RAVENSBURG – Gleich zehn PJ-Studen­ten sind im Ravens­bur­ger St. Elisa­be­then-Klini­kum für ihr bestan­de­nes drittes Staats­examen geehrt worden. Für die fünf neuen Ärztin­nen und fünf neuen Ärzte, die in Ulm Medizin studiert haben, gehen Ernst und Verant­wor­tung des Klini­kle­bens damit erst richtig los.

Im Beisein zahlrei­cher Chef- und Oberärz­te der Oberschwa­ben­kli­nik wurden die in den Tagen zuvor Geprüf­ten ehren­voll gefei­ert und mit offenen Armen in die bevor­ste­hen­den Ferien verab­schie­det. „Herzli­chen Glück­wunsch von uns allen. Sie können wirklich stolz auf sich sein, weil der Weg zum Arzt lang ist. Sie haben ein anspruchs­vol­les Studi­um hinter sich und auch das Prakti­sche Jahr bei uns und die Prüfung hervor­ra­gend absol­viert. Sie können sich feiern lassen“, sagte Prof. Dr. Flori­an Seeger, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II, Kardio­lo­gie und inter­nis­ti­sche Intensivmedizin.

Gleich­zei­tig machte Prof. Seeger darauf aufmerk­sam, dass das Medizinerle­ben eine lange Abfol­ge von Tests sei. „Ihre letzte Prüfung wird das nicht sein. Es werden Facharzt­prü­fun­gen kommen, Prüfun­gen im Alltag, der Arztbe­ruf ist eine lebens­lan­ge Heraus­for­de­rung. Aber wenn Sie diesen Weg geschafft haben, schaf­fen Sie auch das. Und: Sie haben einen wunder­schö­nen Beruf. Wir brennen alle für die Medizin, das ist das, was uns Spaß macht.“

Dass die Oberschwa­ben­kli­nik am liebs­ten alle Jungärz­te fest verpflich­ten würde, daraus machte Prof. Seeger keinen Hehl. „Sie haben großes Glück: Sie sind sehr beliebt. Alle wollen Sie haben, Sie können sich bewer­ben, wo immer Sie möchten. Es gibt aller­dings gute Gründe, hier an der OSK zu bleiben: Sie haben gesehen, wir sind ein großar­ti­ges Haus, hier gibt es viele tolle Mitar­bei­ter, die für die Patien­ten­ver­sor­gung brennen. Sie sind hier jeder­zeit herzlich willkom­men, wir haben die Stellen für Sie und freuen uns über Sie. Allen anderen, die sich wegbe­wer­ben, stehen unsere Türen auch in Zukunft offen.“

Tatsäch­lich werden mindes­tens zwei Ärztin­nen an der OSK bleiben. Die 24-jähri­ge Heidel­ber­ge­rin Chelsea Diemer beginnt in der Klinik für Anästhe­sie in Ravens­burg. „Das Prakti­sche Jahr hier hat mich vollstän­dig überzeugt“, sagte sie. „In der Anästhe­sie ist man nicht nur eine Studen­tin unter vielen, hier gibt es eine 1:1‑Betreuung. Gleich­zei­tig konnte man hier sehr viel selbstän­dig arbei­ten, selbstän­dig intubie­ren und Narko­sen leiten. Und unter der Leitung von Chefarzt Prof. Straub gibt es tägli­chen und praktisch angeleg­ten und anwend­ba­ren PJ-Unter­richt, das ist spezi­ell. Nicht zuletzt war auch das Team sehr nett. Hier an der OSK lernt man wirklich sehr viel.“

Auch die aus Neuravens­burg stammen­de Eva Hutter und Chris­ti­na Rastner aus Bregenz lobten ihre Ausbil­dung und die mensch­li­che Atmosphä­re an der OSK. „Die Organi­sa­ti­on des Prakti­schen Jahrs war topp“, sagten sie. „Der Umgang mitein­an­der auf den Statio­nen ist famili­är, teilwei­se fast freund­schaft­lich, selbst wenn man nur für kurze Zeit da ist. Wir wurden schnell in die Teams aufge­nom­men, Assis­tenz- und Oberärz­te haben stets auf Augen­hö­he versucht, uns zu beglei­ten, am Ende haben sie richtig mitge­fie­bert bei unserem Examen. Das war sehr beson­ders.“ Auch Lokal­ma­ta­do­rin Eva Hutter möchte in jedem Fall an der OSK weiter­ar­bei­ten, in der Inneren Medizin nämlich. „Ich möchte bewusst in unserer Heimat bleiben. Ich liebe diese Region, habe hier Familie und Freun­de. Und Ravens­burg und Wangen sind Kranken­häu­ser, die ich nun bestens kenne und wertschät­ze. Ich kann also dort arbei­ten, wo ich hingehöre.“

Mit Blumen, Wein und Worten dankten die zehn Absol­ven­ten Sabine Selg, Assis­ten­tin im Sekre­ta­ri­at von Prof. Dr. Karoli­ne Thiel, der Chefärz­tin für Allgemein‑, Visze­ral- und Thora­x­chir­ur­gie. Selg ist seit mehr als 20 Jahren PJ-Beauf­trag­te und hat inzwi­schen mehr als 500 Nachwuchs­ärz­te betreut – unter anderem auch Dr. Kerstin Kunz, Chefärz­tin der Zentra­len Notaufnahme.