BERLIN (dpa) — Bei der EM steht der zweite Viertel­fi­nal-Tag an. In Rom trifft Deutsch­land-Bezwin­ger England auf die Ukrai­ne. Vorher stehen sich in Baku zwei Überra­schungs-Teams gegenüber.

Heute am Abend stehen alle Halbfi­na­lis­ten fest. Spani­en und Itali­en haben es schon geschafft, in der Runde der besten vier Teams treffen beide in Wembley aufein­an­der. Wer folgt ihnen?

TSCHECHIEN — DÄNEMARK (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV)

Die Tsche­chen wollen es so machen wie 2004. Damals bezwan­gen sie ebenfalls im EM-Viertel­fi­na­le die Dänen mit 3:0. Damals standen aber Ausnah­me­kön­ner wie Petr Cech, Pavel Nedved oder Tomas Rosicky im Kader. Nun ruhen die Hoffnun­gen auf Stürmer Patrik Schick — und dem wieder fitten Kapitän Vladi­mir Darida. Natio­nal­trai­ner Jaros­lav Silha­vy, 2004 noch Assis­tenz­coach, will auf eine Heißma­cher­re­de in Erinne­rung an die alten Zeiten verzich­ten. «Wir leben im Hier und Jetzt», sagte er. Im Hier und Jetzt will Tsche­chi­en ins Halbfinale.

Die Überschrift als «Duell der Außen­sei­ter» wies Dänemarks Coach Kasper Hjulmand zurück. Statt­des­sen stehen beide Viertel­fi­na­lis­ten dafür, was Fußball aus seiner Sicht ausmacht. «Es geht um Teamwork», sagte der Ex-Mainzer. «Es sind zwei Mannschaf­ten, die alles geben und zeigen, dass Fußball syste­misch und ein Teamsport ist.» In seiner Auswahl melde­te sich der zuletzt angeschla­ge­ne Angrei­fer Yussuf Poulsen von RB Leipzig wieder fit zurück, sein Einsatz soll kurzfris­tig entschie­den werden.

UKRAINE — ENGLAND (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV)

Zum ersten Mal bei dieser EM spielen die Englän­der nicht in Wembley. Nicht schlimm, sagte aber bereits Trainer Gareth South­ga­te. Es wäre ohnehin schwer gewor­den, «die Atmosphä­re aus dem Deutsch­land-Spiel zu wieder­ho­len», sagte der 50-Jähri­ge mit Blick auf den 2:0‑Erfolg gegen die DFB-Auswahl im Achtel­fi­na­le. «Eine andere Atmosphä­re, einen anderen Fokus zu haben, ist gut für uns.» Die Briten sind in Rom klarer Favorit, unter­schät­zen wollen und sollten die Three Lions den Gegner aber nicht.

Spätes­tens nach dem Aus der Schweiz im Viertel­fi­na­le am Freitag­abend sind die Ukrai­ner der große noch im Turnier verblie­be­ne Außen­sei­ter. Schon der Einzug in die Runde der besten acht Mannschaf­ten ist eine Sensa­ti­on — die Mannschaft des ehema­li­gen Starstür­mers Andrej Schewtschen­ko träumt aber bereits vom nächs­ten Coup. Die Englän­der müssen irgend­wie Alexan­der Sintschen­ko unter Kontrol­le bekom­men. Und der kennt England bestens, spielt er doch beim engli­schen Meister Manches­ter City.