FRIEDRICHSHAFEN — Nach dem Pokal­er­folg von vor einer Woche, muss der VfB Fried­richs­ha­fen einen herben Dämpfer hinneh­men. Das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew unter­lag am Samstag­abend mit 2:3 (25:17, 29:31, 26:24, 19:25, 10:15) gegen die WWK Volleys Herrsching in den Play-Offs der 1. Volley­ball Bundes­li­ga. Fried­richs­ha­fen begann stark, verlor aber Mitte des zweiten Satzes die Kontrol­le über die Partie. Am kommen­den Freitag begeg­nen sich bei Teams im Viertel­fi­na­le (best of three) erneut im Münche­ner Audi Dome. Holt sich das Team von Cheftrai­ner Mark Lebedew den Sieg, kommt es eine Woche später in der ratio­ph­arm arena zum Entscheidungsspiel.

VfB-Cheftrai­ner Mark Lebedew konnte fast auf die Jungs setzen, die vor einer Woche maßgeb­lich für den Pokal­sieg verant­wort­lich waren. Nur einer fehlte. Zuspie­ler Dejan Vincic saß mit Rücken­pro­ble­men nur auf der Bank und wurde durch Stefan Thiel ersetzt. Der machte seine Sache gut und zog das Spiel mit Lucas van Berkel schnell durch die Mitte auf (1:1, 2:2). Thiels Herrschin­ger Pendant Luke Herr hatte da schon größe­re Proble­me. Obwohl Libero Ferdi­nand Tille die starken Aufschlä­ge von Lucia­no Vicen­tin ganz passa­bel nach vorn schob, kam keiner seiner drei Angrei­fer durch. Simon Hirsch und Vojin Cacic konnten die entstan­de­nen Break­bäl­le nutzen (7:4, 12:7).

Wie im Pokal­fi­na­le gegen Lüneburg tat dem VfB die schnel­le Führung nicht gut. Weil die Annah­me nicht mehr sauber zu Thiel kam, hatte der Zuspie­ler weniger Möglich­kei­ten, die Bälle zu vertei­len. Fried­richs­ha­fen wurde ausre­chen­ba­rer und die WWK Volleys konnten sich langsam heran­rob­ben (16:15). Hirsch unter­brach die Serie der Bayern (17:15) und schick­te Cacic an die Linie. Der Kapitän der Natio­nal­mann­schaft von Monte­ne­gro packte den Hammer aus (20:15) und wehrte noch einmal sensa­tio­nell gegen Schumann ab (21:15). Lucas Van Berkel holte sich mit dem Block den Satzball (24:17) und räumte gleich noch einmal van der Ent sehens­wert ab (25:17).

Die Spieler wechsel­ten die Seiten – das Prinzip blieb dassel­be. Cacic schlug platziert und mit viel Kraft auf, sodass Hirsch und Vicen­tin die Punkte machten (2:0, 3:0). Der Mann mit der Rücken­num­mer vier legte mit dem Ass noch einen drauf (4:0). Herrsching gab sich aber nicht auf und machte es wie in Durch­gang eins. Nach Cacics 17:13, servier­te Tim Peter seine Mannschaft mit einem Ass gegen Vicen­tin heran (17:16). Bis zum Ende gingen die Teams im Gleich­schritt und van der Ent erinner­te sich wohl an die Schluss­pha­se des ersten Satzes. Er revan­chier­te sich für den Block und stell­te auf Satzball (23:24). Am Ende holte sich Herrsching den Satz mit einem Ass (29:31).

Fried­richs­ha­fen war ein wenig der Faden von der Rolle gerutscht und Simon Hirsch und Co hatten große Mühe, ihn wieder aufzu­fä­deln (6:7, 11:10). Emotio­nal war es trotz­dem. Als Ilic Van Berkel zum 12:13 block­te und freund­li­che Worte an den Kanadi­er hinter­her­schick­te, bilde­te sich ein Spieler­knäu­el am Netz, das Schieds­rich­ter Joe Mattner mühevoll auflö­sen konnte. Herrsching nahm mehr mit aus dieser Szene und erarbei­te­te sich das erste Break in diesem Satz (17:19). Der einge­wech­sel­te Lukas Maase brach­te den Aufschlag­druck zurück (19:19) und auch Marcus Böhme – für Aganits auf dem Feld – punkte­te (23:23). Die Kontra­hen­ten lauer­ten auf den Fehler des anderen und Herrsching machte den entschei­den­den. Ein Angriff segel­te Zenti­me­ter ins Aus (26:24).

Herrsching entschied sich, wieder weniger mit dem Schieds­ge­richt zu disku­tie­ren und mehr Volley­ball zu spielen. Zwar block­te sich der VfB zwei Mal zur Führung (3:2, 7:5), doch auch die WWK Volleys überzeug­ten in dieser Diszi­plin. Maase kam zwei Mal nicht durch (7:7, 7:8) und bekam einen Angriff nicht zu fassen (10:13). Die Häfler ließen Durch­schlags­kraft vermis­sen, sodass Ferdi­nand Tille und seine Truppe dies eiskalt ausnut­zen konnten. Der vierte Satz war eine deutli­che Angele­gen­heit – zum Leidwe­sen der rund 300 Zuschau­er für die Gäste (19:25).

Herrsching hatte das Momen­tum auf der eigenen Seite und nur nach Cacics Block gegen Tim Peter keimte bei den Häflern noch einmal Hoffnung auf. Die Gäste waren jetzt im Aufschlag und im Angriff deutlich dominan­ter (5:7, 7:10). Ein Aufschlag­feh­ler von Maase besorg­te den Satzball für den Gegner, ein weite­rer von Vicen­tin besie­gel­te die Nieder­la­ge (10:15).

“Wir haben gut angefan­gen und das umgesetzt, was wir uns vorge­nom­men hatten“, sagt VfB-Cheftrai­ner Mark Lebedew. „Dann haben wir den Fuß vom Gaspe­dal genom­men und sachmerz­haft vor Augen geführt bekom­men, dass andere Mannschaf­ten auch Volley­ball spielen können.“