RAVENSBURG — Bei der Versor­gung von Corona-Patien­ten erhält die Oberschwa­ben­kli­nik Unter­stüt­zung durch die Bundes­wehr. Sechs Fachkräf­te aus dem Sanitäts­re­gi­ment 3 in Dornstadt sind seit dieser Woche auf der Inter­me­dia­te Care-Stati­on (IMC) des St. Elisa­be­then-Klini­kums im Einsatz. Mit ihrer Hilfe kann die Stati­on mit drei bis vier Betten mehr betrie­ben werden. Das erleich­tert die Verle­gung von Patien­ten aus den Intensivbereichen.

Es gibt Corona-Patien­ten, die eigent­lich die Inten­siv­sta­ti­on verlas­sen könnten, aber noch nicht so weit genesen sind, dass die Versor­gung auf der Normal­sta­ti­on bereits ausreicht. Für sie ist die IMC die geeig­ne­te Einrich­tung. „Die IMC hat sich zuletzt immer wieder als Flaschen­hals erwie­sen“, erläu­tert Swen Wendt, Sprecher der Leitun­gen Pflege- und Prozess­ma­nage­ment an der OSK. Die Entlas­tung der Inten­siv­sta­ti­on war nicht in dem Maße möglich, wie es wünschens­wert gewesen wäre.

Das Team der Bundes­wehr, eine Solda­tin und fünf Solda­ten, hilft dabei, diesen „Flaschen­hals“ zu besei­ti­gen. Anstatt mit zwölf kann die Stati­on nun mit 15 bis 16 Betten betrie­ben werden. Dies entlas­tet nicht nur die Corona-Inten­siv­sta­ti­on am EK, sondern auch die Inten­siv­sta­ti­on in Wangen. Die Unter­stüt­zung durch die Bundes­wehr ist zunächst bis Mitte Mai vorge­se­hen. Ob die Hilfe verlän­gert wird, hängt von der dann vorherr­schen­den Lage ab.

„Wir freuen uns, dass wir am EK unter­stüt­zen können“, sagt Major Dr. Immo Garm vom Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do der Bundes­wehr. Die Struk­tur dieser Komman­dos gibt es seit 15 Jahren. Im Landkreis Ravens­burg sei es jetzt der erste echte Einsatz. Die Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­dos nehmen vor Ort auf, was an Hilfe gewünscht und benötigt wird. Sie leiten die Infor­ma­tio­nen weiter nach Berlin, wo über den Einsatz von Solda­ten entschie­den wird.

Vor zwei Wochen hat sich die OSK mit der Bitte an den Landkreis gewandt, ob Hilfe der Bundes­wehr für die in der Pande­mie hoch belas­te­te Inten­siv­pfle­ge möglich ist. „Es ist schon eine einge­spiel­te Struk­tur“, lobt Dr. Andre­as Honik­el-Günther, Erster Landes­be­am­ter beim Landrats­amt Ravens­burg, die Zusam­men­ar­beit mit dem Kreis­ver­bin­dungs­kom­man­do. Die Bundes­wehr leistet bereits im Kreis­impf­zen­trum und bei der Nachver­fol­gung von Kontak­ten wertvol­le Unter­stüt­zung im Landkreis Ravensburg.

Dass die OSK um Hilfe gebeten hat, zeige, wie eng das Perso­nal­kor­sett gewor­den ist, sagte Dr. Honik­el-Günther. „Die dritte Welle schwappt voll auch über unseren Landkreis“, meinte er. Von schnel­ler Entspan­nung sei nicht auszu­ge­hen. „Wir haben noch einige anstren­gen­de Wochen vor uns.“

Am Sonntag­abend sind die Solda­ten im EK einge­trof­fen. Nach zwei bis drei Tagen Einar­bei­tung sollen sie bereits auf dem Dienst­plan der Stati­on stehen. Unter­ge­bracht sind sie unmit­tel­bar im EK auf einer wegen der Pande­mie-Auswir­kun­gen nicht in Betrieb befind­li­chen Station.