BERLIN (dpa) — Drei Jahre ist es her, seit die erste Corona-Infek­ti­on in Deutsch­land festge­stellt wurde. Was ist seitdem gesche­hen? Und wo stehen wir heute?

Vor nun fast drei Jahren wurde die erste Corona-Infek­ti­on in Deutsch­land bekannt. Mittler­wei­le sind rund 38 Millio­nen Infek­tio­nen regis­triert und etwa 64 Millio­nen Menschen per Impfung grund­im­mu­ni­siert worden. Mehr als 164.000 Infizier­te sind an oder mit Corona gestor­ben. Ein Rückblick:

2020

27. Januar: Die erste Infek­ti­on in Deutsch­land ist bestä­tigt: ein Mitar­bei­ter des Autozu­lie­fe­rers Webas­to in Stock­dorf bei München.

25./26. Febru­ar: Baden-Württem­berg und Nordrhein-Westfa­len melden erste nachge­wie­se­ne Fälle. Weite­re Bundes­län­der folgen, am 10. März hat Sachsen-Anhalt als letztes Land seinen ersten Fall.

9. März: In NRW gibt es die ersten Todes­fäl­le in Deutschland.

12./13. März: Immer mehr Theater und Konzert­häu­ser stellen den Spiel­be­trieb ein. Die Fußball-Bundes­li­ga pausiert. Wenige Tage später kündi­gen erste Konzer­ne an, Fabri­ken vorüber­ge­hend zu schließen.

16. März: An den Grenzen zu Frank­reich, Öster­reich, Luxem­burg, Dänemark und der Schweiz gibt es Kontrol­len und Einrei­se­ver­bo­te. In den meisten Bundes­län­dern sind Schulen und Kitas geschlossen.

22. März: Verbot von Ansamm­lun­gen von mehr als zwei Menschen. Ausge­nom­men sind Angehö­ri­ge, die im eigenen Haushalt leben. Cafés, Kneipen, Restau­rants, aber auch Friseu­re müssen schließen.

25. März: Der Bundes­tag stellt eine «epide­mi­sche Lage von natio­na­ler Tragwei­te» fest. Diese erlaubt der Regie­rung, ohne Zustim­mung des Parla­ments Verord­nun­gen zu erlas­sen. Nach mehrma­li­gen Verlän­ge­run­gen endet die Notla­ge mit Ablauf des 25. Novem­ber 2021.

22. April: Für Firmen, Arbeit­neh­mer und Gastro­no­mie werden milli­ar­den­schwe­re Hilfen beschlossen.

6. Mai: Die Länder bekom­men weitge­hen­de Verant­wor­tung, um Beschrän­kun­gen zu lockern — unter anderem für Hotels, Gastro­no­mie, Geschäf­te, Fahrschu­len, Schwimm­bä­der und Fitnessstudios.

29. August: Bei Protes­ten Zehntau­sen­der gegen die Maßnah­men in Berlin durch­bre­chen Demons­tran­ten Absper­run­gen vor dem Reichstag.

2. Novem­ber: Ein Teil-Lockdown mit Einschrän­kun­gen bei Kontak­ten und Freizeit­ak­ti­vi­tä­ten soll die zweite Infek­ti­ons­wel­le brechen.

18. Novem­ber: Bundes­tag und Bundes­rat legen fest, welche Beschrän­kun­gen Länder und Behör­den wegen Corona verhän­gen dürfen.

2. Dezem­ber: Als erstes Land erteilt Großbri­tan­ni­en dem Impfstoff des Mainzer Herstel­lers Biontech und des US-Pharma­kon­zerns Pfizer eine Notfall­zu­las­sung und startet seine Impfkam­pa­gne wenige Tage später.

21. Dezem­ber: Das Vakzin von Biontech/Pfizer erhält die beding­te Markt­zu­las­sung in der EU. Am 6. Januar wird auch das Präpa­rat von Moder­na zugelassen.

24. Dezem­ber: Die zuerst in Großbri­tan­ni­en festge­stell­te Varian­te Alpha wird erstmals auch in Deutsch­land nachgewiesen.

27. Dezem­ber: In der Bundes­re­pu­blik begin­nen offizi­ell die Impfun­gen — zuerst für Menschen über 80 Jahre, Pflege­heim­be­woh­ner sowie Pflege­kräf­te und beson­ders gefähr­de­tes Krankenhauspersonal.

2021

19. Januar: FFP2-Masken oder OP-Masken in Bus und Bahn sowie beim Einkau­fen werden obligatorisch.

27. Januar: Arbeit­ge­ber werden verpflich­tet, Mitar­bei­tern in bestimm­ten Fällen das Arbei­ten im Homeof­fice anzubieten.

29. Januar: Der Impfstoff von Astra­ze­ne­ca darf nun auch in der EU genutzt werden. Im März folgt das Mittel von Johnson & Johnson, das nur einmal gespritzt werden muss.

