Gleich nach dem 3:0 gegen Island übermit­teln die Sieger beste Wünsche an Jonas Hofmann, der Corona-positiv getes­tet wurde. Der sport­li­che Auftritt ist ein Zeichen: Das Team will mit Rücken­wind zur EM.

DUISBURG (dpa) — Nach einem turbu­len­ten Tag ordne­te Kapitän Manuel Neuer den Drei-Tore-Abend gegen Island als «positi­ves Zeichen» ein. Der neue Torjä­ger Ilkay Gündo­gan schick­te derweil beste Wünsche an den positiv auf Corona getes­te­ten Teamkol­le­gen Jonas Hofmann.

Mit einer Mischung aus Zufrie­den­heit über den ersten sport­li­chen Auftritt im Fußball-Natio­nal­tri­kot im EM-Jahr und dem nachwir­ken­den Schre­cken über den ersten Corona-Fall im DFB-Team kehrten Joachim Löw und seine Spieler nach Mitter­nacht ins Düssel­dor­fer Quartier zurück.

«Es war ein sehr dynami­scher, schwung­vol­ler Auftakt von unserer Mannschaft. Wir wollten von Anfang an Zeichen setzen, wir wollten einen guten Auftakt zu Hause», sagte der Bundes­trai­ner. «Wir wissen, dass wir unter beson­de­rer Beobach­tung waren», sagte Löw zum 3:0 beim Start der neuen WM-Quali­fi­ka­ti­on, dem am Sonntag (20.45 Uhr/RTL) im Richtung weisen­den zweiten Spiel in Rumäni­en der nächs­te Erfolg folgen soll. Die Rumänen gewan­nen gegen Nordma­ze­do­ni­en mit 3:2.

«Wir haben uns alle darauf gefreut, das erste Spiel im Jahr 2021 spielen zu dürfen. Es war eine gute Leistung, darauf können wir aufbau­en», sagte Kapitän Neuer. Es war die Reakti­on auf das 0:6 in Spani­en zum Abschluss 2020. Anders als in Sevil­la zeigten die Spieler von Abwehr­mann Matthi­as Ginter über den starken Antrei­ber Joshua Kimmich bis hin zum nach vorne und hinten arbei­ten­den Angrei­fer Leroy Sané neben spiele­ri­scher Raffi­nes­se vor allem eines: Engagement.

Die Spieler hatten sich vorge­nom­men, «dass man sieht, dass wir diese Leiden­schaft auf den Platz bringen, für unser Land spielen zu dürfen», sagte Leon Goretz­ka. Der Münch­ner schlug sich entspre­chend nach seinem frühen Tor zum 1:0 beim Jubeln immer wieder vehement auf den Bundes­ad­ler auf der Trikot­brust. Freilich war das fußbal­le­ri­sche Vermö­gen der Islän­der nicht mit dem der Spani­er zu vergleichen.

Nicht nur Goretz­ka sah «elf Jungs auf dem Platz, die richtig Bock haben». Die weite­ren Treffer von Kai Havertz und nach der Pause Ilkay Gündo­gan drück­ten dies auch zahlen­mä­ßig aus. Löw lobte beson­ders das Trio Kimmich, Goretz­ka, Gündo­gan im Mittel­feld: «Das war ein Pfund und ein Gewicht für uns.»

In den Vorder­grund rückte der 30-jähri­ge Gündo­gan aber die Corona-Infek­ti­on seines Auswahl­kol­le­gen Hofmann. «Ich wünsche ihm gute Besse­rung. Ich hoffe, er ist schnell wieder auf dem Platz», sagte Gündo­gan, der im vergan­ge­nen Herbst selbst mit schwe­ren Sympto­men an Covid-19 erkrankt war.

Die Entwick­lung um Hofmann und den Leipzi­ger Marcel Halsten­berg, der als Kontakt­per­son der Katego­rie 1 ebenfalls in häusli­che Quaran­tä­ne musste, habe das Spiel gegen Island «nicht großar­tig beein­träch­tigt», sagte Gündo­gan. Doch der Mittel­feld­spie­ler schloss an: «Die Allge­mein­si­tua­ti­on ist für alle schwie­rig. Wir sind privi­le­giert genug, dass wir noch arbei­ten können, Fußball spielen können.»