BERLIN (dpa) — Tenden­zi­ell gehen die Corona-Zahlen in Europa derzeit zurück, die meisten Länder kassie­ren daher erste Maßnah­men wieder ein. Vieler­orts wird sehnlichst auf mehr Norma­li­tät gehofft — und auf Touristen.

Ist er nun möglich, der Urlaub trotz Corona-Pande­mie zumin­dest in europäi­schen Staaten? Zahlrei­che Länder wie etwa Öster­reich und Griechen­land sind auf die deutschen Besucher angewie­sen — und umwer­ben sie bereits jetzt.

Tenden­zi­ell sinken die Corona-Zahlen in den meisten europäi­schen Ländern, die Impfquo­ten steigen — und die nächs­ten Locke­run­gen rücken schon in greif­ba­re Nähe. Vor allem der 17. und der 19. Mai wurden von einigen Regie­run­gen als Stich­ta­ge für die nächs­ten Schrit­te raus aus dem Lockdown auser­ko­ren. Dennoch: Aktuell sind mit einer Reise ins Ausland meist noch große Hürden wie Testpflich­ten und Quaran­tä­ne­re­geln verbun­den. Ein Überblick:

BALTIKUM: Die Geschäf­te sind in Estland, Lettland und Litau­en wieder offen, in Estland und Litau­en dürfen Gastro­no­men im Außen­be­reich unter Aufla­gen wieder Gäste bedie­nen. Viele Kultur‑, Freizeit- und Unter­hal­tungs­stät­ten sind aber weiter­hin dicht, Veran­stal­tun­gen in Innen­räu­men bleiben meist untersagt.

Nach jüngs­ten Daten der EU-Behör­de ECDC liegt die 14-Tage-Inzidenz in allen drei Ländern bei mehr als 400 Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner in 14 Tagen, die Zahlen sinken langsam. In Estland und Litau­en wurde bisher gut ein Viertel der Bevöl­ke­rung mindes­tens einmal geimpft, in Lettland erhiel­ten rund 14 Prozent eine schüt­zen­de Injek­ti­on. Reisen­de aus EU-Ländern müssen in Lettland und Litau­en grund­sätz­lich einen negati­ven Test vorwei­sen und unter­lie­gen in allen drei Ländern einer Regis­trie­rungs- und Quaran­tä­ne­pflicht. Die Einrei­se nach Lettland ist weiter­hin nur mit trifti­gem Grund möglich, in Estland und Litau­en sind geimpf­te Einrei­sen­de von der Quaran­tä­ne befreit. 

BELGIEN: Mit Stand 4. Mai sind 27,9 Prozent der Bevöl­ke­rung einmal geimpft. Die Corona-Fallzah­len gehen seit einigen Tagen zurück. Zuletzt infizier­ten sich inner­halb von zwei Wochen je 100.000 Einwoh­ner im Schnitt 393,5 Perso­nen. Die Geschäf­te in dem Land mit rund 11,5 Millio­nen Einwoh­nern sind ebenso offen wie Friseu­re. Ab Samstag (8. Mai) darf nach monate­lan­ger Zwangs­pau­se auch die Außen­gas­tro­no­mie mit vier Perso­nen pro Tisch wieder öffnen. Im Freien dürfen sich privat zehn Perso­nen mit Maske treffen. Für Treffen in Innen­räu­men gelten weiter strik­te Kontakt­be­schrän­kun­gen. Locke­run­gen für Geimpf­te gibt es derzeit nicht.

Von touris­ti­schen Reisen in und aus dem Land rät die Regie­rung in Brüssel dringend ab. Wer von Deutsch­land nach Belgi­en reist, muss in Quaran­tä­ne — es sei denn, der Aufent­halt ist kürzer als 48 Stunden.

BULGARIEN: In Bulga­ri­en geht die Zahl der Corona-Neuin­fek­tio­nen seit Mitte April konti­nu­ier­lich zurück. Lokale, Einkaufsmalls und Fitness­zen­tren sowie Theater, Kinos und Museen sind mit Aufla­gen wieder geöff­net. Die Hotels empfan­gen schon seit Ende 2020 wieder Gäste. In öffent­li­chen Verkehrs­mit­teln, Apothe­ken und Super­märk­ten sowie in Kirchen und gemein­schaft­lich genutz­ten Räumen gilt Maskenpflicht.

