffri­schun­gen. «Es liegen bislang keine validen wissen­schaft­li­chen Daten dazu vor, ob eine Auffrisch­imp­fung auch bei jungen, immun­ge­sun­den Perso­nen zum jetzi­gen Zeitpunkt bereits einen zusätz­li­chen Nutzen bringen», ergänz­te er.

Für die Dritt­imp­fung sei es möglich, ab Septem­ber «einfach mit Impfpass und Ausweis zu einem offenen Impfan­ge­bot der Impfzen­tren zu kommen», sagte der Sprecher. Die Sprit­ze werde aber auch vom Hausarzt oder vom Betriebs­arzt gesetzt. Zu den Hochbe­tag­ten in den Pflege­hei­men sollen mobile Impfteams kommen, wie schon bei der Erst- und Zweitimpfung.

Die Auffri­schun­gen werden vor allem für Alte, Pflege­be­dürf­ti­ge und Vorer­krank­te Menschen empfoh­len — auch angesichts der rasch steigen­den Zahl der Neuin­fek­tio­nen in Baden-Württemberg.