22. Febru­ar: In mehre­ren Bundes­län­dern dürfen Kinder wieder Schulen und Kitas besuchen. Es ist die erste größe­re Locke­rung seit Dezember.

21. April: Der Bundes­tag beschließt eine Bundes-Notbrem­se gegen die dritte Corona-Welle. Bei hohen Inziden­zen gelten unter anderem nächt­li­che Ausgangsbeschränkungen.

7. Juni: Mit dem generel­len Wegfall der Priori­sie­rung können sich in Deutsch­land alle Menschen ab zwölf Jahren gegen Corona impfen lassen.

8. Juli: Die hochan­ste­cken­de Delta-Varian­te herrsche hierzu­lan­de mittler­wei­le vor, teilt das Robert Koch-Insti­tut (RKI) mit.

16. August: Die Ständi­ge Impfkom­mis­si­on (Stiko) empfiehlt Impfun­gen nun auch für Kinder und Jugend­li­che zwischen 12 und 17 Jahren.

7. Septem­ber: Künftig sollen sich Maßnah­men gegen die Pande­mie vor allem an der Zahl der Kranken­haus­auf­nah­men orien­tie­ren, beschließt der Bundes­tag. Bishe­ri­ger Maßstab waren die Infektionszahlen.

1. Novem­ber: Bei Verdienst­aus­fäl­len wegen angeord­ne­ter Quaran­tä­ne erhal­ten die meisten Ungeimpf­ten von nun an keine staat­li­che Entschä­di­gung mehr.

24. Novem­ber: Das neue Infek­ti­ons­schutz­ge­setz tritt in Kraft. Es sieht unter anderem 3G am Arbeits­platz, in Bussen und Zügen vor — Zutritt also nur noch geimpft, genesen oder getestet.

26. Novem­ber: Die Weltge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) stuft die im südli­chen Afrika nachge­wie­se­ne neuar­ti­ge Corona-Varian­te Omikron als «besorg­nis­er­re­gend» ein.

2. Dezem­ber: Bund und Länder verschär­fen die Regeln, um die vierte Welle zu brechen. Bei hohen Inziden­zen werden Discos geschlos­sen, die Besucher­zah­len für Großver­an­stal­tun­gen werden stark eingeschränkt.

20. Dezem­ber: Mit dem Impfstoff Nuvaxo­vid von Novavax wird das fünfte Präpa­rat in der EU zugelassen.

2022

7. Januar: Bund und Länder beschlie­ßen die 2G-Plus-Regel für Restau­rants, Cafés und Kneipen. In einigen Bundes­län­dern gilt diese bereits. Geimpf­te und Genese­ne müssen demnach einen tages­ak­tu­el­len negati­ven Corona-Test oder eine Auffri­schungs­imp­fung vorweisen.

24. Januar: Trotz des rasan­ten Anstiegs der Infek­ti­ons­zah­len wollen Bund und Länder die Corona-Maßnah­men vorerst nicht verschärfen.

1. Febru­ar: Ohne Booster sind EU-Impfzer­ti­fi­ka­te künftig neun Monate nach der Grund­im­mu­ni­sie­rung gegen das Virus ungültig.

16. Febru­ar: Geimpf­te und Genese­ne dürfen sich ohne Beschrän­kun­gen treffen. Die Begren­zung auf zehn Perso­nen fällt weg.

23. Febru­ar: Das Medika­ment Paxlo­vid kommt auf den deutschen Markt. Die Tablet­ten sollen schwe­re Covid-Verläu­fe verhindern.

16. März: Die sogenann­te einrich­tungs­be­zo­ge­ne Impfpflicht gilt für Arbeit­neh­mer in Pflege­be­ru­fen. Sie fällt zum 1. Januar 2023 weg.

3. April: Die meisten staat­li­chen Corona-Aufla­gen fallen weg. Nach zwei Jahren ist im Einzel­han­del der Einkauf ohne Masken möglich.

7. April: Im Bundes­tag schei­tert ein Entwurf für eine allge­mei­ne Corona-Impfpflicht, zunächst für Menschen ab 60 Jahren.

24. Mai: Die Stiko empfiehlt nun auch gesun­den Kindern zwischen fünf und elf Jahren eine Corona-Impfung. Mitte Novem­ber folgt die Empfeh­lung für vorer­krank­te Kinder von sechs Monaten bis vier Jahren.

24. Juni: In der EU wird der 6. Corona-Impfstoff zugelas­sen, erstmal nur für Menschen von 18 bis 50 Jahren. Das Produkt der Firma Valne­va enthält abgetö­te­te Viren.

2. Septem­ber: Die Europäi­sche Kommis­si­on lässt zwei an die Omikron-Varian­te angepass­te Corona-Impfstof­fe zu.

2023

11. Januar: RKI-Chef Lothar Wieler gibt nach rund acht Jahren seinen Rücktritt zum 1. April 2023 bekannt.

13. Januar: Die Masken­pflicht im öffent­li­chen Fernver­kehr soll zum 2. Febru­ar fallen, so Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter Karl Lauter­bach (SPD).