WANGEN — Eine etwas andere Art der Veran­stal­tung im Vorfeld der Landes­gar­ten­schau 2024 hatte Bernd Natter­mann, bei der IHK Weingar­ten zustän­dig unter anderem für Handel und Touris­mus, verspro­chen. Und die anwesen­den Geschäfts­leu­te und Gastro­no­men, die der Einla­dung von IHK und der Wirtschafts­för­de­rung der Stadt Wangen gefolgt waren, erleb­ten im Weber­zunft­saal ein Feuer­werk an guten und unter­halt­sa­men Ideen durch den Haupt­re­fe­ren­ten Bernd Reute­mann. Sie sollen fit machen für den Auftritt im Rahmen der LGS 2024 und nicht nur dafür. Denn es ging, wie aus den Äußerun­gen von Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang und der Geschäfts­füh­re­rin der LGS, Edith Heppe­l­er, ablesen ließ auch um dieses: Mit dem Großereig­nis werden auch Weichen für die kommen­den 10 bis 20 Jahre gestellt.

Was also könnte das Quänt­chen sein, das es ausmacht, dass Besuche­rin­nen und Besucher die Stadt Wangen in guter Erinne­rung behal­ten und wieder­kom­men? Bernd Reute­mann, ehemals erfin­dungs­rei­cher Hotelier in Markdorf und heute engagiert im Leistungs­sport, im sozia­len Leben und als Referent, hatte ein paar Ideen dazu. Zum Beispiel, „Dinge mit mehr Liebe zu tun als die anderen.“ Dabei sollten die Emotio­nen angespro­chen werden, denn „ohne Emotio­nen langweilt sich das Hirn“, sagte er. Und: „Empathie gibt es nicht im Appsto­re.“ Das konkre­te Beispiel fehlte nicht: „Wenn ein Auto in die Werkstatt kommt und ein Kinder­sitz ist dort montiert, gehört das Fahrzeug wohl einer Familie. Also warum nicht das Auto zurück­ge­ben und ein Puste­fix auf den Sitz legen?“, fragte Reute­mann. Auch die Haltung der Mitar­bei­ter mache den Unter­schied, wenn sich Kunden auch noch zwei Minuten vor Laden­schluss willkom­men fühlten. 

Gleich­zei­tig warb er dafür, Stamm­gäs­te und Stamm­kun­den nicht aus den Augen zu verlie­ren. Beson­ders die Gastro­no­men ermun­ter­te er dazu, vielleicht Tische zu reser­vie­ren, damit dieje­ni­gen, die schon immer da waren, auch im Garten­schau­jahr noch ihren Platz finden. 

Ein magisches Wort des Referen­ten laute­te „Zeitwert“. Alle Menschen haben einen solchen Zeitwert und möchten ihn gut nutzen – zum Beispiel mit Humor. Also was liegt näher, wenn man den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Als Hotelier hat er es gemacht, indem er die Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter bat, auf die angebo­te­nen Frühstücks­ei­er Gesich­ter zu malen. Als Berater für die Gastro­no­mie gab es die Idee für die witzi­ge Gestal­tung von Toilet­ten. So hing auf einer Herren­toi­let­te über den Pissoirs ein Schild mit der Bitte: „Helfen Sie uns trennen“ und darun­ter über jedem Becken ein weite­res Schild mit den Aufschrif­ten „Wasser“, „Wein“, „Bier“, „Kaffee“.

Außer­dem sei es gewinn­brin­gend aus der Sicht der Kunden zu denken, sagte Reute­mann. „Ihre Besuche­rin­nen und Besucher werden viel laufen. Halten Sie etwas für die Füße bereit, zum Beispiel Fußbal­sam“, schlug er vor. 

Doch auch nach innen auf die Mitar­bei­te­rin­nen und Mitar­bei­ter zu schau­en lohnt sich. Zum Beispiel: „Gib den Menschen Sicher­heit!“ Das heißt: bevor es zu viel wird und nicht mehr geht, Reser­viert-Schil­der aufstellen. 

Gute Nachrich­ten heben die Stimmung, also: Kommu­ni­zie­re gute Nachrich­ten. Aber auch „Was war unser Mops der Woche?“ – sei dann konse­quent in der Vermei­dung. Und mach es einfach nach dem Motto:“ Wer den Sport­beu­tel vergisst, turnt in der Unter­ho­se“. Unterm Strich stand: „Habt Spaß daran, den Menschen Freude zu machen!“ 

An jedem Platz lag eine Karte, auf der jeder und jede notie­ren konnte, welche der vielen Ideen, aus denen hier nur einige festge­hal­ten werden können, jemand umset­zen will. Das Zitat dazu laute­te: „Machen ist wie wollen, nur krasser.“

Holger Sonntag, dankte für die Stadt allen Akteu­ren rund um den Abend und versprach die Unter­stüt­zung der Stadt im LGS-Jahr. So werden vor dem Oster­ei­er­markt Wimpel und Türauf­kle­ber in den LGS-Farben großflä­chig verteilt, so dass alle in der Stadt die Chance haben, ihre Fenster für die LGS zu dekorie­ren und auch so nach außen einen gemein­sa­men Auftritt hinzu­le­gen. Dabei sollen aber weiter­hin die Waren­an­ge­bo­te den Vortritt behalten.