BERLIN (dpa) — Die Öster­rei­cher um Topspie­ler David Alaba wollen bei der Fußball-EM am Montag Geschich­te schrei­ben. Nordma­ze­do­ni­ens Altstar hat seinen letzten großen Auftritt, Belgi­en setzt auf seine namhaf­ten Rückkeh­rer. Die punkt­lo­sen Dänen wollen noch ins Achtelfinale.

In drei von vier Spielen geht es bei der Fußball-EM am Montag noch ums Weiterkommen.

Die Ukrai­ne und Öster­reich kämpfen im direk­ten Duell um Platz zwei in der Gruppe C, im Paral­lel­spiel verab­schie­det sich Nordma­ze­do­ni­ens Altstar Goran Pandev. Auch in der Gruppe B mit den bereits für das Achtel­fi­na­le quali­fi­zier­ten Belgi­ern, den Finnen, Russen und Dänen wird es nochmal spannend.

Ukrai­ne — Öster­reich (18.00 Uhr/ARD und Magen­ta TV)

Ein Punkt könnte mögli­cher­wei­se beiden Teams für den jeweils erstma­li­gen Einzug in ein EM-Achtel­fi­na­le genügen. Die Ukrai­ne wäre dann als Gruppen­zwei­ter durch und Öster­reich mit dann vier Punkten wohl auch als einer der vier besten Gruppen­drit­ten. Darauf angespro­chen wurde Ukrai­nes Trainer Andrej Schewtschen­ko am Sonntag aber fast grantig. «Im Allge­mei­nen werden solche Dinge sehr streng bestraft», befand der einsti­ge Topstür­mer. Etwaige Abspra­chen darüber seien «illegal»: «Sowohl wir als auch die Öster­rei­cher wissen um die Bedeu­tung des Spiels.»

Beide Teams verspra­chen denn auch, auf Sieg zu spielen. Die Hoffnun­gen ruhen jeweils auf den Offen­siv­künst­lern. Bei Öster­reich auf Ex-Bundes­li­ga-Stürmer Marko Arnau­to­vic, der nach einem Spiel Sperre wieder dabei ist. Und bei der Ukrai­ne auf Andrej Jarmo­len­ko und Roman Jaremt­schuk, die zusam­men bislang alle vier EM-Tore der Ukrai­ne erziel­ten. Öster­reich-Star David Alaba ist heiß auf die Partie. «Wir wollen Geschich­te schrei­ben», sagte der Kapitän.

Nordma­ze­do­ni­en — Nieder­lan­de (18.00 Uhr/Magenta TV)

Sport­lich geht es um nichts mehr, für einen könnte das Spiel dennoch emotio­nal werden. Nordma­ze­do­ni­ens Idol Goran Pandev hat sich nun doch entschie­den, seine Karrie­re im Natio­nal­tri­kot nach der EM zu beenden. Das Spiel gegen die Nieder­län­der wird damit der letzte große Auftritt des 37 Jahre alten Stürmers. Selbst mit einem Sieg kann sich sein Team nicht mehr für das Achtel­fi­na­le qualifizieren.

Das Oranje-Team hinge­gen ist bereits als Gruppen­ers­ter für das Achtel­fi­na­le quali­fi­ziert. Dennoch will Bonds­coach Frank de Boer nicht groß experi­men­tie­ren. Nur zwei Wechsel kündig­te der Oranje-Coach an. 2008 machten die Nieder­län­der schon einmal negati­ve Erfah­run­gen mit einer Total-Rotati­on. Deshalb will de Boer sein Team sich weiter einspie­len lassen. Da das Achtel­fi­na­le in Budapest auch erst am Sonntag an der Reihe ist, bleibt genügend Zeit zur Erholung.

Finnland — Belgi­en (21.00 Uhr/Magenta TV)

Für die Finnen ist von Platz eins bis vier vor diesem letzten Gruppen­spiel noch alles möglich. Allein das ist für den großen Außen­sei­ter und EM-Debütan­ten schon ein großer Erfolg. Nimmt man nur die Quali­tät der Einzel­spie­ler, dürfte Finnland in dieser Partie so chancen­los sein wie zuvor noch nie bei diesem Turnier. Trotz­dem sagte Trainer Markku Kaner­va: «Seit dem Tag, an dem wir uns für diese EM quali­fi­ziert haben, träumen wir vom Achtelfinale.»

Belgi­en hinge­gen setzt auf seine Rückkeh­rer. Kapitän Eden Hazard, Starspie­ler De Bruyne und Dortmunds Witsel sollen allesamt erstmals bei dieser EM in der Start­elf stehen. Das Weiter­kom­men ist für die Red Devils bereits perfekt, mit einem Remis wäre auch der erwar­te­te Gruppen­sieg erreicht. Verzich­ten muss Chefcoach Martí­nez auf Thorgan Hazard, der mit Kniepro­ble­men kämpft.

Russland — Dänemark (21.00 Uhr/ARD und Magen­ta TV)

Nach dem Zusam­men­bruch von Chris­ti­an Eriksen und der großen Unter­stüt­zung für sein Team ist sich Dänemarks Kapitän Simon Kjaer sicher: «Wir verdie­nen es, weiter­zu­kom­men. Und wir haben alle Quali­tät, um das zu schaf­fen.» Nach zwei Nieder­la­gen gegen Finnland und Belgi­en haben die Dänen immer noch die Chance, Gruppen­zwei­ter zu werden: Wenn sie Russland mit zwei Toren schla­gen und die Finnen gegen Belgi­en verlie­ren. Für die Dänen spricht neben der besse­ren Einzel­spie­ler auch der Heimvor­teil mit 25 000 Fans in Kopenhagen.

Russland hinge­gen kann schon mit einem Remis ins Achtel­fi­na­le einzie­hen, obwohl die bishe­ri­gen Leistun­gen (0:3 gegen Belgi­en und 1:0 gegen Finnland) eher durch­wach­sen waren. Die Hoffnun­gen ruhen auf Stürmer Artjom Dsjuba, auch der zuletzt bei einem Kopfball­du­ell gestürz­te Mario Fernan­des soll für das entschei­den­de Finale wieder fit und einsatz­be­reit sein.