Geimpf­te, Getes­te­te und von Covid-19 Genese­ne dürfen ohne Quaran­tä­ne­pflicht einrei­sen. Ausge­nom­men von dieser Regelung sind Reisen­de aus Indien und anderen Hochin­zi­denz­ge­bie­ten. In dem Balkan­land ging die Zahl der Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner binnen zwei Wochen von 460 zuletzt auf 332 zurück. Bei einer Bevöl­ke­rung von 6,9 Millio­nen Menschen wurden bislang fast 850.000 Corona-Impfdo­sen verabreicht.

DÄNEMARK: Die Geschäf­te sind in Dänemark längst wieder offen. Cafés, Restau­rants und Bars dürfen wieder Kunden bedie­nen — innen aber nur, wenn die Gäste per App einen negati­ven Corona-Test, eine vollstän­di­ge Impfung oder eine überstan­de­ne Infek­ti­on belegen können. Auch Fitness­stu­dio sind wieder geöff­net. Die Neuin­fek­ti­ons­zah­len sind stabil, die Sieben-Tage-Inzidenz seit Wochen unter 100. Dänemark verzich­tet als einzi­ges EU-Land dauer­haft auf den Einsatz des Impfstoffs von Astra­ze­ne­ca, auch das Mittel von Johnson & Johnson ist nun gestri­chen worden.

Vollstän­dig gegen Covid-19 geimpf­te Deutsche und viele andere Menschen aus EU- und Schen­gen-Ländern — auch Touris­ten — dürfen seit dem 1. Mai wieder nach Dänemark einrei­sen. Dabei müssen sie im Gegen­satz zu anderen Reisen­den keine negati­ven Corona-Tests oder Einrei­se­grün­de wie etwa den Besuch von Partnern vorwei­sen können, auch Test- und Quaran­tä­ne­pflicht nach Ankunft fallen für sie weg. Bedin­gung ist, dass das Land der Reisen­den zumin­dest als «oranger Staat» gilt, die dorti­ge Corona-Lage also nicht zu schlimm ist und dort keine besorg­nis­er­re­gen­den Varian­ten des Corona­vi­rus grassie­ren. Deutsch­land gilt derzeit als orange.

FRANKREICH: Das Nachbar­land hat am Montag die Maßnah­men ein wenig gelockert. Die Menschen dürfen sich nun wieder ohne trifti­gen Grund mehr als zehn Kilome­ter von ihrer Wohnung entfer­nen — Reisen inner­halb des Landes sind so wieder möglich. Es gilt eine nächt­li­che Ausgangs­sper­re ab 19.00 Uhr, die ab 19. Mai auf 21.00 Uhr verscho­ben werden soll. Dann sollen auch Außen­be­rei­che von Restau­rants sowie Geschäf­te und Kultur­ein­rich­tun­gen wieder öffnen dürfen.

Mit Stand Mitteoch­abend hat im Land rund ein Viertel der Gesamt­be­völ­ke­rung mindes­tens eine Corona-Impfung erhal­ten. Zuletzt wurden landes­weit knapp 224 Corona-Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner in einer Woche gezählt. Die Zahl sinkt seit Wochen.

Bei der Einrei­se nach Frank­reich muss ein negati­ver PCR-Test vorge­legt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Reisen­de müssen außer­dem eine Erklä­rung ausfül­len, auf der sie etwa versi­chern, keine Covid-19-Sympto­me zu haben. Dem Innen­mi­nis­te­ri­um zufol­ge dürfen Reisen­de aus Europa auch ohne «zwingen­de Gründe» nach Frank­reich einrei­sen. Vorrech­te für Geimpf­te gelten aktuell noch nicht.

