BAD SCHUSSENRIED — Zahlrei­che Tiefdruck­ge­bie­te sorgten für eine ausge­spro­chen wechsel­haf­te Witte­rung. Sie brach­ten anfangs mäßig kalte Polar­luft mit Schnee, dann aber recht milde Luft, öfters mal Regen und am Alpen­rand immer wieder Föhn.

Für die Winter­sport­be­geis­ter­ten begann der Dezem­ber verhei­ßungs­voll. Pünkt­lich zum meteo­ro­lo­gi­schen Winter­an­fang am 1. Dezem­ber fiel bis in tiefe­re Lagen herab Schnee, vieler­orts sogar mehr als den gesam­ten vergan­ge­nen Winter hindurch. So früh wie lange nicht hieß es “Ski und Rodel gut”, auch wenn die Lifte in der Region coronabe­dingt nicht in Betrieb gehen durften. Zwar waren die Bedin­gun­gen durch den weichen Unter­grund keines­wegs ideal, doch für das Spuren der Loipen reich­te die Schnee­auf­la­ge allemal, vor allem natür­lich im Allgäu, auf der Baar und auf der Schwä­bi­schen Alb, aber selbst im tiefer gelege­nen Vogt und auf der Atzen­ber­ger Höhe, einem beson­ders bei natur­ver­bun­de­nen Menschen sehr belieb­ten Langlaufgebiet.

Allzu lange währte die Freude jedoch nicht, denn in den Tagen vor Weihnach­ten stellt sich häufig eine milde, föhni­ge Südwest­wind­la­ge, das sprich­wört­li­che “Weihnachts­tau­wet­ter” ein. So auch in diesem Jahr. Die Niede­run­gen versan­ken nun tagelang unter einem zähem Grauschlei­er. Während man sich hier glück­lich schät­zen konnte, wenigs­ten kurz mal die Sonne zu Gesicht zu bekom­men, herrsch­te im föhnan­ge­hauch­ten Allgäu, auf dem Höchs­ten und auf der Westalb, ober- und außer­halb des Nebel­mee­res, des Öfteren milder Sonnen­schein. Dort erreich­te die Sonnen­schein­dau­er in etwa das statis­ti­sche Soll. An der Wetter­zen­tra­le in Bad Schus­sen­ried verzeich­ne­te man dagegen ledig­lich 30,3 Sonnen­stun­den und damit noch nicht einmal halb so viel wie letztes Jahr im Dezember.

Ab dem ersten Weihnachts­fei­er­tag wurde es kälter, doch bei weitem nicht überall weiß. Unterm Strich war dieser Dezem­ber zu warm, ein bis einein­halb Grad in den Nebel­re­gio­nen am Boden­see, in Oberschwa­ben, an Donau und Iller und mehr als zwei Grad, örtlich beina­he drei Grad auf den wetter­be­güns­tig­ten Berghö­hen von Alb und Allgäu.

Deutlich größer ist die Bandbrei­te aller­dings wieder einmal was die Nieder­schlags­ver­tei­lung anbelangt. Während Otto Wiesmann aus Albbruck am Hochrhein beacht­li­che 142,2 Liter/m² melde­te und Alfons Ohlin­ger von der Berger­hö­he bei Wangen immer­hin noch 115,6 Liter/m², waren es an den Messsta­tio­nen von Franz Schmitz in Wolperts­wen­de und Carmen Sipitz­ki in Iller­rie­den-Wangen nur 29,6 Liter/m² bzw. 37,5 Liter Regen und Schnee auf den Quadratmeter.

Mit dem neuen Jahr erhal­ten die Hochdruck­ge­bie­te Frauen­na­men. Mal sehen, ob nach der tiefdruck­ge­präg­ten Witte­rung der letzten Wochen damit das Wetter besser wird. Wie auch immer, die lichten Momen­te nehmen nun defini­tiv zu, denn die Tage werden wieder länger, allein in diesem Monat um gut eine Stunde.