BAD WALDSEE — Der Museums- und Heimat­ver­ein Bad Waldsee e.V., lobt einen Kunst­för­der­preis aus. Er ist mit € 3.000 dotiert und wird von einer Fachju­ry bestimmt. Zusätz­lich wird auch ein Publi­kums­preis in Höhe von € 500.— ermit­telt. Über diesen dürfen die Besucher*innen während der ganzen Ausstel­lungs­zeit bestimmen.

Der Paul Heinrich Ebell Förder­preis richtet sich für Künstler*innen der bilden­den Kunst aus der Landkrei­sen Ulm, Sigma­rin­gen, Biber­ach, Ravens­burg und dem Bodenseekrei.

Paul Heinrich Ebell

Paul Heinrich Ebell (* am 5. Oktober 1908 in Berlin, + am 4. Novem­ber 1998 in Kißlegg) war ein deutscher Maler, Grafi­ker und Kunst­päd­ago­ge. Er wirkte 50 Jahre in Bad Waldsee, einen Großteil seines künst­le­ri­schen Nachlas­ses hat er dem dorti­gen Museum im Kornhaus vermacht, das sich verpflich­tet führt, sein Wirken wach zu halten. Ebell wächst im schle­si­schen Haynau nördlich von Breslau auf. 1928 beginnt er an der Akade­mie für Kunst und Kunst­ge­wer­be in Breslau bei Paul Dobers zu studie­ren, dann bei den Profes­so­ren Paul Hotz, Georg Muche, ferner bei Oskar Schlem­mer und Otto Mueller. Er setzt das Studi­um ab 1932 an der Staat­li­chen Kunst­schu­le in Berlin und in Leipzig fort, wird Kunst­er­zie­her und Werkleh­rer zuerst in Berlin und dann in Zeitz. 1937 heira­tet er die Fotogra­fin Ursula Schwa­ger. Bei Bomben­an­grif­fen in Berlin verbren­nen in Wohnung und Atelier nahezu all seine bishe­ri­gen Werke. Im Juli 1944 kommt er als Kunst­er­zie­her ans „Ausland­deut­sche Schüler­heim“ in Kißlegg, seine Frau folgt einige Monate später. Nach Kriegs­en­de bleibt das Ehepaar dort, 1948 erhält er eine Stelle als Kunst­er­zie­her am damali­gen Progym­na­si­um in Waldsee, wohin das Ehepaar 1952 umzieht. Er bleibt neben­her freischaf­fen­der Künst­ler, seine Bilder sind lebens­lang erzäh­le­risch und fast märchen­haft. Seine frühen Ölbil­der zeigen kräfti­ge Farben, deren Flächen teils mit dem Spach­tel pastos aufge­tra­gen sind, die einzel­nen Gegen­stän­de sind oft schwarz umran­det. Bei seinen, meist späten Aquarel­len bleibt zwischen den Farbflä­chen der Grund­ton des Papiers, so dass die Farben isoliert neben­ein­an­der­ste­hen. Die Bilder werden nicht abstrakt, sondern bleiben gegen­ständ­lich gebun­den. In seinen Holz- und Linole­um­schnit­ten beschränkt sich Ebell meist auf Schwarz und Weiß, ab Mitte der 70 Jahre entste­hen seine bekann­ten großfor­ma­ti­gen Holzschnit­te mit ausge­dehn­ten schwar­zen Flächen. Ebell gestal­tet auch „Kunst am Bau“: Eisen­schnit­te und Beton­re­li­efs, sowie Mosai­ke und in seinen späten Lebens­jah­ren etliche Glasfenster.

1947 ist er Mitbe­grün­der der SOB (Sezes­si­on Bodensee-Oberschwaben),

5 Jahre deren Geschäfts­füh­rer und jahrzehn­te­lan­ges aktives Mitglied.

1965 gründe­te er im Elisa­be­then­bad von Bad Waldsee die städt. „Kleine Galerie“, die er selbst 10 Jahre lang leitet.

Als Kunst­er­zie­her ist er ein ungewöhn­li­cher Lehrer, er lockt Fanta­sie und Gestal­tungs­wil­len seiner Schüler und gibt ihnen so die Grund­la­gen für ein künst­le­ri­sches Schaf­fen mit. Einige seiner Schüler werden später selbst Kunst­wis­sen­schaft­ler oder Künst­ler wie Heiner Dilly, Axel. F. Otter­bach, Elisa­beth Klass, Jörg Eberhard oder René Auer.