GRIECHENLAND: Seit Montag dürfen in Griechen­land Cafés, Bars und Taver­nen unter Aufla­gen ihre Außen­be­rei­che öffnen — für alle Gäste, egal ob geimpft oder nicht. Aller­dings schließt die Gastro­no­mie um 22.45 Uhr, ab 23.00 Uhr gilt dann ein abend­li­ches Ausgangs­ver­bot. Reisen inner­halb Griechen­lands sind nicht unein­ge­schränkt möglich — diese Aufla­ge soll aber am 15. Mai aufge­ho­ben werden.

Aus deutscher Sicht gilt Griechen­land derzeit noch als Risiko­ge­biet, die Infek­ti­ons­la­ge entspannt sich aber. Besucher müssen vor der Einrei­se online ihre Daten hinter­le­gen. Bei der Einrei­se muss dann eine vollstän­di­ge Impfung oder ein höchs­tens 72 Stunden alter PCR-Test vorge­legt werden. Vollstän­dig geimpft heißt hier, dass die zweite Impfung mindes­tens 14 Tage her ist. Eine Quaran­tä­ne­pflicht besteht nicht mehr. Touris­ten sollten sich jedoch stets über ihr genau­es Reise­ziel infor­mie­ren. So wurde etwa jüngst auf der Insel Kalim­nos wegen hoher Fallzah­len erneut ein lokaler Lockdown verhängt.

ITALIEN: Das Mittel­meer­land befin­det sich seit kurzem auf einem schritt­wei­sen Locke­rungs­kurs. Wo die Corona-Zahlen moderat sind, dürfen Restau­rants und Bars auch abends im Außen­be­reich an Tischen servie­ren. Ab 22.00 Uhr gilt weiter ein Ausgangs­ver­bot. Museen und Kinos in den sogenann­ten Gelben Zonen haben bereits geöff­net. Ab 1. Juni sollen die Menschen in Lokalen auch wieder drinnen sitzen dürfen. Itali­en peilt den 2. Juni für den offizi­el­len Start der Sommer­sai­son an. Wie genau die Regelun­gen für Einrei­sen­de, auch für Geimpf­te, im Juni ausse­hen werden, ist noch nicht ganz klar. Die Corona-Zahlen sind zuletzt bestän­dig gesun­ken. Mehr als 25 Prozent der Bevöl­ke­rung sind mindes­tens einmal gegen Corona geimpft.

Grund­sätz­lich ist Urlaub in Itali­en möglich, aber bei der Einrei­se fordert das Land weiter­hin eine Quaran­tä­ne von fünf Tagen. Zusätz­lich gilt eine mehrfa­che Testpflicht — mit PCR-Test oder einem Antigen-Schnell­test vor und nach der Einrei­se. Diese Reglung läuft bis Mitte Mai. Dann soll ein natio­na­ler «Grüner Impfpass» einge­führt werden, um frei inner­halb des Landes reisen zu können.

KROATIEN: In Kroati­en dürfen Hotels und Gaststät­ten draußen Gäste empfan­gen. Dabei gelten Aufla­gen. Es besteht Masken­pflicht in öffent­li­chen Innen­räu­men und draußen überall dort, wo kein 1,5‑Meter-Abstand einge­hal­ten werden kann. Bis 3. Mai erhiel­ten 17,5 Prozent der Bevöl­ke­rung eine Erstimpfung.

Wer die Einrei­se­be­din­gun­gen erfüllt, kann in Kroati­en Urlaub machen. Für die Einrei­se brauchen Deutsche entwe­der einen negati­ven PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, einen negati­ven Antikör­per-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, eine Bestä­ti­gung, Covid-19 überstan­den zu haben, oder den Nachweis einer vollstän­di­gen Impfung (die zweite Impfung muss mindes­tens 14 Tage zurück­lie­gen. Weite­re Testauf­la­gen während des Aufent­halts gibt es nicht. Vorrech­te für Geimpf­te gibt es nur bei der Einreise.

