HANNOVER (dpa) — Der August ist der vorerst letzte Monat des 9‑Euro-Tickets. Millio­nen Menschen haben dies in Deutsch­land gekauft. Nieder­sach­sen will ein Folge­an­ge­bot — notfalls auch ohne den Bund.

Sollte der Bund kein deutsch­land­wei­tes Folge­an­ge­bot für das Ende August auslau­fen­de 9‑Euro-Ticket auf den Weg bringen, könnte sich Nieder­sach­sens Verkehrs­mi­nis­te­ri­um ein norddeut­sches Modell vorstel­len. Der Bund sollte die Länder in die Lage verset­zen, nach dem Auslau­fen des 9‑Euro-Tickets ein kosten­güns­ti­ges, bundes­wei­tes Ticket anbie­ten zu können, teilte das Minis­te­ri­um in Hanno­ver auf Anfra­ge der Deutschen Presse-Agentur mit.

«Sollte ein bundes­wei­tes Ticket nicht umsetz­bar sein, könnten alter­na­tiv auch die fünf norddeut­schen Bundes­län­der etwas auf die Beine stellen», hieß es aus dem Minis­te­ri­um. Konkre­ter wurde die Idee noch nicht. Eine Anschluss­lö­sung des Bundes sollte bis Jahres­en­de stehen, forder­te das Ministerium.

Nieder­sach­sens Verkehrs­mi­nis­ter Bernd Althus­mann (CDU) sagte, eine Anschluss­lö­sung werde nur mit einer deutli­chen Anhebung der Bundes­gel­der möglich sein. «Es kann ja nicht sein, dass der Bund das Ticket initi­iert, die Umset­zung den Ländern überlässt, sich für den Erfolg feiern lässt und dann keine Verant­wor­tung für eine Anschluss­lö­sung überneh­men will.»

Am Montag beginnt der vorerst letzte Monat des 9‑Euro-Tickets. Von Juni bis August können Verbrau­cher damit für jeweils 9 Euro bundes­weit den Nah- und Regio­nal­ver­kehr nutzen.