SIGMARINGEN — Der Landkreis Sigma­rin­gen und das Kreis­kul­tur­fo­rum laden die Bevöl­ke­rung zu einer langen Filmnacht unter dem Motto „Der Landkreis Sigma­rin­gen im Film“ ein: Als Beitrag zu seinem 50. Geburts­tag hat der Landkreis Sigma­rin­gen drei aus dem Kreis­ge­biet stammen­de und mittler­wei­le überre­gio­nal erfolg­rei­che Filmschaf­fen­de und eine Künst­le­rin mit filmi­schen Porträts ihres Heimat­krei­ses beauftragt. 

Am Samstag, 9. Septem­ber, findet um 19 Uhr die Premie­re der vier Filme im Foyer des Landrats­amts Sigma­rin­gen statt. Als Zugabe wird Karl Heinz Gebharts Film „Der Landkreis Sigma­rin­gen – Ferien­land zwischen Alb und Donau“ aus dem Jahr 1983 gezeigt. Der Eintritt ist kosten­los, Spenden für die Arbeit des Kreis­kul­tur­fo­rums sind aber willkom­men. Aufgrund der begrenz­ten Platz­ka­pa­zi­tä­ten wird um eine Anmel­dung per E‑Mail an kultur@lrasig.de oder unter der Telefon­num­mer 07571/102‑1142 gebeten.

Die aus Bad Saulgau stammen­de und in Berlin leben­de und arbei­ten­de Medien- und Filmschaf­fen­de Andrea Behrendt nimmt Orte des Erinnerns an die Verbre­chen des Natio­nal­so­zia­lis­mus im Landkreis Sigma­rin­gen in den Blick. Statio­nen ihrer Reise sind unter anderem Rusch­wei­ler, wo 1941 ein polni­scher Zwangs­ar­bei­ter wegen der Liebe zu einer einhei­mi­schen Frau hinge­rich­tet wurde, und Krauchen­wies, wo die späte­re Wider­stands­kämp­fe­rin Sophie Scholl 1941 prägen­de Monate im Reichs­ar­beits­dienst verbrach­te. Außer­dem war Behrendt in Stetten am kalten Markt, wo sich um den Truppen­übungs­platz und das Lager Heuberg die Abgrün­de des NS-Unrechts verdichten.

Die aus Meßkirch stammen­de und in Leipzig tätige Autorin, Regis­seu­rin und Produ­zen­tin Alina Cyranek stößt auf der Suche nach Begeg­nun­gen für ein filmi­sches Porträt der Region erst einmal auf unvor­her­seh­ba­re Hürden. Das Projekt scheint kläglich zu schei­tern. Doch dann findet sie einen Weg, mit den Menschen über ihre Berufe, Träume und Ängste zu sprechen. Sie geht unter anderem auf dem durch Heideg­ger berühm­ten Feldweg, in die Kirche, zum Yoga und zum Stamm­tisch und erschafft so ein vielschich­ti­ges Porträt der Region.

Kinder der Klasse 4 der Ramsberg­schu­le Großschönach erkun­den auf Initia­ti­ve und unter Anlei­tung der Künst­le­rin Carola Riester auf einer Entde­ckungs­rei­se den Landkreis Sigma­rin­gen. Sie suchen sich aus den vielen Städten und Gemein­den einige heraus, stellen sie in gespro­che­nen Texten auf ihre Weise vor und unter­ma­len das Erzähl­te mit Zeich­nun­gen. Diesen haucht Carola Riester Leben ein und bringt alle Ausdrucks­mit­tel zusam­men. Entstan­den ist ein liebens­wer­ter Film, der den Landkreis auf unter­halt­sa­me Art aus Sicht der Kinder vorstellt.

Der aus Vilsin­gen stammen­de und in Berlin als Regis­seur und Kamera­mann tätige Tobias Müller lädt in seinem Film zu einer mitrei­ßen­den Reise zur Essenz der badischen und schwä­bi­schen Seele ein. Beglei­tet von humor­vol­len Begeg­nun­gen mit Badenern und Schwa­ben wird erkun­det, was es bedeu­tet, in dieser einzig­ar­ti­gen Region zu sein. Der inspi­rie­ren­de und zugleich unter­halt­sa­me Film regt dazu an, den tiefe­ren Sinn in unserem Alltag zu entde­cken und mit einem Lächeln im Herzen die Frage zu beant­wor­ten: Warum sind wir hier?