MALTA: Der Insel­staat will ab dem 1. Juni für den inter­na­tio­na­len Touris­mus öffnen. Die Corona-Zahlen sind stark gesun­ken. Ab dem 10. Mai dürfen Restau­rants in Malta wieder Besucher willkom­men heißen und bis 17.00 Uhr an Tischen bedie­nen. Das Beson­de­re: Bald 50 Prozent der Gesamt­be­völ­ke­rung haben bislang zumin­dest eine erste Corona-Impfdo­sis verab­reicht bekom­men. Einrei­sen­de aus Deutsch­land müssen aktuell nach Angaben des Auswär­ti­gen Amtes einen negati­ven PCR-Test vorwei­sen, der nicht älter als 72 Stunden sein soll. Wie genau die Vorschrif­ten im Juni sein werden, auch für Geimpf­te, ist noch nicht komplett bekannt.

NIEDERLANDE: Ende April wurden die ersten Maßnah­men seit dem stren­gen Lockdown wieder gelockert — trotz anhal­tend hoher Corona-Zahlen. Die Ausgangs­sper­re ist abgeschafft, Geschäf­te dürfen Kunden wieder ohne Termin empfan­gen und Gaststät­ten Gäste bedie­nen — unter Aufla­gen und nur draußen von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Weite­re Locke­run­gen setzte die Regie­rung vorerst aus. Verbo­ten sind weiter­hin alle Veran­stal­tun­gen mit Publi­kum. Museen, Kinos und Theater bleiben zu. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter hoch und liegt bei etwa 300 Neuin­fek­tio­nen auf 100 000 Einwoh­ner in einer Woche. Von den Menschen ab 18 Jahren haben etwa 40 Prozent mindes­tens eine Impfdo­sis verab­reicht bekommen.

Auslän­di­schen Besuchern raten die Nieder­lan­de dringend von Urlaubs­rei­sen ab. Wer dennoch kommen will, muss einen negati­ven Corona-Test vorwei­sen und sich für zehn Tage in Quaran­tä­ne begeben. Wenn ein zweiter Test erneut negativ ist, endet die Quaran­tä­ne. Geimpf­te haben keine Privilegien.

ÖSTERREICH: Am 19. Mai dürfen Gastro­no­mie, Hotels, Bühnen und Sport­ein­rich­tun­gen wieder aufma­chen. Als Schutz­maß­nah­me sind Zutrittstests vorge­se­hen. Veran­stal­tun­gen sind draußen mit bis zu 3000 und drinnen mit bis zu 1500 Perso­nen erlaubt. Fast ein Drittel der Einwoh­ner ab 16 Jahren haben schon mindes­tens eine Impfdo­sis erhal­ten. Die Sieben-Tage-Inzidenz von zuletzt 140 ist auf dem gleichen Niveau wie in Deutschland.

Mit den Öffnungs­schrit­ten soll auch die Quaran­tä­ne für Urlau­ber aus Deutsch­land fallen. Geimpf­te, Getes­te­te und von Covid-19 Genese­ne dürfen ins Land. Die Regie­rung plant, dass Menschen schon drei Wochen nach der Erstimp­fung keine Tests mehr vorwei­sen müssen. Dennoch ist Öster­reich aus deutscher Sicht weiter­hin Risiko­ge­biet. Bei der Rückrei­se stehen ein Test und mindes­tens fünf Tage Quaran­tä­ne an.

POLEN: In Polen sind Einkaufs­zen­tren wieder geöff­net. Ab Samstag (8. Mai) sollen auch Hotels wieder Gäste beher­ber­gen dürfen — bis zu einer Auslas­tung von 50 Prozent. Ab dem 15. Mai wird Restau­rants die Öffnung der Außen­gas­tro­no­mie wieder erlaubt, innen ab 29. Mai. Nach Angaben des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums von Mittwoch sind rund 12 der 38 Millio­nen Polen geimpft, davon 3,1 Millio­nen vollständig.

Bei Einrei­se aus Deutsch­land und anderen EU-Ländern gilt eine Quaran­tä­ne­pflicht von zehn Tagen. Davon ausge­nom­men sind Reisen­de, die bei der Einrei­se einen negati­ven Corona-Test vorle­gen, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Auch vollstän­dig Geimpf­te und nachweis­lich Genese­ne (Erkran­kung inner­halb der vergan­ge­nen sechs Monate) sind von der Quaran­tä­ne befreit. 

