BIBERACH — Kurz nach 6 Uhr in Biber­ach: Es ist stock­dun­kel und kalt. Nur wenige Menschen sind zu dieser frühen Stunde auf den Straßen zu sehen. In der Wieland­stra­ße bei der Diako­nie Sozial­sta­ti­on der Ziegler­schen Alten­hil­fe herrscht um diese Zeit schon reges Treiben. Denn die ersten Teams brechen bereits zur Arbeit auf.

„Wir starten um 6.15 Uhr um unseren Kunden beim Aufste­hen, Waschen und Anzie­hen zu helfen. Und das an 365 Tagen im Jahr, also auch an Wochen­en­den und Feier­ta­gen wie etwa Weihnach­ten“, erklärt Jochen Späth, der die Diako­nie Sozial­sta­ti­on Biber­ach seit Mitte 2019 leitet.

Gemein­sam mit seinem Team, das aus 14 Fachkräf­ten, zwei Verwal­tungs­mit­ar­bei­te­rin­nen, 5 Azubis zum Alten­pfle­ger und etwa 15 Mitar­bei­ten­den in der Nachbar­schafts­hil­fe besteht, bietet er Unter­stüt­zung für pflege­be­dürf­ti­ge Menschen und deren Angehö­ri­ge in einem Umkreis von etwa 10 Kilome­tern rund um Biberach.

Gebucht werden können Grund und Versor­gungs­pfle­ge, Behand­lungs­pfle­ge, medizi­ni­sche Versor­gung, Nachbar­schafts­hil­fe Unter­stüt­zung oder auch verschie­de­ne Alltagsangebote.

Jochen Späth ist Gesund­heits und Krankenpf leger sowie Fachwirt für Gesund­heits und Sozial­we­sen. Vor seinem Start bei den Ziegler­schen hat der 47 Jähri­ge zunächst auf einer Stati­on für Heimbe­atmung, dann als Wohnbe­reichs­lei­tung in einem Senio­ren­zen­trum und später mit Schlag­an­fall und MS Patien­ten in einer neuro­lo­gi­sche Reha Klinik gearbeitet.

„Unsere Angebo­te sind auch in Corona Zeiten stark nachge­fragt insbe­son­de­re die Unter­stüt­zung im Alltag wie etwa der Fahrdienst, das Einkau­fen oder die Präsenz, wenn ein pflegen­der Angehö­ri­ger selber mal zum Arzt muss“, erklärt Jochen Späth. Für die Arbeit seines ambulan­ten Pflege­diens­tes sei von der Alten­hil­fe der Ziegler­schen ein spezi­el­les Hygie­ne­kon­zept entwi­ckelt worden, denn die Sicher­heit der Kunden und auch der Mitar­bei­ter stehe an obers­ter Stelle. Bei allen Einsät­zen achte sein Team sehr auf die Einhal­tung der Hygie­ne­stan­dards und sei sehr gut mit persön­li­cher Schutz­aus­rüs­tung und Desin­fek­ti­ons­ma­te­ria­li­en versorgt. „Wir nehmen die Sorgen und Ängste unserer Kunden und auch unseren diako­ni­schen Auftrag sehr ernst. Denn fast alle unsere Kunden gehören zur Corona Risiko­grup­pe. Aktuell nehmen wir uns daher neben unserer eigent­li­chen Arbeit auch viel Zeit, um auf Fragen von Kunden und Angehö­ri­gen einzu­ge­hen“, sagt Späth. In dieser beson­de­ren Phase bemer­ke er inner­halb des Teams einen sehr guten Zusam­men­halt und eine sehr große Achtsam­keit. Beson­ders dankbar sei er auch für die gute Zusam­men­ar­beit und Unter­stüt­zung in Biber­ach. Hier spiel­ten insbe­son­de­re die evange­li­schen Kirchen­ge­mein­den, das Dekanat und die diako­ni­sche Bezirks­stel­le eine wichti­ge Rolle.

Sehr gerne würde Jochen Späth sein Team erwei­tern und ist aktuell auf der Suche nach ehren­amt­li­chen Mitar­bei­tern, die das Team gegen Zahlung einer Aufwands­ent­schä­di­gung unter­stüt­zen. Dabei handle es sich um Tätig­kei­ten wie etwa Spazie­ren­ge­hen oder auch Einkaufs­un­ter­stüt­zung, die auch Volljäh­ri­ge mit einem begrenz­ten Zeitkon­tin­gent überneh­men könnten.