FRIEDRICHSHAFEN — Sie zählt zu den legen­därs­ten deutschen Jagdflug­zeu­gen der 1930er und 1940er Jahre: Die Messer­schmitt Bf (Me) 109. Eine von nur noch 35 weltweit erhal­te­nen Maschi­nen stellt das Dornier Museum als Leihga­be des Flugmu­se­um Messer­schmitt ab sofort im Hangar des Dornier Museums aus.

Mit rund 33.300 Maschi­nen ist die Messer­schmitt Bf 109 das meist­ge­bau­te Flugzeug während des zweiten Weltkrie­ges und das weltweit meist­ge­bau­te Jagdflug­zeug der Geschich­te. Das ab 1935 bei der Bayeri­sche Flugzeug­wer­ke AG (BFW, ab 1938: Messer­schmitt AG) entwi­ckel­te Jagdflug­zeug war bis Ende des zweiten Weltkrie­ges das Standard­jagd­flug­zeug der deutschen Luftwaf­fe. Als einmo­to­ri­ges, einsit­zi­ges Jagdflug­zeug gehör­te die Bf (Me) 109 zur neuen Genera­ti­on von Tiefde­cker-Jagdflug­zeu­gen mit geschlos­se­ner Piloten­kan­zel, einzieh­ba­rem Fahrwerk und Ganzme­tall­bau­wei­se von Rumpf und Tragflä­chen. Neben gerin­gem Gewicht und Wider­stand standen bei der Konstruk­ti­on der Bf (Me) 109 auch die Aspek­te ratio­nel­le Ferti­gung und Wartungs­freund­lich­keit im Vorder­grund. Zu diesem Zweck war die Maschi­ne nach einer Art Baukas­ten­prin­zip aufge­baut. Einer­seits ermög­lich­te dies, die einzel­nen Segmen­te dezen­tral zu bauen und an den Ferti­gungs­stät­ten zusam­men­zu­fü­gen, anderer­seits war es möglich, einzel­ne Bautei­le im Feld schnell und leicht zu wechseln, was die Einsatz­be­reit­schaft deutlich erhöhte.

Die Entwurfs­ar­bei­ten began­nen 1934 unter Willy Messer­schmitts Leitung bei den Bayeri­schen Flugzeug­wer­ken AG in Haunstet­ten, woraus sich das Herstel­ler­kür­zel „Bf“ ableitet.

Trotz des frühen Konstruk­ti­ons­be­ginns vor Beginn des zweiten Weltkriegs war die Bf 109 durch steti­ge Verbes­se­run­gen bis 1945 ein konkur­renz­fä­hi­ges Modell. Leiste­ten die Motoren der frühen Versio­nen gerade einmal 680 PS, verfüg­te die weiter­ent­wi­ckel­te Bf 109‑G gegen Ende des Krieges über 1475 PS, die dem Flugzeug eine Höchst­ge­schwin­dig­keit von 630 Stunden­ki­lo­me­tern und eine Dienst­gip­fel­hö­he von 12.000 Metern verschaff­ten. Die ab sofort im Dornier Museum ausge­stell­te Messer­schmitt ist die weiter­ent­wi­ckel­te Versi­on Bf 109 G‑2 mit der Baunum­mer 54. Sie zählt damit zu den leistungs­stärks­ten Versio­nen dieser Baureihe.

„Es freut uns sehr, unseren Besuche­rin­nen und Besuchern dieses ganz beson­de­re Flugzeug, von dessen Baurei­he es weltweit nur noch rund 35 Maschi­nen gibt und von denen weniger als ein Duzend flugfä­hig sind, in unserem Museums­han­gar bis Ende des Sommers präsen­tie­ren zu können. Ich bin sehr beein­druckt, welche techni­schen Höchst­leis­tun­gen bei der Konstruk­ti­on und Weiter­ent­wick­lung dieses Flugzeu­ges vollbracht wurden. Der Anblick dieser Maschi­ne wird das Herz zahlrei­cher Gäste höher­schla­gen lassen. Unser beson­de­rer Dank gilt unserem befreun­de­ten Flugmu­se­um Messer­schmitt bei Airbus in Manching, die uns dieses legen­dä­re Flugzeug als Leihga­be zur Verfü­gung stellen, erklärt Museums­di­rek­tor Hans-Peter Rien.

Die Messer­schmitt Bf (Me) 109 ist ab sofort im Museums­han­gar des Dornier Museums ausge­stellt. Das Museum ist aktuell von Diens­tag bis Sonntag von 10 – 17 Uhr geöffnet.