PORTUGAL: Der ehema­li­ge Pande­mie-Hotspot Portu­gal hat nach Island und zusam­men mit Finnland die niedrigs­ten Infek­ti­ons­wer­te Europas. Am Samstag wurde der Corona-Ausnah­me­zu­stand erstmals nach rund fünfein­halb Monaten nicht mehr verlän­gert. Restau­rants, Cafés und Bars sowie Kinos, Theater und andere Kultur- und Freizeit­stät­ten dürfen seitdem auch an den Wochen­en­den bis 22.30 Uhr offen bleiben. Bisher galt an den Wochen­en­den in ganz Portu­gal eine sehr frühe Sperr­stun­de, die bereits um 13 Uhr begann. Außer­dem wurde neben anderen Locke­run­gen auch die Landgren­ze zu Spani­en wieder geöffnet.

Nicht notwen­di­ge, touris­ti­sche Reisen aus Ländern mit einer 14-Tage-Inzidenz über 150, und dazu gehört auch Deutsch­land, sind aller­dings weiter nicht gestat­tet. In dem Land mit 10,3 Millio­nen Einwoh­nern wurden bereits knapp 3,5 Millio­nen Impfdo­sen verab­reicht. Vortei­le für Geimpf­te oder Genese­ne gibt es in Portu­gal noch nicht.

RUMÄNIEN: In dem südost­eu­ro­päi­schen Land ist der Betrieb der Außen­gas­tro­no­mie weitge­hend wieder erlaubt, Hotels sind geöff­net. Im Freien und damit auch etwa an Strän­den gelten weiter Masken- und Abstands­pflich­ten. Die Impfkam­pa­gne im Land läuft auch Hochtou­ren, eine Priori­sie­rung gibt es nicht mehr. 3,2 Millio­nen der rund 20 Millio­nen Einwoh­ner sind geimpft, von diesen haben 1,9 Millio­nen auch die zweite Dosis erhal­ten. Sorgen berei­tet die Frage, inwie­weit die Kampa­gne die Landbe­völ­ke­rung und die religiö­sen Gruppen erreicht.

Bei der Einrei­se müssen sich Deutsche für 14 Tage in Quaran­tä­ne begeben. Davon befreit ist, wer mindes­tens zehn Tage vor Reise­an­tritt die zweite Corona-Impfung erhal­ten hat. Für andere EU-Bürger gelten teils weniger Einschrän­kun­gen, Deutsch­land gilt in Rumäni­en als Risikogebiet.

SCHWEIZ: Wer in die Schweiz fliegt, muss einen negati­ven Corona­test vorle­gen, der nicht älter als 72 Stunden ist. Wer mit Auto, Bus oder Bahn anreist, braucht das nicht. In Quaran­tä­ne müssen nur Einrei­sen­de aus Risiko­ge­bie­ten. Deutsch­land gehört nicht dazu, bis auf Sachsen und Thürin­gen. Hotels sind geöff­net, ebenso Museen, Läden, Theater, Kinos und Zoos und Freizeit­parks. Auf Restau­rant­ter­ras­sen ist Essen und Trinken erlaubt. Überall gelten Höchst­zah­len für Besucher, Abstands­re­geln und Masken­pflicht. Es gibt keine Ausgangs­sper­ren. Beson­de­re Zugeständ­nis­se für Geimpf­te gibt es nicht.

Trotz der Öffnungs­schrit­te gehen die gemel­de­ten Infek­ti­ons­zah­len inzwi­schen zurück. Die 14-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei rund 289 Neuan­ste­ckun­gen pro 100.000 Einwoh­ner, nach 315 eine Woche zuvor. Rund elf Prozent der Bevöl­ke­rung waren vollstän­dig geimpft.

