LINDAU — Wenig Zeit zur Regene­ra­ti­on bleibt den EV Lindau Island­ers. Nicht einmal 48 Stunden liegen zwischen der siegrei­chen Partie beim EC Peiting am zweiten Weihnachts­fei­er­tag und dem letzten Heimspiel des Jahres 2020. Am Montag (28. Dezem­ber / 19:30 Uhr) erwar­ten die EV Lindau Island­ers die Bayern­li­ga­auf­stei­ger der EHF Passau Black Hawks. Wie alle Heimspie­le der EV Lindau Island­ers, wird auch dieses Spiel wieder kosten­pflich­tig bei SpradeTV live übertragen.

Der Gegner am Montag ist für die EV Lindau Island­ers ein unbeschrie­be­nes Blatt, man kennt die Mannschaft aus der Drei-Flüsse-Stadt Passau nur von Videos. Die Nieder­bay­ern sind — wie die Lands­berg River­kings — ein Team, das nach der Insol­venz der Bulls aus Sontho­fen in die Oberli­ga aufge­stie­gen ist, damit dort mindes­tens 13 Mannschaf­ten mit in der Oberli­ga-Saison dabei sind. Nach schwe­rem Start in die Saison hat sich die Mannschaft von Headcoach Ales Kreuzer inzwi­schen mehr und mehr an die Geschwin­dig­keit und die Spiel­wei­se der Oberli­ga gewöhnt.

Den EHF Passau Black Hawks erging es zum Trainings­start im Oktober ähnlich wie den EV Lindau Island­ers. Nach einer kurzen Trainings­pha­se wurde bei einer Reihen­tes­tung der Mannschaft ein Spieler der Black Hawks positiv getes­tet, weshalb sich die komplet­te Mannschaft in Quaran­tä­ne begeben musste.

Zu Beginn der Saison musste der Aufstei­ger viel Lehrgeld bezah­len, in dem man zahlrei­che defti­ge Nieder­la­gen einste­cken musste. Man hatte mit den „Großen der Liga“ aus Garmisch, Rosen­heim, Selb und Deggen­dorf auch ein Auftakt­pro­gramm, das schwe­rer nicht hätte ausfal­len können. Mittler­wei­le ist man in der Oberli­ga angekom­men und die Ergeb­nis­se werden deutli­cher knapper und es konnten auch schon drei Siege einge­fah­ren werden. Einer der Siege gelang gegen den SC Riesser­see mit 2:1 nach Overti­me, der zweite Sieg war ein Schüt­zen­fest gegen die Indians aus Memmin­gen, die mit einer defti­gen 2:9‑Niederlage ins Allgäu zurück­ge­schickt wurden. Den dritten Sieg holten sie am vergan­gen Spiel­tag zu Hause gegen die Alliga­tors aus Höchstadt, welch mit einer 2:5 Nieder­la­ge zurück zum Aisch­grund fuhren.

Der Kader der Black Hawks ist eine gute Mischung aus sehr erfah­re­nen Spielern und sehr jungen Spielern. Nach dem Aufstieg in die Oberli­ga wurde der Kader im Sommer in der Breite vergrö­ßert. Mit Goalie Daniel Filimo­now von den Blue Devils Weiden, konnte man einen erfah­re­nen Oberli­ga­tor­wart in die Drei-Flüsse-Stadt holen. Mit den ersten geplan­ten Kontin­gent­spie­lern Pavel Pisarik und Jakub Sramek  war man in Passau nicht zufrie­den, weshalb man Jonathan Phillips und Antho­ny DeLuca verpflich­te­te. Diese beiden sind mittler­wei­le aber auch nicht mehr im Kader. Manch­mal passt es einfach nicht, die Island­ers kennen dies aus der Vergan­gen­heit nur zu gut.

Einer aus dem Mitte Dezem­ber neuver­pflich­te­ten Kontin­gent-Duo der Black-Hawks hat auch eine Island­ers-Vergan­gen­heit. Den Passau­ern ist es gelun­gen Jeff Smith zu verpflich­ten, der für den EHC Neuwied unter Vertrag stand, aber durch den Amateur­sport-Lockdown gebremst wurde und nun so wieder in der Oberli­ga lande­te. Kurz vor Jeff Smith wurde zudem der Kanadi­er Liam Blackb­urn verpflichtet.

Dieses Duo schlug in Passau ausge­spro­chen gut ein. Blackb­urn erzielt in bisher 4 Spielen 12 Scorer­punk­te und Jeff Smith schaff­te in 3 Spielen auch schon 8 Punkte. Blackb­urn erober­te damit auch die sofort die Führung in der inter­nen Scorer­wer­tung. Im Spiel gegen Memmin­gen gelan­gen ihm allein 5 Tore und 3 Vorla­gen, war somit an acht von neun Toren direkt beteiligt.

Die EV Lindau Island­ers sind also gewarnt, den Aufstei­ger nicht zu unter­schät­zen und dem Duo Blackburn/Smith keinen Raum zur Entfal­tung zu geben. Was dann passie­ren kann, mussten die Indians aus Memmin­gen schmerz­lich erfah­ren. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir über 60 Minuten im System bleiben, Eislau­fen, uns unter­stüt­zen und auf die kleinen Sachen aufpas­sen. Wir wollen dem Gegner keine Geschen­ke machen und zum Beispiel den Puck einfach verlie­ren. Auf keinen Fall werden wir sie unter­schät­zen — wie es uns zu Beginn der Saison die River­kings aus Lands­berg passiert ist“, sagt Island­ers-Headcoach Gerhard Pusch­nik über den kommen­den Gegner. Einem spannen­den Spiel steht somit zum Jahres­ab­schluss im Lindau­er Eichwald nichts im Wege.

Ein beson­de­res Highlight wird es erneut bei SpradeTV gegeben. David Volek, der einst sieben Spiel­zei­ten im Trikot der Lindau­er Island­ers auflief und Vater von Justin Volek ist, wird im Spiel gegen die Black Hawks aus Passau als Co-Kommen­ta­tor zusam­men mit Sebas­ti­an Schwarz­bart das Spiel kommen­tie­ren. Er kann einiges aus seiner Lindau­er Vergan­gen­heit und bestimmt auch Neuig­kei­ten über seinen Sohn Justin erzäh­len. Der Filius lernte in Lindau das Schlitt­schuh­lau­fen, spiel­te elf Jahr in den Junio­ren-Teams des EVL und weilt momen­tan mit der deutschen U20 Natio­nal­mann­schaft bei der Weltmeis­ter­schaft im kanadi­schen Edmonton.