Der FC Sevil­la steht wieder einmal im Finale der Europa League. Die Spani­er setzten sich mit etwas Glück gegen Manches­ter United durch. Ein frühe­rer Bundes­li­ga-Profi erziel­te das entschei­den­de Tor.

Die Europa-League-Exper­ten aus Andalu­si­en hatten sich zuvor auch von Manches­ter Uniteds Star-Ensem­ble nicht aufhal­ten lassen und dank eines späten Tores von Joker Luuk de Jong das Endspiel beim Final­tur­nier in Nordrhein-Westfa­len erreicht. Die Mannschaft des frühe­ren spani­schen Fußball-Natio­nal­trai­ners Julen Lopete­gui besieg­te die Red Devils am Sonntag­abend in Köln etwas glück­lich mit 2:1 (1:1). In einem packen­den Spiel erziel­te der frühe­re Mönchen­glad­ba­cher de Jong den entschei­den­den Treffer in der 78. Minute und ließ die Spani­er ausge­las­sen jubeln.

Im Finale an gleicher Stelle trifft Sevil­la am Freitag auf Inter Mailand oder Schacht­jor Donezk und kann als erster Verein zum vierten Mal die Europa League gewin­nen. Für United war es nach dem Schei­tern im engli­schen FA Cup und im Ligapo­kal bereits das dritte Halbfi­nal-Aus der Saison. Dabei hatte Bruno Fernan­des Manches­ter per Foulelf­me­ter früh in Führung gebracht (9.). Suso (26.) glich jedoch aus und leite­te so die Wende ein.

Die Begeg­nung hatte gerade erst begon­nen, da spiel­te Antho­ny Marti­al Marcus Rashford genial frei. Der engli­sche Natio­nal­stür­mer schei­ter­te zwar noch an Sevil­las Torwart Yassi­ne Bounou, wurde anschlie­ßend jedoch von Diego Carlos gefoult, der schon im Viertel­fi­na­le früh einen Straf­stoß verur­sacht hatte. Gegen die Wolver­hamp­ton Wande­rers hatte Bounou pariert, gegen Bruno Fernan­des war er chancen­los. Der portu­gie­si­sche Mittel­feld­spie­ler stell­te nach dem Siegtref­fer gegen Kopen­ha­gen in der Runde der letzten acht erneut seine Quali­tä­ten aus elf Metern unter Beweis.

Sevil­la wirkte jedoch nicht geschockt. Die Andalu­si­er kämpf­ten sich in einer abwechs­lungs­rei­chen Partie, die immer hekti­scher wurde, zurück. Felix Brych, der als erster deutscher Schieds­rich­ter ein Europa­cup-Spiel in Deutsch­land leite­te, hatte jede Menge zu tun, Spieler und Verant­wort­li­che nach harten Zweikämp­fen zu beruhi­gen. 17 Minuten nach dem ersten Treffer zeigte er dann erneut auf den Anstoß­punkt: Sergio Reguilón berei­te­te über links stark vor, passte flach in die Mitte, wo Suso den Ball über die Linie drückte.

Beide Mannschaf­ten gönnten sich vor den Augen von 2014er Weltmeis­ter Lukas Podol­ski, der sich im Stadi­on mit dem Pokal fotogra­fie­ren ließ, keine Pausen. Weil Bounou bei zwei wuchti­gen Distanz­schüs­sen jedoch gut aufpass­te und Sevil­la in der Offen­si­ve die Präzi­si­on beim letzten Zuspiel fehlte, fielen zunächst jedoch keine weite­ren Tore.

48 Sekun­den nach Wieder­an­pfiff hatte United-Youngs­ter Mason Green­wood die große Chance, das zu ändern. Der 18-Jähri­ge kam freiste­hend jedoch ebenso wenig an Bounou vorbei wie Rashford vier Minuten später und kurz darauf Marti­al gleich zweimal (53.). Sevil­la konnte sich bei seinem starken Schluss­mann bedan­ken, dass United zu Beginn des zweiten Durch­gangs nicht davonzog.

Wie man vor dem Tor effizi­ent spielt, zeigte der dreima­li­ge Europa-League- und zweima­li­ge UEFA-Cup-Sieger in der Schluss­pha­se. Jesús Navas flank­te von rechts ins Zentrum und de Jong traf quasi aus dem Nichts zum Sieg. «Verdient würde ich nicht sagen, sie haben am Ende den Lucky Punch gehabt», fasste Tribü­nen­gast Podol­ski bei RTL Nitro zusammen.