FRIEDRICHSHAFEN — Jana Braun und Hannah Reindle wurden mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis ausgezeichnet. Bürgermeister Dieter Stauber überreichte die Preise als Anerkennung für die hervorragenden Leistungen der beiden Preisträgerinnen in den Studienbereichen „Mobile Informatik“ und „Luft- und Raumfahrttechnik“.
Erstmals fand die Preisverleihung im Foyer des Regionalen Innovations- und Technologietransfer Zentrums (RITZ) in Fallenbrunnen statt.
„Ich freue mich, mit Jana Braun und Hannah Reindle, zwei sehr erfolgreiche junge Damen, mit dem Dr.-Ilse-Essers-Preis auszeichnen zu können. Sie haben ihr Studium mit Bestnoten abgeschlossen. So wie einst Ilse Essers sind sie zielstrebig und pflichtbewusst und ihre Leidenschaft galt und gilt den technischen Studiengängen“, so Bürgermeister Dieter Stauber.
Jana Braun schließt mit der Note 1,1 ab
Jana Braun aus Biberach schloss ihr Duales Studium im Bereich Mobile Informatik an der Dualen Hochschule Ravensburg, Campus Friedrichshafen, und bei der Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG mit der Note 1,1 ab. Ausschlaggebend für die Entscheidung, ein duales Studium an der DHBW zu beginnen, war die Verbindung von Theorie und Praxis. „Dinge, die man selbst ausprobieren kann, machen mehr Spaß und bleiben auch besser im Kopf“, so Jana Braun. Außerdem war ihr die Nähe zur Heimat von Firma und DHBW wichtig.
Seit Oktober 2021 absolviert sie ein Masterstudium im Bereich Elektro- und Informationstechnik an der Universität Stuttgart und arbeitet parallel bei der Firma Boehringer Ingelheim Biopharmaceuticals GmbH.
„Für mich bedeutet die Auszeichnung einerseits persönlich eine große Anerkennung für das, was ich während der drei Jahre geleistet habe. Auf der anderen Seite möchte ich allen technikbegeisterten Frauen ein Vorbild sein und sie dazu ermutigen, den Weg in die Technik mit Freude zu gehen“, so Jana Braun.
Hannah Reindle schließt ebenfalls mit der Note 1,1 ab
Hannah Reindle aus Meßhofen absolvierte ein Duales Studium im Bereich Luft- und Raumfahrttechnik an der DHBW in Friedrichshafen. Den praktischen Teil des Studiums durchlief sie bei der Liebherr-Aerospace in Lindenberg. Im Rahmen ihres Studiums absolvierte sie auch ein Praktikum in Saline / Michigan (USA). Ihr Studium schloss sie mit der Abschlussnote 1,1 ab.
Im Oktober 2020 begann sie an der Technischen Universität München ein weiterführendes Masterstudium im Bereich Aerospace, um noch tiefer in das Thema Luft- und Raumfahrttechnik einzutauchen. Seit Oktober 2020 ist sie außerdem Stipendiatin des Max-Weber-Programms der Studienstiftung des Deutschen Volkes.
„Ich freue mich über diese Auszeichnung. Sie zeigt, dass sich mein Fleiß und mein Ehrgeiz während meines Bachelorstudiums auf jeden Fall gelohnt haben. Außerdem bekräftigt der Preis mich in der Wahl meines Studienganges und meines bisherigen Werdegangs. Gleichzeitig motiviert mich diese Auszeichnung, auch für mein weiterführendes Masterstudium mein Bestes zu geben“, so Hannah Reindle.
„Im Namen der Stadt Friedrichshafen und persönlich gratuliere ich Ihnen sehr herzlich zu Ihren Studienabschlüssen. Der Dr.-Ilse-Essers-Preis ist eine Anerkennung für Ihre hervorragenden Leistungen als Absolventinnen der Dualen Hochschule Ravensburg auf dem Campus Friedrichshafen. Für Ihre weitere Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute und viel Erfolg“, so Bürgermeister Dieter Stauber.
Mit den Urkunden überreichte Bürgermeister Dieter Stauber jeweils die Biografie „Technik an meinem Lebensweg“ von Dr. Ilse Essers und je einen Gutschein für zwei Personen für einen Zeppelin-Rundflug über den Bodensee mit einer Hotelübernachtung in einem Friedrichshafener Hotel. Außerdem erhielten sie einen Blumenstrauß und ein Zeppelin-Modell als Einstimmung auf den Rundflug mit dem Zeppelin.
Wer war Ilse Essers?
Ilse Essers war die Tochter des nicht nur in Friedrichshafen bekannten Theodor Kober, der als Ingenieur für Graf Zeppelin an der Entwicklung von dessen erstem Luftschiff arbeitete. 1898 wurde sie in München geboren und zeigte schon als Kind Interesse für Mathematik und Technik. Ihre Mutter Anna sorgte dafür, dass Ilse sich auf der als Jungenschule geführten Realschule auf ein Studium in Maschinenbau vorbereiten konnte. Und so konnte sie irgendwann Technische Physik in München studieren. Doch damit war ihr Weg als Ingenieurin nicht gebahnt. Sie wurde immer wieder abgewiesen und arbeitete als Konstruktionszeichnerin, bis sie schließlich im Aachener Institut von Theodor von Karman als Flugzeugkonstrukteurin ihre Chance bekam. Von Karman förderte die junge Ingenieurin und sorgte dafür, dass ihre Ideen über die Stegbeanspruchung von Biegungsträgern, von ihrem früheren Professor als Unsinn abgetan, als Diplomarbeit anerkannt wurden.
Warum gibt es den „Dr.-Ilse-Essers-Preis“
Mit der Auslobung des Preises würdigt die Stadt Friedrichshafen nicht nur die besonderen Leistungen der Preisträgerinnen, sondern achtet mit Ilse Essers auch eine Frau, die die Entwicklung der Luftfahrt miterlebt und aktiv mitgestaltet hat. Ilse Essers ist ein Vorbild für junge Studentinnen, die an der Dualen Hochschule außergewöhnliche Leistungen erbringen. Der Preis wird jedes Jahr vergeben. Zum ersten Mal wurde der Dr.-Ilse-Essers-Preis 2004 verliehen.