BUKAREST (dpa) — Die Folgen des russi­schen Angriffs­kriegs auf die Ukrai­ne machen sich in vielen Ländern bemerk­bar. So auch in der Republik Moldau. Deutsch­land will den Staat nun weiter unterstützen.

Deutsch­land will der Republik Moldau, die massiv unter den Folgen des Ukrai­ne-Kriegs leidet, mit weite­ren 77 Millio­nen Euro helfen. Dies verlau­te­te vor einer Geber­kon­fe­renz in Rumäni­ens Haupt­stadt Bukarest aus der Delega­ti­on von Außen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock.

Das Geld soll zur Abfede­rung steigen­der Energie­prei­se, Förde­rung erneu­er­ba­rer Energien und Versor­gung von Flücht­lin­gen verwen­det werden. Die Hilfe für die an die Ukrai­ne und Rumäni­en grenzen­de Ex-Sowjet­re­pu­blik mache deutlich, dass Europa sich nicht spalten lasse, sagte die Grünen-Politikerin.

Der größte Teil des Geldes — 40 Millio­nen Euro — soll Privat­haus­hal­ten zugute­kom­men, um drastisch gestie­ge­nen Energie­prei­se abzufe­dern. 20 Millio­nen Euro sollen in den Ausbau erneu­er­ba­rer Energien und die Förde­rung effizi­en­ter Energie­nut­zung gesteckt werden. 17 Millio­nen fließen in die Hilfe für Hundert­tau­sen­de ukrai­ni­schen Kriegs­flücht­lin­ge, die Moldau aufge­nom­men hat. Außer­dem soll das Land materi­el­le Hilfe erhal­ten, zum Beispiel Video­droh­nen, Gelän­de­wa­gen oder Dokumen­ten-Prüfge­rä­te für den Grenzschutz.

An dem Treffen nehmen Vertre­ter von 24 Ländern teil. Eine erste Geber­kon­fe­renz fand im April in Berlin statt. Die damals auf den Weg gebrach­ten Hilfen hätten dazu geführt, «dass zwar nicht alle Proble­me gelöst sind, aber dass das Land nicht zerbro­chen ist», beton­te Baerbock. Dass das 2,6‑Millionen-Einwohner-Land im vergan­ge­nen Monat zusam­men mit der Ukrai­ne zum EU-Beitritts­kan­di­da­ten erklärt wurde, sei ein «histo­ri­scher» Schritt. Die Grünen-Politi­ke­rin versi­cher­te: «Wir stehen an Eurer Seite.»

Baerbock will am Abend auch den rumäni­schen Schwarz­meer-Hafen Constan­ta besich­ti­gen. Constan­ta gehört zu den Ausweich­rou­ten für den Export ukrai­ni­schen Getrei­des, der wegen des Krieges über die ukrai­ni­schen Häfen nicht mehr möglich ist. Die Ukrai­ne war vor dem Krieg einer der größten Getrei­de­ex­por­teu­re weltweit.