NEW YORK (dpa) — Die Deutsche wurde zwar gegen eine Kauti­on aus der Abschie­be­haft entlas­sen, aber wirklich frei ist sie noch lange nicht. Sie muss bestimm­te Aufla­gen erfüllen.

Die deutsche Hochstap­le­rin Anna Sorokin (31) ist in den Verei­nig­ten Staaten aus der Abschie­be­haft entlas­sen worden. Die 31-Jähri­ge habe die Anstalt verlas­sen dürfen, teilte die zustän­di­ge Behör­de mit.

Der TV-Sender NBC berich­te­te, Sorokin habe eine Kauti­on von 10.000 Dollar hinter­legt und werde unter Hausar­rest in New York gestellt, weshalb sie eine Fußfes­sel tragen müsse. Die Freilas­sung ändert nichts an der Absicht der ameri­ka­ni­schen Behör­den, Sorokin abzuschieben.

Die 1991 in der Nähe von Moskau gebore­ne Sorokin war als Teenager mit ihren Eltern nach Deutsch­land gezogen und hatte dann in Eschwei­ler bei Aachen Abitur gemacht. Danach zog sie über London und Paris nach New York, wo sie sich in der High Socie­ty Manhat­tans unter dem Pseud­onym Anna Delvey als Millio­nen­er­bin ausgab und — so urteil­te ein Gericht 2019 — Leistun­gen im Wert von mehr als 200.000 Dollar (etwa 175.000 Euro) erschlich.

Sorokin wurde zu vier Jahren Haft verur­teilt, kam aber Anfang 2021 wegen guter Führung wieder frei. Kurz darauf wurde sie wegen eines abgelau­fe­nen Visums wieder festge­nom­men und saß seitdem in der Einrich­tung der Einwan­de­rungs­be­hör­de ICE. Gegen eine Abschie­bung nach Deutsch­land hat sie mehrmals Einspruch einge­legt. Sorokins Geschich­te ist derzeit unter dem Titel «Inven­ting Anna» beim Strea­ming-Dienst Netflix zu sehen, sie arbei­tet nach eigenen Angaben zudem unter anderem auch an einer weite­ren Doku-Serie, einem Buch und einem Podcast.