SLOWAKEI: Die Geschäf­te in der Slowa­kei sind unter Einhal­tung stren­ger Hygie­ne- und Abstands­re­geln wieder geöff­net. Gastro­no­mie­be­trie­be dürfen in ihren Außen­be­rei­chen servie­ren. Die Zahl der Neuan­ste­ckun­gen ist rückläu­fig. Bis Mittwoch wurden nach offizi­el­len Angaben etwas mehr als 20 Prozent der 5,5 Millio­nen Einwoh­ner mindes­tens einmal geimpft.

Touris­ten müssen nach vorhe­ri­ger Online-Regis­trie­rung eine 14-tägige Quaran­tä­ne antre­ten, von der sie sich nach frühes­tens acht Tagen freites­ten können. Geimpf­te können diese Zeit verkür­zen, indem sie sich sofort nach der Einrei­se einem PCR-Test unterziehen.

SPANIEN: Die Sieben-Tage-Inzidenz ist deutlich niedri­ger als in Deutsch­land, zuletzt betrug sie nur noch gut 87. In einigen Urlaubs­re­gio­nen wie Valen­cia (circa 17) oder den Balea­ren (knapp 28) mit Mallor­ca ist die Situa­ti­on sogar noch entspann­ter. In den verschie­de­nen Regio­nen galten am Donners­tag zum Teil zwar noch stren­ge Einschrän­kun­gen, die aber fast alle am Wochen­en­de mit dem Ablauf des sechs­mo­na­ti­gen Corona-Notstands zu Ende gehen. Mehre­re Regio­nen wollen derweil vor allem die nächt­li­che Ausgeh­sper­re aufrecht­erhal­ten. Zudem soll unter anderem die Masken­pflicht auch im Freien vorerst weiter gelten.

Die Einrei­se aus allen EU- und Schen­gen-assozi­ier­ten Staaten nach Spani­en ist grund­sätz­lich möglich. Die Testpflicht für Einrei­sen aus einem Risiko­ge­biet aus dem Ausland (unter anderem Deutsch­land) besteht aber weiter. Knapp 12,4 Millio­nen Bürger — gut 26 Prozent aller Spani­er — haben bereits mindes­tens die erste Impfdo­se erhal­ten, davon sind mehr als fünf Millio­nen vollstän­dig geimpft. Privi­le­gi­en für Geimpf­te oder Genese­ne gibt es in Spani­en jedoch noch nicht.

TSCHECHIEN: Nach mehr als einem halben Jahr dürfen von Montag (10. Mai) an wieder alle Einzel­han­dels­ge­schäf­te öffnen. Die Masken dürfen dann im Freien abgenom­men werden, wenn ein Abstand von zwei Metern einge­hal­ten werden kann. Weite­re Schüler kehren in die Schulen zurück. Restau­rants und Hotels bleiben indes noch geschlos­sen. Die Außen­gas­tro­no­mie soll am 17. Mai grünes Licht bekommen.

Reisen aus touris­ti­schen Gründen nach Tsche­chi­en bleiben unter­sagt. Der frühe­re Corona-Hotspot wies zuletzt weniger als 125 Neuin­fek­tio­nen je 100.000 Einwoh­ner binnen sieben Tagen auf. Mehr als eine Milli­on der knapp elf Millio­nen Einwoh­ner sind vollstän­dig geimpft.

TÜRKEI: Noch bis zum 17. Mai gilt in der Türkei ein Lockdown: Nur Geschäf­te für den tägli­chen Bedarf sind geöff­net, die Menschen dürfen ledig­lich für wichti­ge Erledi­gun­gen vor die Tür. Touris­ten sind von diesen Ausgangs­be­schrän­kun­gen ausge­nom­men und können sich frei bewegen. Die Zahl der tägli­chen Neuin­fek­tio­nen im Land bleibt weiter auf hohem Niveau. In den touris­ti­schen Provin­zen Antalya, Mugla und Izmir lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der vergan­ge­nen Wochen bei rund 200 Fällen pro 100.000 Einwoh­ner. Rund 17 Prozent der Bevöl­ke­rung haben bislang mindes­tens eine Impfdo­sis erhal­ten, Mitar­bei­ter im Touris­mus­sek­tor werden bevor­zugt geimpft. Bei der Einrei­se in die Türkei muss ein negati­ver PCR-Test vorge­legt werden, der nicht älter als 72 Stunden sein darf.

