MÜNCHEN (dpa/lby) — Wandern in den bayeri­schen Alpen steht bei vielen hoch im Kurs. Doch die Übernach­tungs­plät­ze für Wande­rer könnten dort dieses Jahr noch knapper werden als schon im Corona-Sommer 2020.

Wegen stren­ger Corona-Regeln für Übernach­tungs­gäs­te stellt sich der Deutsche Alpen­ver­ein (DAV) auf eine schwie­ri­ge Hütten-Saison in Bayern ein. «Wenn die Restrik­tio­nen so bleiben, sehen wir für diese Saison eher schwarz», sagte der Bereichs­lei­ter Alpine Raumord­nung beim DAV, Hanspe­ter Mair. «Dann wird die Belegungs­si­tua­ti­on noch schlech­ter als im Vorjahr.»

Hätten im vergan­ge­nen Sommer noch bis zu zehn Wande­rer in einer festen Gruppe in einem Raum übernach­ten dürfen, sei momen­tan im Freistaat nur ein Haushalt pro Zimmer erlaubt, sagte Mair. «Der Übernach­tungs­be­trieb ist dadurch schwer möglich. Das ist unbefrie­di­gend, um es diplo­ma­tisch zu formulieren.»

Mit Blick auf die Regeln im Nachbar­land Öster­reich fordert der DAV Nachbes­se­run­gen vom Freistaat. «In Tirol kann man auch mit festen Wander­grup­pen im gleichen Raum übernach­ten», sagte Mair. «Da wird viel mehr gehen als in Deutsch­land. Natür­lich wünschen wir uns da, dass wir eine Anglei­chung der Regeln bekommen.»

Schließ­lich trügen die DAV-Hütten auch zur Besucher­len­kung in den Alpen bei, betont Mair. «Der Drang nach draußen ist da. Wenn die Menschen bei uns nicht übernach­ten dürfen, werden sie wildcam­pen oder nach Tirol fahren.» Das Inter­es­se an Übernach­tun­gen in den 67 bewirt­schaf­te­ten Hütten des Verbands sei wieder groß, in einigen Hütten seien schon sämtli­che Sommer­wo­chen­en­den ausgebucht.

Wer noch spontan am Wochen­en­de am Berg übernach­ten möchte, sollte sich aber gut vorbe­rei­ten. Derzeit sind nach Angaben des Deutschen Alpen­ver­eins nur rund 30 seiner Hütten geöff­net. «Ein paar haben nur To-go-Angebo­te, andere nur Außen­gas­tro­no­mie», sagte Mair. Im Allgäu würden einige Hütten wegen nach wie vor verschnei­ter Wege erst Mitte oder Ende des Monats öffnen.