Teilnah­me­be­din­gun­gen:

Sparte MALEREI

Bewer­ben können sich Studie­ren­de an Kunst­schu­len oder vergleich­ba­ren Einrich­tun­gen, deren Absol­ven­ten, deren Abschluss nicht länger als ca. 3 Jahre zurück­liegt, sowie Künstler*innen, die eine mehrjäh­ri­ge künst­le­ri­sche Tätig­keit auf dem Gebiet der bilden­den Kunst nachwei­sen können. Die Alters­be­gren­zung liegt bei 35 Jahren. Die Bewerber*innen müssen einen Wohnsitz oder ein Atelier im Landkreis Ulm, Sigma­rin­gen, Biber­ach, Ravens­burg oder dem Boden­see­kreis haben.

Für die Bewer­bung um den Paul Heinrich Ebell Förder­preis sind max. 5 Arbei­ten digital einzu­rei­chen, die die Arbeits­wei­se des jewei­lig Teilneh­men­den reprä­sen­tiert und nicht älter als 3 Jahre sind. Eine Fachju­ry bewer­tet die einge­reich­ten Arbei­ten anhand der digita­len Fotos und wählt für eine Nominier­ten­aus­stel­lung 10 Künstle*innen aus.

Einzu­rei­chen­de Arbeiten

-Digita­le Fotos als JPG, mindes­ten 10 x 15 cm, 300 dpi als Vorschlä­ge für die Nominiertenausstellung

-Angaben zu Materi­al und Größe der Arbei­ten, max. Größe 4 qm (in vorbe­rei­te­tes PDF-Formular)

-Kurze State­ments zu Arbeits­tech­nik / Arbeits­wei­se — Aussa­ge­kräf­ti­ger künst­le­ri­scher Lebenslauf/ biogra­fi­sche Angaben als PDF

-Nachweis über den Wohnsitz/ Atelier

Jury

Der Fachju­ry gehören 5 Perso­nen an: alpha­be­ti­sche Reihenfolge

Dr. Uwe Degreif, Kunsthistoriker

Prof. Jörg Eberhard, Maler

Brigit­te Hecht-Lang, Dipl.Restauratorin u. 2. Vorsit­zen­de des MHV

Birte Horn, Malerin

Ewald Schra­de, Galerist

Nominier­ten-Ausstel­lung

Die 10 von der Jury nominier­ten Künstler*innen sind verpflich­tet ihre Arbei­ten im Rahmen einer mehrwö­chi­gen Ausstel­lung im Museum im Kornhaus Bad Waldsee zu präsentieren.

Die Arbei­ten sollten daher im Zeitraum vom…. bis…. 2021 zur Verfü­gung stehen. (Aufgrund der momen­ta­nen durch Corona beding­ten Situa­ti­on, ist der Zeitpunkt der Ausstel­lung noch nicht definierbar)

Die wandge­bun­de­nen Arbei­ten sollten eine Größe von 4 qm nicht überschreiten.

Die Arbei­ten sind zu einem festbe­stimm­ten Termin auf Kosten und Risiko der Teilneh­mer der Nominier­ten-Ausstel­lung einzu­lie­fern und nach Beendi­gung der Ausstel­lung abzuholen.

Preis­ver­lei­hung

Zur Finis­sa­ge der Ausstel­lung werden, die Preis­trä­ger bekannt gegeben und die Preise überreicht

Bildrech­te

Der Veran­stal­ter ist ermäch­tigt, der Presse, dem Fernse­hen oder Fachzeit­schrif­ten das Repro­duk­ti­ons­recht zu übertra­gen, soweit dies zur Publi­ka­ti­on des Wettbe­werbs­er­geb­nis­ses und publi­zis­ti­scher Verbrei­tung der Ausstel­lung erfor­der­lich erscheint.

Versi­che­rung

Die einge­reich­ten Kunst­wer­ke werden während der Ausstel­lung in Höhe des Verkaufs­prei­ses durch die Stadt Bad Waldsee versi­chert. Es gelten die Bedin­gun­gen der abgeschlos­se­nen Ausstellungsversicherung.

Bewer­bungs­frist

Die digita­len Bewer­bun­gen sind spätes­tens am 4. APRIL 2021 gemäß den genann­ten Bedin­gun­gen zu richten an:

Axel Otter­bach , axel-otterbach@web.de ( Tel. 0172 86 11 448 )

Betr.: Paul Heinrich Ebell Förder­preis Museums-und Heimat­ver­ein e.V. Museum im Kornhaus Bad Waldsee

Haupt­stra­ße 40 (Rathaus­platz)

88339 Bad Waldsee

Weite­re Auskünf­te bei: Herrn Ernst Langer, Vorsit­zen­der des Museums-und Heimat­ver­ein Bad Waldsee e.V. Achweg 15, 88339 Bad Waldsee, Tel.: 0176 44 45 96 87 e‑mail: langer.ek@t‑online.de

Anmel­de-Formu­lar zum Download