WANGEN — Bei einer Feierstunde im Rathaus ist der Jugendgemeinderat 2023 bis 2025 verabschiedet und der 7. Jugendgemeinderat (JGR) ins Amt eingeführt worden.
Oberbürgermeister Michael Lang machte deutlich, dass er die jungen Leute nicht gerne scheiden sieht. Doch er sprach seine Hoffnung aus, dass in vielleicht 30 Jahren der gesamte Wangener Gemeinderat aus ehemaligen Jugendgemeinderäten bestehen wird. Sein Dank galt den ausscheidenden jungen Leuten für ihre Arbeit ebenso wie jenen 28 Kandidatinnen und Kandidaten, die sich im Frühjahr für die neue Jugendvertretung aufstellen ließen. Insgesamt 16 Jugendliche wurden gewählt, erstmals gab es ein Überhangmandat.
Anschließend war ausführlich Zeit zurückzuschauen. Ela Coskun und Sina Häger berichteten von den Projekten, die sie organisierten, und den Reisen, die sie nach Berlin, Stuttgart (jeweils auf Einladung der Abgeordneten Agnieszka Brugger und Petra Krebs) und Prato mitmachen konnten. Da waren die verschiedenen Partys, die sie jeweils in Kooperation mit anderen auf die Beine stellten, zuletzt die Level 2025-Party am Jahresbeginn in Deuchelried. Aber es ging auch um Politik: Der JGR machte sich bei der Demonstration für Demokratie 2024 stark, aber auch bei One-Billion-Rising, wobei es um Frauenrechte ging, oder bei der Werbung für die verschiedenen Wahlen. Und der JGR spendete die Einnahmen aus dem Punschverkauf am Weihnachtsmarkt für Lichtblick. Bis heute besteht Kontakt zu Jugendlichen aus Prato, die sie beim Besuch in der Partnerstadt kennenlernten. Nicht zuletzt deshalb konnten die scheidenden Jugendgemeinderätinnen berichten, sie hätten viel an Erfahrung gewonnen – vom Reisen ohne Eltern, über das Sprechen vor vielen Menschen bis hin zur Kommunikation mit OB Lang oder dem Gemeinderat.
Luzius Hölzel, der gemeinsam mit Raphael Fasser und Khadija Houro, im 7. JGR weitermacht, blickte ein bisschen wehmütig zurück, freut sich aber auf die Arbeit im neuen JGR. Er dankte OB Lang: „Ihnen ist der Jugendgemeinderat sehr wichtig und Sie sind immer ansprechbar“, sagte er. Er dankte auch Alexandra Weidmann, die sich aus Wangen verabschieden wird. Auch Oberbürgermeister Michael Lang ging darauf ein, denn die Bad Waldseerin betreute von Beginn an alle JGR mit großem Engagement.
Er hielt Rückschau, bevor er die neuen Jugendgemeinderäte auf ihr Amt verpflichtete. Der fünfte Jugendgemeinderat wurde gewählt und direkt durch die Pandemie ausgebremst. Deshalb beschloss der Gemeinderat damals, dass die Legislaturperiode um ein Jahr verlängert wurde. Das bedeutet für Moses Keller: Er ist der bisher einzige JGR, der fünf Jahre dabei war, drei über die Zeit der Pandemie, plus die beiden vergangenen Jahre. Großen Anteil hatten die Jugendlichen in den Jahren seit 2016 an den Planungen zur Landesgartenschau. „Der jetzige Jugendgemeinderat war der ‚Landesgartenschau-Jugendgemeinderat‘, weil er viele schöne Dinge mitgestaltet hat“, sagte OB Lang.
Er ermunterte dazu, künftig ab und zu im Gemeinderat zu sitzen und auch vom Rederecht Gebrauch zu machen – zumal wenn es um Jugendthemen geht. Eines könnte die Erneuerung des Skateplatzes beim Jugendhaus sein. Es sei im Haushalt verankert, aber noch nicht politisch diskutiert, sagte er. Dieses Projekt übernimmt der aktuelle JGR von den beiden Vorgängern. „Wir rechnen mit Zuschüssen, die noch nicht gesichert sind“, sagte OB Lang. Er betonte auch: „Demokratie braucht Engagierte. Ein Jugendgemeinderat ist kein Selbstläufer. Ihr seid super Multiplikatoren.“
Die Feier wurde musikalisch umrahmt vom Ensemble NachKlang vom Haus der Künste. Beim anschließenden Umtrunk war Zeit und Gelegenheit für den Austausch.