TETTNANG — 22 Jahre lang war Dr. Edmund Weber in der Klinik Tettnang Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädische Chirurgie und Endoprothetik. Zudem stand er seit 2006 als Ärztlicher Direktor auf der medizinischen Kommandobrücke des Krankenhauses. Ende April verabschiedet er sich in den Ruhestand.
Neustart im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Klinik Tettnang
Ein Leben als Rentner kann sich Dr. Weber im Moment aber noch nicht vorstellen. Bereits zum 1. Mai beginnt er im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) der Klinik Tettnang: „Ich werde weiterhin ärztlich tätig sein, so dass mein Berufsleben nicht von 120 Prozent auf null herunterfährt“, berichtet der 66-jährige Facharzt für Orthopädie, Chirurgie sowie Spezielle Unfallchirurgie und Spezielle orthopädische Chirurgie.
Enthusiasmus, Begeisterung und Berufung waren die Grundlagen seiner Berufswahl als Arzt
Arzt geworden sei Dr. Weber aus Enthusiasmus, Begeisterung und aus einer gewissen Berufung heraus. „Das kann ich bis heute sagen und deshalb macht mir die Arbeit immer noch große Freude.“ Menschen die Schmerzen zu nehmen und ihnen wieder Lebensqualität zu schenken sei sehr befriedigend. „Ich bin nie auf die Idee gekommen, dass es für mich eine andere Aufgabe geben könnte als diese“, sagt Dr. Weber.
Freude bereitete ihm aber auch die Aufgabe, als Ärztlicher Direktor Verantwortung zu übernehmen – auch wenn dafür nur in den späteren Abendstunden Zeit war: „Steuern, Einfluss nehmen und organisieren zu können war einfach toll.“ Wichtig sei ihm immer gewesen das große Ganze im Blick zu behalten und dabei Geschäftsführung, Führungskräfte, Kollegen und Betriebsrat mitzunehmen. „Wichtig ist außerdem, dass die Pflege funktioniert, denn ohne sie geht gar nichts“, weiß Dr. Weber.
Bereich Endo Prothetik erneut zertifiziert
Zu den Meilensteinen seiner Zeit an der Klinik Tettnang gehörte zunächst der Aufbau der Klinik, die er über mehr als zwei Jahrzehnte als Chefarzt leitete. Wichtig war ihm auch der Aufbau des Bereichs Endoprothetik mit Schwerpunkt auf Operationen der Hüfte und des Kniegelenks. Bereits 2014 wurde die Klinik erstmals zertifiziert. Ab 2015 wurden die Endoprothetik der Klinik Tettnang und des Klinikums Friedrichshafen dort zusammengelegt. „Für mich bedeutete das, dass ich an beiden Orten tätig war“, berichtet Dr. Weber, der seit 42 Jahren operiert. Nun freut er sich, dass sein Steckenpferd zurück in Tettnang ist. „Die erneute Zertifizierung als Endoprothetikzentrum haben wir im März völlig problemlos geschafft.“
Mit wechselnde Trägerschaft kamen immer wieder neue Herausforderungen
Mit wechselnder Krankenhaus-Trägerschaft galt es immer wieder neue Herausforderungen zu bewältigen. Zu Beginn war die Klinik Tettnang das Kreiskrankenhaus Tettnang (Träger war der Bodenseekreis), von 2006 bis 2015 gehörte das Krankenhaus zu den privat-getragenen Waldburg-Zeil-Kliniken und seither zum Medizin Campus Bodensee.
Modernisierung und Neubau von sieben neuen OP-Sälen
Schon zu Waldburg-Zeil-Zeiten wurde die Modernisierung der Operationssäle besprochen. „Mit dem Wechsel zum Medizin Campus Bodensee wurde diese Herkulesaufgabe bei laufendem Betrieb wieder aufgenommen und mittlerweile sehr gelungen abgeschlossen“, freut sich Dr. Weber über die sieben neuen OPs mit Tageslicht und sagt: „Am meisten freut mich, dass ich hier auch weiterhin tätig sein kann.“
Wechsel in den Ruhestand und Neustart im MVZ
„Ich glaube, dass ich noch ein paar Jahre gut arbeiten kann“, ist Dr. Weber überzeugt. Daneben wünscht er sich nach der Corona-Krise auch wieder Zeit für seine Hobbys. „Reisen und Historie, was sich im Mittelmeerraum hervorragend verbinden lässt“, verrät er und outet sich auch als begeisterter Skifahrer.