STUTTGART (dpa/lsw) — Im Zuge der Aufar­bei­tung des sexuel­len Missbrauchs in der katho­li­schen Kirche geht eine extra einge­rich­te­te Kommis­si­on der Diöze­se Rotten­burg-Stutt­gart aktuell zehn Hinwei­sen nach. Unter den Beschul­dig­ten befin­den sich Kleri­ker und Laien, wie eine Spreche­rin am Freitag in Stutt­gart mitteil­te. Kleri­ker sind beispiels­wei­se Pries­ter und Diako­ne. Ein Hinweis sei aktuell. Die anderen bezie­hen sich auf den Zeitraum zwischen den 1960er- und 1980er Jahren.

Bislang wurden Zahlun­gen in Höhe von über 760.000 Euro an die Opfer geleis­tet. Es seien 143 Anträ­ge gestellt worden. Die Höhe der zusätz­lich übernom­me­nen Thera­pie­kos­ten belau­fe sich auf rund 170.000 Euro. Zuerst hatten die «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» über das Thema berich­tet. Die Diöze­se Rotten­burg-Stutt­gart gehört nach eigenen Angaben mit ihren knapp 1,8 Millio­nen Mitglie­dern zu den vier größten Diöze­sen in Deutschland.

Zwischen 1947 bis Anfang März diesen Jahres wurden 168 Beschul­dig­te ausfin­dig gemacht, die in den sexuel­len Missbrauch verwi­ckelt gewesen sein sollen. Darun­ter befin­den sich 97 Pries­ter, Diako­ne und männli­che Ordens­leu­te. «Insge­samt leben in unserer Diöze­se noch 19 Pries­ter, die zu Tätern gewor­den sind.»