MÜNCHEN  (dpa/lby) — Gegen den frühe­ren Chef der Münch­ner Wiesn-Wache läuft ein Diszi­pli­nar­ver­fah­ren. «Der Polizei­prä­si­dent Thomas Hampel hat zudem entschie­den, den Beamten bis auf Weite­res außer­halb des Präsi­di­ums einzu­set­zen», sagte ein Sprecher der Behör­de am Samstag. Zuerst hatte die «Bild»-Zeitung über die Vorwür­fe gegen den 50-Jähri­gen berichtet.
Demnach soll er im Jahr 2018 vor einer Razzia im Festzelt «Winze­rer Fähndl» den Wirt gewarnt haben. Die Fahnder von Zoll und Steuer­fahn­dung hatten bei ihrer Kontrol­le vor allem die Reini­gungs­fir­ma des Zeltes im Visier.Wegen seines Tipps an den Wirt erhielt der Beamte einen Straf­be­fehl der Staats­an­walt­schaft. Das Verfah­ren soll inzwi­schen rechts­kräf­tig abgeschlos­sen und die Strafe bezahlt worden sein. Jetzt ermitt­le die Diszi­pli­nar­be­hör­de des Polizei­prä­si­di­ums München, welche persön­li­chen Folgen das Verhal­ten hat, hieß es von der Polizei. Laut Polizei wollte sich der Betrof­fe­ne zunächst nicht zu den Vorwür­fen äußern.

Für zusätz­li­ches Aufse­hen hatte die Beför­de­rung des 50-Jähri­gen gesorgt. Er wurde im April dieses Jahres zum Polizei­di­rek­tor ernannt. «Das ist aber grund­sätz­lich nicht unüblich, da noch kein dienst­recht­li­ches Verfah­ren in Gang war», beton­te der Sprecher des Polizeipräsidiums.