OCHSENHAUSEN — Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, das gilt einmal mehr für die TTF Liebherr Ochsen­hau­sen, die am Diens­tag­abend ihr drittes Bundes­li­ga­spiel binnen fünf Tagen bestrei­ten. Man reist nach Hessen zu Ligaschluss­licht TTC OE Bad Homburg und ist nach zwei Siegen gegen hochka­rä­ti­ge Teams – 3:2 gegen Düssel­dorf, 3:1 in Grünwet­ters­bach – optimis­tisch, den dritten Sieg in Folge einzu­fah­ren. Gelän­ge dies, hätte man drei Spiel­ta­ge vor Runden­en­de ein solides Polster auf die Nicht-Play-off-Plätze und wäre voll auf Endrundenkurs. 

Es ist nicht unbedingt damit zu rechnen, dass beide Topstars der TTF – Hugo Calder­ano (Bilanz 14:1) und Simon Gauzy (20:4) – im Bad Hombur­ger Stadt­teil Ober-Erlen­bach, knapp 15 Kilome­ter nördlich von Frankfurt/Main gelegen, zum Einsatz kommen werden, einer aber sicher schon, assis­tiert von zwei jünge­ren Spielern. 

Aufstei­ger Bad Homburg (2:34 Punkte) wird die rote Later­ne nach den jüngs­ten Ergeb­nis­sen kaum mehr loswer­den und muss darauf hoffen, dass es keinen Aufstei­ger gibt, um in der TTBL zu verblei­ben. Die junge Truppe um den im Jahr 2021 erst einmal einge­setz­ten routi­nier­ten Brasi­lia­ner Gustavo Tsuboi hat zwar wieder­holt gute Ansät­ze gezeigt, war aber nicht clever und ausge­bufft genug, die sich bieten­den Chancen auch zu nutzen. Dabei hat man Großes vor und möchte sich – ab der kommen­den Saison mit Trainer­le­gen­de Helmut Hampl als Sport­di­rek­tor –mittel­fris­tig weiter in Richtung Spitze orien­tie­ren und verstärkt deutsche Talen­te nach oben führen. Doch nun muss man erst einmal hoffen, überhaupt erstklas­sig zu bleiben. 

Eine positi­ve Bilanz (6:4) weist ledig­lich der 35-jähri­ge Gustavo Tsuboi (Weltrang­lis­te Platz 36) auf, der aber vermut­lich am Diens­tag­abend im „Wingert Dome“ nicht spielen wird. Hinter ihm stehen vier „junge Wilde“ auf der Liste, deren Ausbeu­te sich in Grenzen hält, die aller­dings ihre Matches vielfach knapp verlo­ren haben. Die Rede ist von den beiden 19-jähri­gen Russen Lev Katsman (Bilanz 2:18) und Maksim Grebnev (2:5), dem ein Jahr älteren Rumänen Rares Sipos (4:18) sowie dem 23-jähri­gen Deutschen Nils Hohmei­er aus dem Junio­ren­ka­der des DTTB (0:6). Das Doppel Katsman/Grebnev spielt auf gutem Niveau und ist auch inter­na­tio­nal erprobt. Am Sonntag hat der TC OE zu Hause mit 0:3 gegen Bergneu­stadt verlo­ren. Die TTF, die das Hinspiel im Dezem­ber mit 3:1 gewon­nen hatten, reisen als klarer Favorit nach Hessen und wollen ihrer Favori­ten­rol­le auch gerecht werden. 

„Auch am Diens­tag heißt es wieder volle Konzen­tra­ti­on bei einem Gegner, den man eigent­lich schla­gen muss“, so TTF-Präsi­dent Kristi­jan Pejino­vic. „Wir wollen die Punkte mit nach Ochsen­hau­sen nehmen, deswe­gen dürfen wir uns auch nach vermut­lich anstren­gen­der Anrei­se keinen Durch­hän­ger erlauben.“