Peter Krems­ner, Direk­tor am Tübin­ger Insti­tut für Tropen­me­di­zin, ging sogar von noch einem frühe­ren Zeitpunkt aus. «Ich glaube, dass wir im Winter — also Januar oder Febru­ar — einen Impfstoff haben werden.» Die Neben­wir­kun­gen des CureVac-Wirkstoffs seien insge­samt sehr gering. «Wir sind da durch­aus im grünen Bereich.»

Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann (Grüne) sagte, es gebe seitens der Politik keinen Druck, etwa zu sagen «jetzt macht mal schnel­ler». Da gelte der Grund­satz: «Das Gras wächst nicht schnel­ler, wenn man daran zieht.» Er habe bei einem Rundgang im Unter­neh­men, das im sogenann­ten Tübin­ger Cyber Valley angesie­delt ist, einen sehr guten Eindruck gewonnen.

Curevac hatte die zweite Phase bei der Prüfung seines Impfstoff­kan­di­da­ten vor zwei Tagen einge­läu­tet. Der erste Teilneh­mer an der klini­schen Phase-2a-Studie wurde in Peru geimpft. Die Studie läuft in Peru und Panama mit 690 gesun­den Teilneh­mern. Erste Daten werden im vierten Quartal erwar­tet. Danach plant das Unter­neh­men den Beginn der globa­len klini­schen Studie mit bis zu 30 000 Teilneh­mern. Die ersten Ergeb­nis­se der ersten Phase werden laut Haas in zwei Wochen bekanntgegeben.

Der Impfstoff der Biophar­ma­fir­ma basiert auf dem Boten­mo­le­kül mRNA und regt im Körper die Bildung eines Virus-Eiwei­ßes an. Dies löst eine Immun­re­ak­ti­on aus, die den Menschen vor dem Virus schüt­zen. Die Impfstoff­stu­die war Mitte Juni angelaufen.