BAD SAULGAU — Das Corona Virus verbrei­tet sich im Kreis Sigma­rin­gen aktuell stark, Bad Saulgau ist hier beson­ders stark betrof­fen. Dort haben sich in der letzten Woche 74 Perso­nen angesteckt, aktiv Infiziert sind 102 Perso­nen. Dies entspricht einer 7‑Tage-Inzidenz von 420. Das Landrats­amt, die Stadt und die Feuer­wehr haben am Montag beraten, wie es gelin­gen kann, den starken Anstieg zu bremsen.

Schwer­punk­te des Infek­ti­ons­ge­sche­hens sind Schulen, Kinder­gär­ten, Famili­en und zwei Firmen. Aktuell gibt es in drei Kinder­gär­ten und drei Schulen Infek­ti­ons­fäl­le. In zwei größe­ren Firmen gab es gleich mehre­re Anste­ckun­gen. In einer Firma haben sich 15 Mitar­bei­ten­de angesteckt, in einer anderen 7. 

Um das Hygie­ne­kon­zept des am stärks­ten betrof­fe­nen Betrie­bes zu verbes­sern, waren das Gesund­heits­amt und die Stadt­ver­wal­tung am Montag im Betrieb vor Ort. Von nun an sollen dort alle Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter täglich mittels Antigen­schnell­test getes­tet werden. 

Damit die Abstands­re­geln besser einge­hal­ten und Kontak­te reduziert werden können, sollen alle Bad Saulgau­er Schulen Wechsel­un­ter­richt anbie­ten können. Weiter­füh­ren­de Schulen setzen dies bereits heute um, die Grund­schu­len prüfen dies gerade. Der Landkreis schafft die recht­li­chen Grund­la­gen hierfür.

Um das Infek­ti­ons­ge­sche­hen in Famili­en und weite­ren Berei­chen des Stadt­le­bens zu bremsen, appel­liert Bürger­meis­te­rin Doris Schrö­ter aber auch an alle Bürger*innen, von den kosten­lo­sen Schnell­test­an­ge­bo­ten Gebrauch zu machen. Möglich ist dies in vielen Arztpra­xen und Apothe­ken sowie im Drive-In-Testzen­trum auf dem Festplatz. Dort haben Rotes Kreuz und Feuer­wehr am vergan­ge­nen Sonntag über 300 Abstri­che durch­ge­führt. In den sieben positiv getes­te­ten Fällen war es so möglich, die Infek­ti­ons­ket­ten vorzei­tig zu unter­bre­chen. „Das ist extrem wichtig. Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Helfer*innen von DRK und Feuer­wehr bedan­ken, die uns beim Kampf gegen die Pande­mie unter­stüt­zen“, so Schröter. 

„Auch wenn sich die Infek­ti­ons­zah­len drama­tisch nach oben entwi­ckeln, können wir aktuell die Kontak­te der Infizier­ten nach wie vor inner­halb von 24 Stunden ermit­teln. Wir wollen jedoch rasch den weite­ren Anstieg stoppen, weshalb die weite­ren Maßnah­men getrof­fen wurden“, fasst Dr. Susan­ne Haag-Milz, Leite­rin des Gesund­heits­amts zusammen.