Liebe Wochenblatt-Leserinnen und –Leser,
technische „Wunder-Dinge“, sind für heutige Kinder ja eine Selbstverständlichkeit. Internet, Tablet, Smartphone, Video-Telefonieren – alles ganz normal. Es ist zum Schießen, wenn mein Dreijähriger mit dem Festnetz-Telefon durchs Zimmer läuft und der Oma seine Spielsachen zeigen will. Da kann ich noch so oft sagen „die Oma sieht dich nicht, die hört nur“ — so ganz versteht er es nicht. Sobald die Kinder ein Display sehen, versuchen sie, darauf zu tippen oder hin und her zu wischen. Beim Handy funktioniert es ja genauso.
Mein Fünfjähriger weiß, dass früher vieles anders war. Dass es eine Zeit gab, in der er und sein kleiner Bruder noch nicht bei uns waren, zum Beispiel. Dass wir keine DVDs hatten und keine Handys. Wie trostlos und langweilig muss ihm das alles vorkommen! Eine Sache bedauern sie aber: Als ich meinen Jungs ein Foto von Schloss Neuschwanstein zeigte, waren sie erst total begeistert – und dann extrem enttäuscht, dass es dort keine Ritter mehr gibt. Wo sind die nur alle hin?
Neulich hat mein Großer mich dann gefragt: „Mama, wie sind die Leute früher gefahren, als es noch keine Autos gab?“ – „Mit Kutschen“, habe ich ihm geantwortet und mich über seine kluge Frage gefreut. So lange bis die nächste Frage kam: „Hattet ihr auch eine Kusche?!“
Bis bald,
eure Julia