UNGARN: Die Außen­be­rei­che der Gaststät­ten stehen allen offen. Geimpf­te und Genese­ne können außer­dem in Hotels übernach­ten, Museen, Theater, Kinos, Bäder, Fitness-Studi­os und Sport­ver­an­stal­tun­gen besuchen. Es gilt eine nächt­li­che Ausgangs­sper­re von 00.00 bis 05.00 Uhr. Außer­dem besteht Masken­pflicht in öffent­li­chen Innen­räu­men sowie draußen in allen verbau­ten Gebie­ten. Von der Masken­pflicht ausge­nom­men ist alles, was nur Geimpf­ten und Genese­nen vorbe­hal­ten ist. Bis zum 4.5. erhiel­ten 42 Prozent der Bevöl­ke­rung eine erste Impfung.

Touris­ti­sche Reisen nach Ungarn sind derzeit nicht möglich. Ausnah­men gelten für Menschen, die in einem der Länder geimpft wurden, deren Impfnach­wei­se Ungarn aufgrund von Wechsel­sei­tig­keit anerkennt. Derzeit sind das Serbi­en, Monte­ne­gro, Kroati­en, Slowe­ni­en und Bahrain. Ein Deutscher, der in einem dieser Länder geimpft wurde, kann als Tourist nach Ungarn einreisen.

ZYPERN: Unbeschwer­tes Urlau­ben ist auf der Mittel­meer­in­sel aufgrund stren­ger Aufla­gen noch nicht ohne Weite­res möglich. So dürfen die Menschen dort derzeit nur einmal am Tag für drei Stunden unter­wegs sein — etwa, um an den Strand zu gehen oder einzu­kau­fen. Dazu müssen sie eine SMS senden, die von der Polizei kontrol­liert werden kann.

Zypern und Deutsch­land stufen sich gegen­sei­tig als Corona-Risiko­ge­bie­te ein — die Einrei­se nach Zypern ist aber dennoch möglich. Poten­zi­el­le Gäste müssen ihre Reise online ankün­di­gen und ihre Daten hinter­las­sen. Zur Einrei­se benöti­gen sie außer­dem einen negati­ven PCR-Test, der nicht älter als 72 Stunden ist, oder eine abgeschlos­se­ne Corona-Impfung — abgeschlos­sen ist sie zwei Wochen nach der Gabe der zweiten Dosis. Nach der Einrei­se werden sie dann erneut getes­tet, auch diesen Test müssen sie selbst bezah­len und mehre­re Stunden auf das Ergeb­nis warten. Eine Quaran­tä­ne­pflicht gibt es nicht.

EINREISE NACH DEUTSCHLAND: Von den aufge­führ­ten Ländern werden Estland, Frank­reich, Litau­en, die Nieder­lan­de, Polen, die Türkei und Zypern derzeit von Deutsch­land als Hochin­zi­denz­ge­bie­te einge­stuft, die weite­ren Staaten als Risiko­ge­bie­te. Rückrei­sen­de aus Risiko­ge­bie­ten müssen sich nach Angaben des Auswär­ti­gen Amtes grund­sätz­lich in eine zehntä­gi­ge Quaran­tä­ne begeben und sich vor der Ankunft in Deutsch­land online anmel­den. Nach fünf Tagen kann die Quaran­tä­ne mit einem negati­ven Corona-Test vorzei­tig beendet werden.

Für die Rückrei­se aus Hochin­zi­denz­ge­bie­ten gelten zusätz­li­che stren­ge­re Regeln: Einrei­sen­de müssen in diesem Fall bei Einrei­se nachwei­sen, dass sie nicht mit dem Corona­vi­rus infiziert sind, etwa mit einem negati­ven Testergeb­nis. Dieser Nachweis darf nicht älter als 48 Stunden sein.

Von den dpa-Korrespondenten